Andreas Sander hat in einem Chaos-Rennen auf der berüchtigten Streif die erste Podestplatzierung seiner Karriere verpasst, seine starke Form aber unterstrichen. Der 31-Jährige belegte bei der ersten von zwei Weltcup-Abfahrten in Kitzbühel beim Premierensieg vom Schweizer Beat Feuz Platz fünf.
Das mehrfach unterbrochene Rennen wurde nach 30 von 55 Startern endgültig abgebrochen, konnte damit aber gewertet werden.
Beste deutsche Ergebnisse für DSV in Kitzbühel
Romed Baumann (Kiefersfelden), Dominik Schwaiger (Königssee) und Josef Ferstl (Hammer) rundeten auf den Rängen acht, zwölf und 13 das beste Mannschaftsergebnis für den Deutschen Skiverband (DSV) in "Kitz" ab. Drei deutsche Läufer hatten sich zuvor nur einmal unter den ersten Zwölf platziert: 1990 in Schladming kamen Stefan Krauss, Markus Wasmeier und Hansjörg Tauscher auf die Plätze sechs, neun und zehn.
Schwere Stürze und Fast-Abbruch
Überschattet wurde das Geisterrennen von einem schweren Sturz des Schweizers Urs Kryenbühl, der beim extrem weiten Zielsprung bei einer Geschwindigkeit von 145 km/h die Kontrolle verlor und schwer auf die harte Piste krachte. Kryenbühl wurde nach längerer Behandlung im Zielraum mit dem Helikopter abtransportiert, war aber ansprechbar. Auch Ryan Cochran-Siegle war zuvor gestürzt. Der Amerikaner erlitt nach Angaben des US-Team aber wohl keinen schwerwiegenden Verletzungen.
Das Rennen stand zwischenzeitlich vor dem Abbruch, weil nach der Zieldurchfahrt des Österreichers Daniel Danklmaier (Startnummer 23) als zusätzliche Gefahr für die Läufer starker Wind aufkam. Nach einer 40-minütigen Unterbrechung fuhren noch die für eine Wertung des Rennens erforderlichen sieben weiteren Starter - unter anderem der starke Schwaiger (Startnummer 26).
Feuz-Sieg im 500. Abfahrts-Rennen
Feuz triumphierte bei der 500. Abfahrt seit der Gründung des alpinen Ski-Weltcups im Jahre 1966 nach einer überzeugenden Fahrt in 1:53,77 Minuten vor Vorjahressieger Matthias Mayer aus Österreich (+0,16) und Dominik Paris aus Italien (+0,56). Der 33-Jährige hatte noch nie in Kitzbühel gewinnen können. Vier Mal war der Schweizer bisher Zweiter geworden.