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Borussia Dortmund: Pro/Contra: Soll der BVB mit Marco Reus verlängern

Muss der BVB mit Reus verlängern? Ein Pro & Contra

Sollte der BVB doch nicht noch einmal mit Marco Reus verlängern.
Image: Vertrag läuft aus. Muss der BVB mit Marco Reus verlängern?  © DPA pa

Marco Reus und Borussia Dortmund haben sich zwar in den Verhandlungen auf ein neues Arbeitspapier angenähert, eine finale Einigung steht jedoch aus. Sollte der BVB den auslaufenden Vertrag des Routiniers noch einmal verlängern? Ein Pro und Contra.

Während Reus einen Verbleib und ein Karriereende beim BVB anstrebt, plädiert Sky Experte Lothar Matthäus für einen Abschied. "Wenn man Marco Reus nicht mehr hundertprozentig vertraut, dann sollte man eine vernünftige Lösung finden, die für beide Seiten gut ist", machte der deutsche Rekordnationalspieler am Sonntag bei Sky90 deutlich. Nach Sky Informationen wollen Dortmund und Reus zusammen weitermachen, jedoch sind noch einige Eckpunkte zu klären. Berater Dirk Hebel dementierte gegenüber Sky eine Einigung.

Sollte der BVB überhaupt mit ihm verlängern? Sky Sport stellt die wichtigsten Pro- und Contra-Argumente zusammen.

Pro Matthäus: Der BVB sollte nicht mit Marco Reus verlängern

Marco Reus ist beim BVB alles andere als ein Lautsprecher und sind wir mal ehrlich: Er erfüllt damit nicht die Rolle als Kapitän und Leader, die die Schwarz-Gelben in dieser Situation brauchen. Beim desaströsen Remis gegen den VfB Stuttgart kam Reus bei einer 2:0-Führung (plus Überzahl) von der Bank, konnte seiner Mannschaft aber nicht die notwendige Sicherheit geben. Im Gegenteil: Dortmund agierte fortan vogelwild, ließ sich mit einem Mann mehr hinten reindrücken und gab den sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand.

Auf der anderen Seite vergaben Reus und Co. beste Chancen. Der Mittelfeldallrounder hatte gegen die Schwaben das zwischenzeitliche 3:0 auf dem Fuß, scheiterte allerdings an VfB-Keeper Fabian Bredlow und mit einem Freistoß an der Latte. Auch nach dem Treffer von Giovanni Reyna in der Nachspielzeit ließ sich Dortmund noch einmal (in Überzahl!) auskontern und kassierte folgerichtig den Ausgleich. Am Ende verloren die Schwarz-Gelben zwei (entscheidende?) Punkte im Titelrennen. Fassungslosigkeit pur.

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Unabhängig davon hat Reus inzwischen einfach auch ein fortgeschrittenes Alter erreicht und fällt nach wie vor regelmäßig mit Verletzungen aus. In dieser Spielzeit verpasste er allein elf Partien mit Sprunggelenksverletzungen. Die Belastung ist und bleibt für den BVB auch in der kommenden Spielzeit hoch. 34 Partien in der Bundesliga, dazu die zusätzlichen Belastungen in Champions League und Pokal. Ob Reus noch einmal eine Saison konstant auf allerhöchstem Niveau bestreiten kann, ist äußerst fraglich.

Selbst wenn der Kapitän von Bord gehen würde, wären genügend hochkarätige Alternativen vorhanden. Trainer Edin Terzic kann auf einen breiten und hungrigen Kader zurückblicken: Julian Brandt ist aus der ersten Elf nicht mehr wegzudenken und soll "Borussia Dortmuds Zukunft als Führungsspieler" weiter mitgestalten, wie Sportdirektor Sebastian Kehl bei seiner Vertragsverlängerung bis 2026 betonte.

