Der frühere Radstar Jan Ullrich ist nach einer Festnahme am Freitagmorgen in Frankfurt wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung an einer Prostituierten offenbar in die Psychiatrie eingewiesen worden.
Das berichtet die Bild-Zeitung. Eigentlich hätte Ullrich nach dem Vorfall das Polizeipräsidium wieder verlassen dürfen, doch nach seiner Freilassung wollte er offenbar nicht in einen Wagen steigen, der ihn zur Entzugsklinik hätte bringen sollen. Weil der 44-Jährige offenbar durchdrehte und für sich und andere zur Gefahr wurde, sei er umgehend in eine psychiatrische Klinik gebracht worden.
Zuvor bestätigte die Staatsanwaltschaft und die Polizei Frankfurt dem SID, dass "es zum Streit und zu einem körperlichen Angriff auf eine Frau gekommen sein soll. Hierbei soll der Beschuldigte sie gewürgt haben, bis ihr schwarz vor Augen wurde", teilte die Staatsanwaltschaft über den derzeitigen Ermittlungsstand dem SID mit.
Ullrich unter massivem Alkohol- und Drogeneinfluss
Der Vorfall hatte sich in einem Nobelhotel im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen zugetragen. Dort hatte sich Ullrich mit der Prostituierten getroffen.
Nach derzeitigem Erkenntnisstand sehe die Staatsanwaltschaft "keinen dringenden Tatverdacht wegen versuchten Totschlags, so dass aktuell kein Antrag auf Erlass eines Haftbefehls gestellt wird", hieß es in der Stellungnahme von Oberstaatsanwältin Nadja Niesen weiter.
Deswegen sollte Ullrich auch nicht inhaftiert werden. "Hinsichtlich des verbleibenden Tatvorwurfs der gefährlichen Körperverletzung fehlt es nach Auffassung der Staatsanwaltschaft an einem Haftgrund", schrieb Niesen. Ullrich habe "zur fraglichen Tatzeit unter massivem Alkohol- und Drogeneinfluss" gestanden.
Zwischenfall mit Til Schweiger
Bereits Anfang August hatte Ullrich für negative Schlagzeilen gesorgt. Der frühere Radstar war auf der spanischen Urlaubsinsel Mallorca nach einem Zwischenfall auf dem Grundstück seines Nachbarn Til Schweiger vorübergehend festgenommen worden. (Sky Sport/sid)