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Formel 1: Mercedes und Hamilton übernehmen Führung - Red Bull verliert Momentum

Heiße Duelle in der Eiszeit! Mercedes klaut Red Bull das WM-Momentum

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Die Highlights des GP in Ungarn gibt’s hier im VIDEO (Länge: 12: 48 Min).

Pünktlich zur Sommerpause erlebt der WM-Kampf in der Formel 1 einen Momentum-Wechsel - ausgelöst durch zwei Crashes. Während Mercedes gestärkt und als großer Gewinner daraus hervorgeht, verliert Red Bull immer mehr den Zugriff und die Dominanz. Die zweite Saisonhälfte steht unter dem Zeichen: heiße Duelle in der Eiszeit!

Es war die entscheidende Szene beim GP von Ungarn: Valtteri Bottas kommt beim Start unter nassen Bedingungen schlecht weg, neben ihm ziehen Lando Norris im McLaren und Sergio Perez im Red Bull vorbei. Der Finne will dagegenhalten, bremst dadurch zu spät und schießt Norris ins Heck.

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In-Race Video: UNFASSBAR! Bottas räumt Norris, Verstappen & Co. ab

Die Folge: eine Kettenreaktion mit enormen Konsequenzen, denn Norris trifft nach seinem Abschuss Max Verstappen und auch Bottas rutscht in Perez. Beide Red Bull werden somit ebenfalls von der Strecke geräumt. Nur Verstappen kann das Rennen im Anschluss fortsetzen, allerdings mit einem extrem demolierten Auto, dass einen konkurrenzfähigen Wettbewerb nicht zulässt.

Verstappen: "Ich hatte überhaupt kein Grip mehr"

"Es waren viele Teile an der rechten Seite meines Autos kaputt. Dann war es natürlich vorbei. Ich hatte überhaupt keinen Grip mehr", verrät Verstappen am Sky Mikrofon. Am Ende sprang für den Niederländer nur Platz zehn und damit ein magerer WM-Punkt heraus - nach der Disqualifikation von Vettel waren es letztendlich aber Rang neun und zwei Punkte. Lewis Hamilton hingegen, der vom Massencrash in Kurve eins verschont blieb, fuhr am Ende als Dritter über die Ziellinie, sammelte am Ende aber 18 Zähler ein, weil der Zweitplatzierte Sebastian Vettel nachträglich vom Rennen disqualifiziert wurde.

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Red-Bull-Pilot Max Verstappen analysiert den GP in Ungarn (Videolänge: 1:30 Min).

Es hätten auch durchaus mehr sein können, doch Mercedes unterlief beim Re-Start ein schwerer Fehler, als man erneut mit Intermediate-Reifen an den Start ging, während alle anderen Piloten in die Box fuhren und sich Medium-Reifen abholten. Hamilton musste eine Runde später bei gänzlich abgetrockneter Strecke zum Pitstop und wurde so bis ans Ende des Feldes durchgereicht.

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In-Race Video: Szene des Jahres? Hamilton alleine in der Startaufstellung

Wolff zur Reifenwahl beim Re-Start: "..., hätten wir auch wie die Deppen ausgesehen"

Dennoch vertrat Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff das Vorgehen vehement am Sky Mikrofon: "Es war die absolut richtige Entscheidung. Da stehe ich voll dahinter. Als Führender bist du immer vor der schwierigen Entscheidung, dass du immer eine Wahl treffen musst. Wenn wir als Einziger reingekommen wären, hätten wir auch wie die Deppen ausgesehen. Dass es innerhalb von einer Runde komplett abtrocknet, damit war nicht zu rechnen."

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Toto Wolff, Motorensportchef von Mercedes, spricht über das Chaos-Rennen in Ungarn. (Videolänge: 3:24 Min)

Am Ende reichte es aber bekanntlich dennoch fürs Podium, was sowohl Hamilton als auch Mercedes in den beiden WM-Wertungen die Führungen zurückgebracht hat. In der Fahrer-WM liegt Hamilton vor der Sommerpause und damit nach der Hälfte aller Rennen acht Punkte vor Verstappen. In der Konstrukteurs-Wertung hat Mercedes mit zwölf Punkten Vorsprung die Spitze übernommen. Der amtierende Weltmeister befindet sich somit wieder auf gewohntem Terrain.

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Verstappen und Horner kritisieren Bottas

Doch die Art und Weise, wie dieses erreicht wurde, sorgt für reichlich Zündstoff. Nach dem Crash in Silverstone zwischen Hamilton und Verstappen, der dem Weltmeister ordentlich Gegenwind beschert hatte, war es nun in Ungarn mit Bottas erneut ein Mercedes-Fahrer, der für ein katastrophales Red-Bull-Ergebnis verantwortlich war.

