Zum Inhalte wechseln

Ferrari: Mattia Binotto sucht nach Lösungen für die Scuderia-Krise

Ferrari-Krise: Vettel hadert & Binotto sucht den ''Zauberstab''

Katastrophale Kommunikation bei der Vettel-Trennung, desaströse Rückentwicklung des Ferrari: Teamchef Mattia Binotto ist bei der Scuderia zum Gesicht der Krise geworden.

"DIE Gewinner des ersten Wochenendes waren auf jeden Fall die Zuschauer vor dem Fernseher. Das war allerbeste Unterhaltung! Was war das für ein unterhaltsames erstes Rennen! Da wurde ordentlich durchgemischt. So kann es gerne weitergehen ...", schreibt Ralf Schumacher begeistert in seiner Kolumne auf skysport.de.

Ein Saisonauftakt nach Maß - aber nicht für alle. Bei Ferrari hängt der Haussegen nicht erst seit dem Wochenende schief. Charles Leclerc rettet mit dem zweiten Platz zwar die Ehre der Scuderia, doch der Podestplatz ist mit viel Dusel zustande gekommen.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Formel 1: Das ist das Hauptproblem bei Ferrari

Ferraris Gegner sind McLaren und Racing Point

Der Corriere dello Sport schreibt: "Maranello setzt auf den richtigen Piloten, doch ob das Talent des Monegassen reichen wird, um die Mängel des Autos zu kompensieren, ist eine offene Frage."

"Unter normalen Umständen sind die Plätze fünf bis sieben gerade das, was für uns drin ist. Wir haben jede Menge Arbeit", stellte der zweite Ferrari-Pilot Sebastian Vettel, selbst nur Zehnter, zutreffend fest. Die Gegner heißen derzeit nicht Mercedes und Red Bull, sondern McLaren und Racing Point.

Im Spätsommer 2019 sah die Welt des italienischen Traditionsrennstalls anders aus: Ferrari gewann nacheinander in Spa, Monza und Singapur. Der Motor hinterließ wegen der unglaublichen Beschleunigung offene Münder.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Formel 1: Die Analyse von Sky Experte Nick Heidfeld zum GP von Österreich (Videolänge: 9:22 Min).

Mercedes rückt für Ferrari in die Ferne

Die Konkurrenz geriet in Sorge und bat den Weltverband FIA um eine Klarstellung der Regularien beim Benzindurchlauf - letztlich ein höflicher Ausdruck dafür, dass jemand Betrug wittert. Tatsächlich wurde Ferrari dessen offiziell nicht schuldig, allerdings brachte die FIA im November eine Direktive heraus, in deren Folge die Powerunit der Scuderia mit einem Mal an Stärke verlor.

Mehr dazu

Damals waren die Verantwortlichen der Roten überzeugt, man habe Speed auf der Geraden für mehr Geschwindigkeit in den Kurven geopfert. Den erhofften positiven Effekt hatte es nicht. Ferrari ist an Branchenprimus Mercedes nicht herangerückt, sondern weiter entfernt als zuvor.

"Wir setzen alles daran, das Auto so schnell wie möglich nach vorne zu bringen, obwohl wir wissen, dass kein Paket ein Zauberstab sein kann", sagt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto nach dem unbefriedigenden Auftritt der Scuderia beim Großen Preis von Österreich.

Als Technikchef der Scuderia galt der in Lausanne geborene Ingenieur lange als strategisch denkender Gegenpol zum hochemotionalen Teamchef Maurizio Arrivabene. Vor der vergangenen Saison gewann Binotto den internen Machtkampf und stieg zum Boss auf. In der aktuellen Krise macht Binotto eine zunehmend unglückliche Figur. Die Magie des "Harry Potter der Formel 1" scheint verschwunden zu sein.

Vettels Ziel war der Weltmeistertitel

Für Sebastian Vettel war es in den letzten fünf Jahren das Ziel, dass Ferrari-Team neu aufzubauen, um den ganz großen Wurf zu landen: "Mit Sicherheit haben alle auch alles versucht, aber letzten Endes sind wir sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite gescheitert." Der Titel sei ausgeblieben: "Der war das große Ziel."

Wie die Zukunft des viermaligen Formel-1-Weltmeisters aussehen wird, darüber hat Vettel nach seiner Ausbootung bei Ferrari noch keine Entscheidung getroffen. "Ganz ehrlich, ich weiß es auch noch nicht für mich selber", sagte der 33-Jährige als Gast der Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar 7" bei Servus TV: "Wichtig ist natürlich, auch ein Umfeld zu finden, das irgendwo passt."

Passen soll der Auftritt der Roten für alle Ferraristi bei beiden Piloten beim zweiten Grand Prix. Rechtzeitig "vor dem nächsten Rennwochenende wolle Binotto "jeden Stein umdrehen", so der 50-Jährige. Der Große Preis der Steiermark steigt am Sonntag ebenfalls auf dem Red-Bull-Ring (ab 14 Uhr live auf Sky und im Stream auf dem Pitlane-Channel auf skysport.de).

Sport-Informations-Dienst (SID)

Weiterempfehlen: