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Skispringen News: Sara Takanashi gewinnt wieder nicht bei WM

Sara Takanashi ist die "tragische Heldin" der Skisprung-WM

Seit Jahren dominiert sie den Weltcup, doch auf einen Weltmeister-Titel muss sie weiterhin warten: Sara Takanashi.
Image: Seit Jahren dominiert sie den Weltcup, doch auf einen Weltmeister-Titel muss sie weiterhin warten: Sara Takanashi.  © DPA pa

Sara Takanashi bestimmt seit einem Jahrzehnt das Frauen-Skispringen, der erste Titel blieb ihr aber auch in Oberstdorf verwehrt. Die Japanerin wird zur tragischen Heldin.

Das Mitgefühl von Andreas Bauer munterte Sara Takanashi ein klein wenig auf. "Ich freue mich über seine Worte. Das ist sehr nett", sagte die Japanerin, die seit einem Jahrzehnt das Frauen-Skispringen bestimmt und doch immer mehr zur tragischen Figur wird. Denn der so ersehnte erste große Einzel-Titel blieb der 24-Jährigen auch bei der WM in Oberstdorf verwehrt.

"Ich hätte ihr den Sieg wirklich gegönnt. Ich kenne sie so lange und schätze sie sehr", sagte Bundestrainer Bauer nach der letzten Entscheidung im Allgäu, bei der Takanashi wieder einmal um Gold mitflog - und wieder einmal Zweite wurde. "Sie ist für mich ein bisschen die tragische Heldin. Da habe ich ein weinendes Auge", sagte Bauer.

Im Weltcup ist Takanashi absolute Spitze

Im Weltcup hält die nur 1,52 m große Takanashi alle wichtigen Rekorde. Bei 154 der bislang 160 Springen war sie am Start, gewann 60 und stand unglaubliche 106-mal auf dem Podest. Doch weder bei Olympia noch bei einer WM gelang ihr ein Sieg. "Wenn ich so eine überragende Athletin bin, brauche ich irgendwann einen Titel in meiner Sammlung", sagte Bauer.

Im Alter von 15 Jahren und 146 Tagen hatte Takanashi ihren ersten Weltcup gewonnen, das war im März 2012. Spätestens da war für Takanashi, die einst auch Ballett und Klavier liebte und dann doch ihrem Vater und dem Bruder auf die Schanze folgte, der weitere Weg klar. Heute ist sie in Japan ein Star, kreischende Fans mit rosa Haaren inklusive.

Aber: "Für Gold muss eben alles passen", sagte Takanashi nun in Oberstdorf. Trost kam von Bauer. Die Überfliegerin sei noch immer jung, habe "noch einen Olympiazyklus" vor sich.

Eine Deutsche ist das Gegenbeispiel

Ganz unschuldig an Takanashis Tristesse ist allerdings auch Bauer nicht. Denn seine Vorfliegerin Carina Vogt ist quasi die Anti-Takanashi. Die Schwäbin gewann in ihrer gesamten Karriere nur zwei Weltcups - dafür aber Gold bei Olympia 2014, Gold bei der WM 2015 und Gold bei der WM 2017. Davon kann Sara Takanashi weiterhin nur träumen.

Sport-Informations-Dienst (SID)

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