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Tour de France: Kämna und Schachmann schrammen am Etappensieg vorbei

Kämna und Schachmann schrammen am Etappensieg vorbei

Maximilian Schachmann (r.) bei der 13. Etappe der tour de France 2020.
Image: Maximilian Schachmann (r.) bei der 13. Etappe der tour de France 2020.  © Imago

Lennard Kämna verausgabte sich im Bergsprint völlig und fuhr mit schmerzverzerrtem Gesicht doch am Etappensieg vorbei, den großen Kämpfer Maximilian Schachmann verließen am steilen Pas de Peyrol die letzten Kräfte.

Die jungen deutschen Radprofis haben nach einer couragierten Leistung am Gipfel des Zentralmassivs denkbar knapp einen Riesen-Coup bei der 107. Tour de France verpasst.

Roglic zementiert Gelb

Während Top-Favorit Primoz Roglic am Puy Mary seine Führung in der Gesamtwertung ausbaute, blieb dem Duo vom deutschen Team Bora-hansgrohe der Lohn für eine Wahnsinns-Performance verwehrt. Beim Tageserfolg des Kolumbianers Daniel Martinez mussten sich Kämna (+ 0:04 Minuten) und Schachmann (+ 0:51) mit den undankbaren Plätzen zwei und drei begnügen.

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Jumbo-Visma-Kapitän Roglic hat als Träger des Gelben Trikots nun 44 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Tadej Pogacar (Slowenien/UAE-Team Emirates). Dritter ist Titelverteidiger Egan Bernal (Ineos-Grenadiers), der 59 Sekunden zurückliegt und zu den Verlierern des Tages zählte. Der Kolumbianer beugte sich im Ziel völlig entkräftet über sein Rad.

Hohes Tempo von Beginn an

Erschöpft waren auch Kämna und Schachmann, der nur einen Tag nach seinem starken sechsten Platz in Sarran erneut über sich hinauswuchs. Der 26-Jährige hatte zwei Wochen vor dem Tour-Start einen Schlüsselbeinbruch erlitten, auf den 191,5 km und sieben Bergwertungen zwischen Chatel-Guyon und dem Puy Mary Cantal war er wieder im Vollbesitz seiner Kräfte.

Die Aussicht auf die wohl schwierigste Etappe mit sieben Bergwertungen hielt das Feld nicht von einem Schnellstart ab. Früh wurde ein hohes Tempo angeschlagen, für die Sprinter begann schon nach wenigen Kilometern der Kampf gegen das Zeitlimit. Nach dem ersten Renndrittel bremste das Peloton aber vorübergehend ab.

Zu den vielen Fahrern, die sich in die Flucht wagten, zählte der bislang unauffällige Simon Geschke (CCC Team). Später stießen auch die beiden Bora-Profis Schachmann und Lennard Kämna (Wedel) dazu.

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Die große Gruppe um das deutsche Trio, die nach rund 60 km den Zusammenschluss fand, wurde vom Hauptfeld ein Vorsprung gewährt, der ihr die Chance auf den Etappensieg ermöglichte.

Martinez erhöhte Tempo

Rund 35 km vor dem Ziel fand die harmonische Zusammenarbeit an der Spitze ein Ende. Als erster Ausreißer attackierte der US-Amerikaner Neilson Powless (EF Education First), wenig später suchte Schachmann das Weite. Mit vereinten Kräften baute das Duo den Vorsprung auf den Rest der Fluchtgruppe auf knapp eine Minute aus, dann zog Schachmann erneut davon und nahm das überaus steile Finale als Solist in Angriff.

Der Vorsprung schmolz, als Martinez das Tempo erhöhte. Nur Kämna konnte folgen, 1,6 km vor dem Ziel war Schachmann eingeholt. Im Finale musste Schachmann dann abreißen lassen. Auf der Zielgeraden forcierte Kämna eine letzte Attacke - sie war vergeblich.

Nach zwei Tagen im Zentralmassiv biegt die Große Schleife am Samstag in die entscheidende Phase in Richtung Alpen ein. Vor den Prüfungen im Hochgebirge können die Favoriten auf das Gelbe Trikot aber nochmals durchatmen. Die 194 km lange 14. Etappe von Clermont-Ferrand nach Lyon ist als Flachetappe deklariert - auch wenn das angesichts von fünf gewerteten Bergen eine ziemliche Mogelpackung ist.

Sport-Informations-Dienst (SID)

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