Heute war es soweit: Der neue Ferrari SF90 wurde in Maranello (Italien) feierlich vorgestellt. Nun sollen endlich wieder Titel folgen.
Im Jubiläumsjahr zum ersehnten Titel: Die Scuderia Ferrari hat am Freitag in einer aufwendigen Präsentation ihren Boliden für die neue Formel-1-Saison vorgestellt. Sebastian Vettel (Heppenheim) und sein neuer Teamkollege Charles Leclerc (Monaco) greifen im SF90 an. Der in mattem Rot gehaltene Wagen trägt diesen Namen aufgrund des 90. Geburtstags der Scuderia in diesem Jahr.
"Ich bin extrem aufgeregt, ich sehe das Auto zum ersten Mal komplett zusammengebaut", sagte Vettel, der bei der Präsentation in Maranello viel Applaus erhielt: "Leider bin ich nicht richtig angezogen und kann nicht einfach reinspringen und losfahren. Ich kann es kaum erwarten." Vettel und Leclerc trugen beide einen schwarzen Anzug mit einem Ferrari-Wappen.
Vettel geht in sein fünftes Jahr beim italienischen Traditionsrennstall. Bislang blieb dem 31-Jährigen der ganz große Wurf mit der Scuderia verwehrt - in der Saison 2019 zählt jedoch nichts anderes als der Weltmeistertitel. "Sebastian ist hungrig wie eh und je. Er weiß, dass das gesamte Team hinter ihm steht", sagte Ferrari-Vorstand Louis Camilleri.
Den letzten WM-Titel für Ferrari gewann Kimi Räikkönen 2007, in den vergangenen fünf Jahren dominierten Mercedes und allen voran Lewis Hamilton, der in dieser Zeit viermal triumphierte. Vettel selbst gewann von 2010 bis 2013 viermal nacheinander die Weltmeisterschaft - damals allerdings noch für Red Bull. Der siebenmalige Weltmeister Michael Schumacher, Vettels großes Vorbild, fuhr 2000 auch im fünften Jahr für die Italiener, als er seinen ersten von letztlich fünf WM-Titeln mit Ferrari holte.
Große Veränderung bei der Aerodynamik
Dass das Auto von Vettel und Leclerc anders aussehen wird als sein Vorgänger, bedingte bereits die Reglement-Änderung. Wie Sky-Expertin Sandra Baumgartner erklärte, waren die Änderungen vor allem für die Aerodynamiker eine Katastrophe: "Durch die Änderung haben sie die komplette Luftströmung um das Auto herum verändert haben," so Baumgartner. "Die Frontflügel sind daher sehr breit, relativ flach. Die Heckflügel dagegen sind auch ein bisschen breiter und höher, um die Autos wieder ausbalancieren zu können."
Daher haben sich einige Rennställe schon "Tricks" ausgedacht, um das zu kompensieren. Ein Beispiel dafür sind die Seitenspiegel, wie Baumgartner erklärt: "Die Spiegel sind auf einem extra Teil angebaut, damit man besser hinterherfahren und sich ansaugen kann. Damit will man mehr Überholmanöver in der Formel 1 generieren, mehr Überholaction," so Baumgartner. (sid/skysport)