Gesa Felicitas Krause bleibt bei der Leichtathletik-WM in London eine Medaille über 3000 m Hindernis verwehrt. Nach einem frühen Sturz kann die Europameisterin nicht mehr um die vorderen Plätze mitlaufen.
Die verzweifelt kämpfende 25-Jährige aus Trier musste sich im Olympiastadion beim Überraschungssieg der Amerikanerin Emma Coburn in 9:23,87 Minuten mit Platz neun begnügen. Vor zwei Jahren in Peking hatte Krause überraschend Bronze geholt.
In einem turbulenten kam Krause bereits auf dem ersten Kilometer zu Fall. Die Vorlaufschnellste Beatrice Chepkoech (Kenia), die schon in der zweiten Runde am Wassergraben vorbeigerannt war und wieder umdrehen musste, war an einem Hindernis gestolpert und hatte Krause mitgerissen. Die Deutsche rannte verzweifelt dem Feld hinterher und schaffte nur noch den Anschluss an die Verfolgergruppe. In den Medaillenkampf konnte sie nicht mehr eingreifen.
"Es ist schwer, das in Worte zu fassen. Ich habe ein Jahr dafür trainiert. Ich bin stolz auf mich, dass ich durchgelaufen bin. Habe mich vorne gesehen, wo jetzt die beiden Amerikanerinnen gelandet sind. Das ist bitter, wenn man nicht eingreifen kann. Deshalb bin ich gerade auch den Tränen sehr nah", sagte Krause in der ARD. Ein Bluterguss am rechten Knie war das äußere Zeichen der Tortur.
Hinter Coburn (9:02,58), die Afrikas Dominanz beendete, machte Courtney Frerichs (9:03,77) den US-Doppelsieg perfekt. Bronze holte die kenianische Titelverteidigerin Hyvin Chepkemoi (9:04,03).
Krause hatte am Mittwoch ihren Vorlauf bei strömendem Regen gewonnen und dabei eine ganz abgeklärte Vorstellung geboten. Für das Finale hatte sie danach "das schwerste Rennen meines Lebens" erwartet.