Am Freitag startet der FC Bayern mit dem Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen (ab 20 Uhr im Liveblog) in die Rückrunde. Jupp Heynckes steht vor schweren Entscheidungen, die vor allem bei den Altstars für Ärger sorgen könnten.
Das Lazarett des FC Bayern ist während der Winterpause auf eine überschaubare Größe geschrumpft. Bis auf den langzeitverletzten Manuel Neuer und Thiago stehen Jupp Heynckes fast alle Stars wieder zur Verfügung. Die zuletzt angeschlagenen Mats Hummels, Robert Lewandowski und Joshua Kimmich befinden sich zudem auf dem Wege der Besserung.
Auch wenn für den einen oder anderen aus dem Trio das Spiel gegen Leverkusen möglicherweise noch zu früh kommen könnte, so wurde bereits während des Trainingslagers in Doha deutlich: In der Rückrunde wird von Heynckes ein besonderes Gespür gefragt sein, damit es innerhalb der Mannschaft zu keiner Unruhe kommt. Der Konkurrenzkampf ist enorm - skysport.de beleuchtet die Positionen, bei denen das größte Konfliktpotenzial vorhanden ist.
Innenverteidigung
Jerome Boateng, Mats Hummels und Niklas Süle streiten sich um die beiden Posten im Abwehrzentrum. Ursprünglich kam Süle zum deutschen Rekordmeister, um vom Weltmeister-Duo zu lernen. Doch in der Hinrunde absolvierte der Youngster gleich 21 von 27 Pflichtspielen. "Niklas Süle hat, wenn er gespielt hat, mit kleinen Abweichungen sehr gut gespielt", lobt Heynckes.
Nur 15 Mal kam dagegen Boateng zum Einsatz. Der 29-Jährige will nach zwei schwierigen Jahren mit vielen Verletzungen wieder richtig angreifen und macht seinen Konkurrenten eine klare Ansage: "Ich habe vor keinem anderen Spieler Angst. Ich weiß, was ich kann."
Etwas Sorgen bereitet derzeit dagegen Hummels. Der Nationalspieler droht in Leverkusen mit Adduktoren-Problemen auszufallen.
Einschätzung von Sky Reporter Torben Hoffmann: "Gegen Leverkusen werden voraussichtlich Boateng und Süle spielen, aber im Normalfall sind Boateng und Hummels gesetzt. Süle hat in der Hinrunde bewiesen, dass er ohne Probleme einen der Beiden ersetzen kann."
Zentrales Mittelfeld
In der Hinrunde waren Javi Martinez und Arturo Vidal unter Heynckes gesetzt. Daran dürfte sich auch in der Rückrunde nicht viel ändern. Erster Ersatzmann ist Corentin Tolisso, der als einziger Akteur gegen Al-Ahli durchspielte und auch ein Tor erzielte.
Etwas den Anschluss verloren hat dagegen Sebastian Rudy. "Er spielt zwar solide und unaufgeregt, aber ihm fehlt die gewisse Präsenz im Spiel", sagt Hoffmann.
Der Neuzugang gab sich zuletzt kämpferisch. "Ich will wieder voll angreifen, meine Leistungen bringen, mich verbessern - und so meine Spiele machen", sagte der Nationalspieler in der tz und ergänzte: "Es ist ohne Frage große Konkurrenz auf meiner Position da - trotzdem werde ich versuchen, mich durchzusetzen."
Einschätzung von Sky Reporter Torben Hoffmann: "Gegen Leverkusen spielen Martinez und Vidal!"
Linke Außenbahn
Was wird aus Franck Ribery? Der Franzose war in Doha mit großem Elan bei der Sache und verpasste keine einzige Trainingseinheit. "Ich fühle mich gut und bin gut zurückgekommen nach der Knieverletzung", sagte der Franzose, der im April 35 Jahre alt wird.
Allerdings spürt er die immer stärkere Konkurrenz seines 21-jährigen Landsmannes Kingsley Coman, der seinen Vertrag erst kürzlich bis 2023 verlängert hat. Riberys Kontrakt läuft dagegen am Saisonende aus, erst im Frühjahr soll es konkrete Gespräche geben. Beim 5:3-Testspielsieg gegen den Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach glänzte er mit drei Toren.
Einschätzung von Sky Reporter Torben Hoffmann: "Ribery ist fit und will sich durch gute Leistungen für einen neuen Vertrag empfehlen. Aber Coman wirkt auch sehr agil und ist im Antritt schwer bis kaum zu halten. Durch seine Vertragsverlängerung wirkt er stabiler und selbstbewusster."
Rechte Außenbahn
Arjen Robben ist zurück. Der Niederländer stand zuletzt Ende November gegen Anderlecht auf dem Platz. In Doha feierte er beim 6:0 im Test gegen Al-Ahli mal wieder ein Comeback - und meldete sich mit einem Traumtor zurück. Hoffmann: "Er ist ein Musterbeispiel an Professionalität. Wenn er fit ist, dann ist er gesetzt!"
Thomas Müller und James Rodriguez hätten somit das Nachsehen. Die beiden WM-Torschützenkönige von 2010 und 2014 würden sich dann voraussichtlich um einen Platz im zentralen offensiven Mittelfeld streiten.
Einschätzung von Sky Reporter Torben Hoffmann: "Beide sind auf Augenhöhe. Es wird von Details abhängen, was Heynckes gegen Leverkusen haben will."