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FC Bayern News: Roca & Musiala glänzen

Das bayerische Doppel-Herz: Aus der Not eine Tugend gemacht

Marc Roca und Jamal Musiala überzeugen in Bayerns Mittelfeld.
Image: Marc Roca und Jamal Musiala überzeugen in Bayerns Mittelfeld.

2:1, 5:0, 4:0! Der FC Bayern hat die letzte Bundesliga-Woche in diesem Kalenderjahr mit drei Siegen eindrucksvoll beendet - und das trotz großer Personalsorgen im Mittelfeld. Doch die Münchner haben aus der Not eine Tugend gemacht. Sinnbildlich dafür stehen Marc Roca und Jamal Musiala.

Als am 24. November der positive Corona-Test von Joshua Kimmich und die damit längere Pause verkündet wurde, hätte wohl kaum einer für möglich gehalten, dass die Bayern die Hinrunde in dieser beeindruckenden Art und Weise beenden würden. Gerade auch im Hinblick auf die 1:2-Pleite beim FC Augsburg am 12. Spieltag, als die Bayern bereits ohne Kimmich auskommen mussten.

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Lazarett im Bayern-Mittelfeld

In den verbleibenden sechs Pflichtspielen holte der deutsche Rekordmeister sechs Siege und blieb damit makellos. 18:3 Tore untermauern Bayerns starken Hinrunden-Endspurt. Diese Bilanz ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass neben Kimmich zuletzt auch sein kongenialer Partner auf der Doppelsechs, Leon Goretzka, wegen Hüftproblemen gefehlt hatte.

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Julian Nagelsmann schwärmt nach dem 400. Bundesligator von Thomas Müller über seinen Schützling (Videolänge: 1:25 Min.).

Doch damit nicht genug: Auch Marcel Sabitzer (Wadenverletzung) stand Trainer Julian Nagelsmann wochenlang nicht zur Verfügung, gefolgt von Corentin Tolisso, der in den vergangenen zwei Partien ausfiel. Damit war der Super-Gau eigentlich schon perfekt.

Denn Kimmich und Goretzka sind das Herz der Bayern im Mittelfeld. Deren beider Ausfälle sind ohnehin kaum zu ersetzen und schmerzen enorm. Wenn dann aber noch zwei weitere Alternativen wegbrechen, ist die Not groß. Aber: Eine Not macht bekanntermaßen auch erfinderisch, wenn man dies so beschreiben darf.

Und so setzte Nagelsmann zum Hinrunden-Abschluss auf ein ungewohntes Duo in der Zentrale. Die Rede ist von Marc Roca und Jamal Musiala. Letztgenannter ist vielleicht keine Überraschung, weil der Youngster schon häufiger für Furore gesorgt hatte, aber eben nicht auf der angestammten Position von Goretzka.

Roca performt: Von 0 auf 100

Der dribbelstarke Wirbelwind glänzte in den Partien gegen Stuttgart (5:0) und Wolfsburg (4:0) als Box-to-Box-Spieler und zeigte viel Spielwitz. Damit hat der deutsche Nationalspieler seine Wichtigkeit einmal mehr unter Beweis gestellt. Der flexible Musiala wird wegen seiner Vielseitigkeit immer wertvoller für den FC Bayern und dürfte seinem Ziel, Stammspieler zu werden, immer näher kommen.

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Von Stammelf kann bei Roca noch lange nicht die Rede sein, aber seine Leistung in den vergangenen Spielen kann nicht hoch genug eingeordnet werden. Der Spanier, der Oktober 2020 von Espanyol Barcelona nach München gewechselt war, spielte sowohl unter Ex-Trainer Hansi Flick als auch unter dem jetzigen Coach Nagelsmann überhaupt keine Rolle.

Der 25-Jährige schaffte es teilweise sogar gar nicht mehr in den Kader des deutschen Rekordmeisters. Doch aufgrund der vielen Ausfälle im Mittelfeld, war Nagelsmann fast schon dazu gezwungen, Roca aufzustellen. Dass dies kein Fehler war, hat der Reservist nun eindrucksvoll bewiesen.

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Benjamin Pavard wird im Spiel gegen Wolfsburg während einer Toilettenpause ausgewechselt. Auf der Pressekonferenz danach erklärt Julian Nagelsmann, wie es dazu kam (Videolänge: 38 Sek.).

Auch wenn Roca kaum Spielpraxis vorzuweisen hatte, fand er sich beim Spiel in Stuttgart recht schnell ins Bayern-Spiel ein und überzeugte als sicherer Passgeber, der den Münchnern eine gewisse Stabilität gab. Selbiges Bild auch beim Hinrunden-Abschluss gegen Wolfsburg.

Kader doch gut genug aufgestellt?

Hinzu kommt, dass Roca sehr engagiert und mit viel Herz aufgetreten ist. Dies hat auch Nagelsmann erstaunt. "Ich habe ihn heute in der Kabine vor der Mannschaft gelobt, so etwas mache ich selten. Das hatte er extrem verdient, Marc hat eine inhaltlich herausragende Leistung geliefert'', betonte der Bayern-Trainer nach dem Kantersieg beim VfB.

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Der Spanier galt eigentlich als einer der Kandidaten, der die Bayern im Winter hätte verlassen können, zumindest auf Leihbasis. Sein Vertrag an der Säbener Straße läuft ohnehin noch bis Sommer 2025.

Nach solchen Auftritten dürfte ein Abschied aber in weite Ferne gerückt sein. Roca und auch Musiala haben bewiesen, dass sie eine ernst zu nehmende Alternative im zentralen Mittelfeld sind. Das wird vor allem Sportvorstand Hasan Salihamidzic wohlwollend zur Kenntnis genommen haben, der immer wieder dafür kritisiert wurde, dass der Kader in der Breite nicht gut aufgestellt sei.

Bayern-Lauf als kleine Ohrfeige für BVB?

"Wir sind wirklich gut besetzt und gehen weiter so in die Saison", verdeutlichte Salihamidzic bereits vor dem Spiel gegen Wolfsburg in Sat1. Auch diese Aussage lässt wohl darauf schließen, dass Roca dem FCB erhalten bleibt.

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Julian Nagelsmann spricht über Wintertransfers und den bestehenden Kader (Videolänge: 1:22 Min.).

Nagelsmann hat es jedenfalls geschafft, aus der Not eine Tugend zu machen, ohne groß zu lamentieren. Zum Hinrunden-Abschluss fehlten insgesamt vier (!) Spieler für die Doppelsechs. Wann hat es sowas zum letzten Mal beim FC Bayern gegeben?

Dass die Bayern trotz aller Ausfälle in dieser Art und Weise zur Herbstmeisterschaft gestürmt sind, ist bewundernswert und zugleich eine kleine Ohrfeige an die Konkurrenz aus Dortmund.

Mehr zum Autor Florian Poenitz

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