Jetzt oder nie? Kaum eine Strecke steht so sehr für Mercedes-Dominanz wie Barcelona - in dieser Saison soll Spanien die Wende zum Guten bringen. Die Eindrücke aus den Trainingssessions vom Freitag machen Hoffnung.
Ausgerechnet in Barcelona. Dort, wo Lewis Hamilton Rekordsieger ist, wo die Mercedes-Dominanz jahrelang erdrückend war, dort soll nun alles wieder besser werden.
"Wir werden an diesem Wochenende sehen, ob wir auf dem richtigen Weg sind", sagte Hamilton am Freitag, bevor er für das Training zum Großen Preis von Spanien (Sonntag, 15:00 Uhr/Sky) ins Auto stieg - und als er am Abend dann aus seinem Silberpfeil kletterte, da sah die Welt tatsächlich schon ein bisschen anders aus.
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Mercedes schnuppert am Freitag an der Spitze
Denn zumindest für einen Tag war Mercedes wieder ganz nah dran an der Spitze, die Plätze zwei und drei für George Russell und Hamilton, WM-Spitzenreiter Charles Leclerc im bislang so starken Ferrari lag nur noch eine gute Zehntelsekunde vorn.
"Sehr zufrieden" sei er mit diesem Schritt, sagte Hamilton, "ich glaube, wir können noch mehr aus dem Auto herausholen und die Teams da vorne vielleicht schon angreifen."
Die Ergebnisse des 2. Freien Trainings in Barcelona
Für die Seriensieger der vergangenen Jahre war das eine sehr gute Nachricht, denn in dieser Saison war bislang das Mittelfeld die neue Heimat von Mercedes. Das Weltmeisterteam war nur noch dritte Kraft hinter Ferrari und Red Bull, da konnte auch der Rekordweltmeister nichts ausrichten.
Wolff tritt auf die Euphoriebremse
Teamchef Toto Wolff warnte am Sky Mikrofon aber vor zu schneller Euphorie. "Wir waren auch am Freitag in Miami stark, aber wenn sich das Grip-Niveau aufbaut, kehren wir vielleicht zu unserer alten Schwäche zurück, dass das Bouncing wiederkommt. Aber es war für einen Freitag solide. Wir haben vielleicht ein bisschen mehr Motor gehabt wie Red Bull und Ferrari, aber zumindest sind wir nicht mehr so weit weg wie zuvor."
Mercedes mit erfolgreicher Historie in Barcelona
Die Hoffnung auf Besserung glimmt bereits seit ein paar Wochen wieder. Und Barcelona wäre nun zweifellos der passende Ort für die Wende. Denn nirgends sonst war die Überlegenheit der Silberpfeile seit 2014 so offensichtlich. Seit Beginn der Hybridmotoren-Ära gewann Mercedes hier jedes Rennen, nur 2016 durfte Max Verstappen abstauben - als sich Hamilton und Nico Rosberg im Kampf um den Sieg gegenseitig von der Strecke kegelten.
Zudem ist Barcelona wie in jedem Jahr der Ort, an dem fast alle Teams erste große Update-Pakete an die Autos bringen. Auch Mercedes hat einiges verändert, das wurde schon am Freitag deutlich. Vor allem die Neuerungen am Unterboden sollen helfen, endlich das Porpoising in den Griff zu bekommen: Das Hüpfen des Autos bei hohen Geschwindigkeiten, mit dem sich fast das gesamte Feld herumschlägt.
Hoffnung machte den Serienweltmeistern zuletzt bereits das Rennwochenende in Miami. Vor zwei Wochen belegten Russell und Hamilton dort die Plätze fünf und sechs, vor allem aber drehte Russell im ersten Training die schnellste Runde.
Mercedes muss Leistung nun bestätigen
Der junge Engländer, der in seinem ersten Jahr bei Mercedes bislang besser abschneidet als Hamilton, sieht darin "einen ersten Eindruck" dessen, was kommen soll, "Barcelona bringt jetzt den zweiten. Wir haben ein schnelles Auto, ich bin sicher, dass es irgendwo da drin steckt."
Auch in das sechste Rennen der Saison gehen Weltmeister Max Verstappen im Red Bull und Leclerc als Favoriten. Mercedes will sein Potenzial endlich freilegen, muss die Leistung vom Freitag am Wochenende aber erstmal bestätigen. "Im Moment ist jede Runde für uns ein Testlabor", sagt Hamilton, "in dem wir herausfinden wollen, wo wir stehen."
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