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Karim Adeyemi und Donyell Malen haben im Vergleich zu Reus, der ohnehin kein unantastbarer Stammspieler mehr ist, die Nase vorn. Dazu stehen mit Youssoufa Moukoko, Jamie Bynoe-Gittens und Reyna hochveranlagte Talente in der zweiten Reihe bereit. Die Youngster benötigen jedoch Spielzeit. Als Kapitän muss Reus jedoch regelmäßig auf dem Platz stehen, würde den Jungen folglich einen Platz wegnehmen.

Last but not least bleibt Reus' fehlendes Titelgen. Der 48-malige Nationalspieler konnte sein Team in knapp elf Jahren nie zur Meisterschaft führen. Reus gewann zweimal den DFB-Pokal und dreimal den Supercup. Zum großen Wurf hat es allerdings nie gereicht - das bleibt natürlich hängen. "Reus wird auch nicht besser, die Verletzungen werden weiterhin bleiben und er wird natürlich älter", fügte Matthäus bei Sky90 hinzu. Zudem fehlt dem Kapitän die volle Rückendeckung von der Vereinsseite. "Ich sehe nicht, dass Reus vom BVB gestärkt wird und das kommt dann auch so in der Kabine an", erklärte Sky Reporter Florian Plettenberg

Ein Abschied wäre folglich alles andere als inkonsequent.

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Sky Experte Lothar Matthäus über die Zukunft von Marco Reus bei Borussia Dortmund.

Contra: Darum ist Reus für den BVB weiter wertvoll

Kein Spieler ist größer als der Verein, auch Marco Reus nicht. Das muss er aber auch gar nicht sein, damit der BVB mit ihm verlängern sollte. Für mich gibt es genügend Gründe, warum Reus weiter extrem wertvoll ist.

Spricht man mit jungen Spielern beim BVB und fragt sie nach ihrem Vorbild, kommt schnell ein Name: Marco Reus. Der Kapitän von Borussia Dortmund, der Dortmunder Junge, hat in der Stadt, im Verein und vor allem in der Kabine einen unvergleichlichen Stellenwert. Nach außen wirkt Reus manchmal zurückhaltend, auf dem Platz sieht man ihn selten schreiend. Ob er damit der richtige Kapitän ist, daran scheiden sich die Geister.

Trotzdem ist er der vielleicht wichtigste Bestandteil dieser Mannschaft auf vielen Ebenen. Bei den Mitspielern genießt er höchste Wertschätzung. Ist fußballerisch und menschlich anerkannt und respektiert. Seine Meinung hat Gewicht - auch bei den Trainern. Die Zahlen zeigen es auch in dieser Saison: Mit Reus auf dem Platz holt der BVB mehr Punkte als ohne ihn.

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Für den Verein ist er nach wie vor ein Aushängeschild. Gerade im Ausland werden Borussia Dortmund und besonders die Trikots, die verkauft werden, mit seinem Namen verbunden. Reus ist eine internationale Marke, auf die Borussia Dortmund aktuell noch nicht verzichten sollte. Und er lebt etwas, was viele Fußballromantiker schätzen und häufig vermissen: Vereinstreue. Marco Reus lebt den BVB seit seiner Unterschrift unter seinen Profivertrag in 2012.

Seine Rolle in der Zukunft des Klubs sollte aber klar definiert werden. Vielleicht hilft Marco Reus ein kontrollierter Rückzug. Er könnte für die kommende Saison von sich aus einen Schritt zurück machen. Das Kapitänsamt abgeben und sich auch auf der Bank für die Mannschaft einbringen.

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Den jungen Spielern um Jamie Bynoe-Gittens oder Gio Reyna dadurch mehr Raum geben und Trainer Terzic etwas Druck nehmen. Denn wenn der Capitano auf der Bank sitzt, lenken die Fragen nach dem "Warum?" zu viel vom Wesentlichen ab: dem Erfolg des BVB.

Nun seid Ihr gefragt: Sollte Borussia Dortmund mit Reus verlängern? Stimmt ab!

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