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Kolumne: Matthäus über Jürgen Klopp, den FC Liverpool und Niko Kovac

Matthäus-Kolumne: "So sehe ich das"

Exklusiv bei Sky: Die Kolumne von Lothar Matthäus. 
Image: Exklusiv bei Sky: Die Kolumne von Lothar Matthäus.   © Sky

Rekordnationalspieler und Sky Experte Lothar Matthäus analysiert jede Woche exklusiv in seiner Kolumne "So sehe ich das" aktuelle Themen der Fußballwelt auf skysport.de. In dieser Woche beschäftigt er sich mit Jürgen Klopp, dem FC Liverpool und Niko Kovac.

Verdient hat es am Ende immer der, der gewinnt. Und das sind in diesem Jahr Jürgen Klopp und sein FC Liverpool. Er und sein Team haben seit Jahren hart gearbeitet, hätten um ein Haar die Premier League gewonnen und nach der bitteren Final-Niederlage letztes Jahr haben sie sich nun die Krone aufgesetzt. Herzlichen Glückwunsch von meiner Seite.

Mannschaft geht für Klopp durchs Feuer

Klopp gehört zu den ganz großen Trainern unserer Zeit. Er ist authentisch, sympathisch und hat eine ganz besondere und spezielle Art und Weise mit Menschen umzugehen. Darin liegt das Erfolgsgeheimnis dieses Trainers. Es ist die Ansprache an seine Spieler. Es geht darum, Spieler auf seine Seite zu ziehen. Und das ist die ganz große Qualität von Jürgen Klopp.

Die Mannschaft folgt ihm, glaubt ihm, geht für ihn durchs Feuer. Und auch sein Umgang mit Fans und Umfeld sind etwas ganz Besonderes. Wenn man das Team nicht hinter sich bringt, gewinnt man keine Titel. Bestes Beispiel dafür war Jose Mourinho bei Manchester United.

Natürlich sagen nun viele, dass es schön wäre, wenn Jürgen wieder oder immer noch in unserer Bundesliga arbeiten würde. Aber auch die Trainer folgen dem Ruf des Geldes. In England sind Klopp, Pep, Pochettino und Mourinho lange dort.

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Jürgen Klopp spricht nach seinem ersten Champions-League-Sieg am Sky Mikro (Videodauer: 4:02 Minuten).

Kovac kann noch größere Erfolge feiern

Aber ich finde, dass auch Niko Kovac ein solcher Typ ist und in Zukunft noch größere Erfolge feiern kann. Bereits das Double war das Ergebnis toller Arbeit und sehr guter Mannschaftsführung. Es stimmt einfach nicht, dass Niko das Team nicht hinter sich hat oder hatte.

Ich denke, es waren mit James und Lewandowski zwei Profis, die in einigen Momenten unzufrieden waren. Aber den allergrößten Teil hat er mitgenommen, überzeugt und deshalb das Maximum herausgeholt. Sonst wäre eine solche Leistung und Aufholjagd, wie sie den Bayern gelungen ist, niemals möglich gewesen.

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Niko ist jetzt seit vier Jahren erfolgreich in der Bundesliga, hat mit Frankfurt den Pokal gewonnen (drei Finals in Folge) und ist dabei, in München Großes zu leisten. Man darf nicht vergessen, dass auch Klopp nicht jedes Jahr Titel garantiert und sich in Mainz, Dortmund und Liverpool auch erst entwickeln musste - ohne seine tolle Leistung schmälern zu wollen.

Er hat ein ganz großes Mitspracherecht bei Transfers, hat sich über die Jahre sein Wunsch-Team zusammengestellt und den größten Treffer mit Alisson Becker gelandet. Mit diesem Torwart wurde der Titel eingekauft. Die wenigsten Gegentore in England, im letzen Spiel der Vorrunde gegen Neapel in letzter Sekunde das Weiterkommen gerettet und auch im Finale war er ein großartiger Rückhalt.

Kovac muss Zeit und Vertrauen bekommen

Ich bin davon überzeugt, dass wir mit Niko Kovac in der Bundesliga einen Mann haben, der mit den Jahren und mit guten Transfers irgendwann in die Fußstapfen eines Jupp Heynckes oder Ottmar Hitzfeld treten kann. Auch er geht mit Spielern, Fans, Medien wunderbar um. Aber er muss dafür auch die Zeit und das Vertrauen bekommen, das er verdient hat. Er ist 47 Jahre alt, hat Erfolge vorzuweisen und bringt alles mit, was ich mir von einem tollen Trainer wünsche.

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Genauso wie Julian Nagelsmann mit erst 31 Jahren. Wir haben in unserer Liga auch wunderbare Trainer mit einer großen Perspektive. Aber wir können uns momentan nicht die internationalen Top-Trainer leisten, die eben nach England gehen. Wir versuchen es, teilweise mit Leuten aus Österreich oder jungen Nachwuchstrainern, die sich erst noch beweisen müssen - und zwar stabil und über Jahre hinweg. Das klappt wie bei Tedesco nicht immer nachhaltig.

Ich habe bereits beim Spiel der Bayern in Lissabon den FC Liverpool als Champions-League-Favoriten Nummer eins genannt. Natürlich war wie gegen Neapel oder Barcelona auch ein bisschen Glück dabei, aber auch das muss man sich verdienen und das haben sie sich. Bayern ist also gegen den neuen Titelträger ausgeschieden (Dortmund gegen den Finalisten). Und das zeigt, dass es international alles andere als leicht für unsere Teams war, obwohl mehr drin gewesen wäre. Im nächsten Jahr greifen wir wieder an - garantiert.

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