Die DTM-Verantwortlichen und die Konkurrenz haben geschockt auf Mercedes' Ausstiegspläne reagiert. Audi und BMW prüfen, wie es für sie weitergeht.
"Wir müssen die Entscheidung sportlich fair respektieren", heißt es in einer Stellungnahme der DTM-Trägerorganisation. Man müsse die Situation analysieren und ein "tragfähiges Konzept" für die Zukunft aufsetzen.
Mercedes will sich ab 2019 neben der Formel 1 auch in der Formel E engagieren und kündigte deshalb am Montagabend überraschend den Rückzug aus der Tourenwagen-Meisterschaft an.
Audi prüft Alternativen zur DTM
Auch die beiden anderen Teams sind buff. Sie vermeiden unter der neuen Perspektive ein klares Bekenntnis zur Rennserie. "Wir werden diese neue Situation nun bewerten", teilte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt mit. Man nehme den Rückzug des Konkurrenten "mit großem Bedauern zur Kenntnis".
Audi will nach eigenen Angaben nach Alternativen im internationalen Tourenwagen-Sport suchen, falls sich durch die Entscheidung von Mercedes Konsequenzen für die DTM ergeben sollten. "Die Konsequenzen für Audi und die DTM sind adhoc nicht absehbar", so Audi-Motorsportchef Dieter Gass.
Ex-Pilot Ralf Schumacher kritisiert Ausstieg
Ralf Schumacher wertet den überraschenden Ausstieg als "herben Schlag für den deutschen Motorsport".
Der 42-Jährige, der von 2008 bis 2012 für die Stuttgarter in der DTM hinter dem Steuer saß, sagte dem SID weiter: "Ich hoffe, Gerhard Berger (Chef von Vermarkter ITR) hat einen Plan B. Daran müssen jetzt alle arbeiten. Die DTM ist eine tolle Plattform für viele Fahrer. Ein Aus wäre ein herber Verlust."
"Überrascht" zeigte sich Schumacher vor allem über die Begründung, man wolle in die Formel E investieren. Er sieht in der DTM nach wie vor die klare Nummer zwei im Motorsport.