"Es war Valtteris Schuld. Es war mal wieder ein Mercedes-Auto, dass gecrasht hat - diesmal zwar mit Lando, der dann aber in mich reingerutscht ist. Die letzten zwei Rennen waren natürlich total scheiße", zeigte sich Verstappen frustriert.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner ging mit seiner Kritik an Bottas deutlich weiter. "So ein Verhalten sieht man häufig in den Junioren-Klassen. Man hat einen schlechten Start und versucht dann bis zur ersten Kurve möglichst viel gut zu machen. Er hat das falsch eingeschätzt und hatte unsere beiden Autos plus den McLaren von Lando Norris abgeräumt. Wieder mal ein schlimmes Erlebnis für uns."

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Red-Bull-Teamchef Christian Horner spricht am Sky Mikro über den GP in Ungarn (Videolänge: 2:02 Min).

Horner nimmt Wolff-Entschuldigung nicht an

Besonders im Hinblick auf die Kosten, die durch die Schäden an beiden Autos entstanden sind, bekommt Horner Bauchschmerzen. "Das ist brutal für uns. Wir sind auch sehr frustriert, dass Checo direkt zu Beginn rausgeflogen ist. Vielleicht ist auch noch der Motor kaputt. Der Fehler von Bottas ist gemacht und die Konsequenzen sind natürlich enorm. Die Teile kosten, der Motor kostet. Das sind auch die Jobs einiger Leute - und das zu Zeiten der Budgetobergrenze."

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Toto Wolff, Motorensportchef bei Mercedes, versucht sich bei Red-Bull-Teamchef, Christian Horner, zu entschuldigen, doch dieser blockt ab. (Videolänge: 1:23 Min)

Anders als noch in Silverstone konnte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff seinen Fahrer diesmal nicht wirklich in Schutz nehmen, da die Lage deutlich klarer war. "Valtteri ist extrem schlecht weggekommen, dann haben die beiden vor ihm zusammengezogen und dann war es auch schon zu spät. Es war extrem unglücklich, aber es geht auf uns, dass er Norris und die beiden Red Bulls abgeräumt hat."

Dementsprechend wollte sich Wolff nach dem Rennen auch bei Horner für den Crash entschuldigen, doch dieser blockte ab, wie Sky Experte Nico Rosberg erklärte. Es herrscht also Eiszeit zwischen den Protagonisten.

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Sky Experte Nico Rosberg analysiert den GP in Ungarn. (Videolänge: 5:44 Min)

Doch obwohl die Stimmung am Gefrierpunkt zu sein scheint, erwarten die Formel-1-Fans nach der Sommerpause erneut heiße Duelle zwischen Mercedes und Red Bull.

Rosberg: "Der Kampf ist gigantisch"

"Wir werden noch mehr Spannung sehen, weil die Gemüter durch das heutige Rennen noch mehr erhitzt sind", blickt Sky Experte Ralf Schumacher speziell auf das nächste Rennen in Spa-Francorchamps in Belgien voraus. "Mercedes hat das Problem mit den Reifen offensichtlich in den Griff bekommen. Motormäßig auf der Geraden waren sie immer gut, die Frage, die bleibt, ist die Aerodynamik. Können sie effizient genug fahren, dass der Red Bull ihnen auf der Geraden nicht zu viel abnimmt? Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen."

Ähnlich sieht es auch Rosberg: "Vor zwei Rennen dachte ich, dass die WM langweilig wird. Es ist aber unglaublich, was dieser Sport uns für eine Wende gebracht hat. Die Spannung ist gar nicht mehr zu toppen. Es wird ein harter Fight in der restlichen Saison werden, denn es steckt keiner mehr zurück. Der Kampf ist gigantisch."

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Mercedes und Red Bull blicken nach vorne

Und für diesen will sich Mercedes nun rüsten und hart weitermachen - trotz der wieder übernommenen Führung. "Dieses Hin und Her macht Spaß. Wir waren in Monaco und Baku unglücklich mit unserem Ergebnis. Die letzten beiden Rennen hat es dann geschwenkt. Aber es kommen noch zwölf Rennen und der Punktevorsprung bedeutet gar nichts. Jetzt müssen wir einfach weiterarbeiten."

Auch Red Bull in Person von Horner denkt noch lange nicht ans Aufgeben, sondern will nach der Pause wieder zurückschlagen. "Wir kommen auf jeden Fall zurück. Es stehen große Rennen vor uns. Wir gehen voll motiviert in die zweite Saisonhälfte. Alle werden sich ausruhen und dann kommen wir mit voller Energie und Kampfgeist zurück."

Es ist für die restliche Saison also alles angerichtet: die heißen Duelle in der Eiszeit können kommen ...

Mehr zum Autor Udo Hutflötz

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