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Formel 1: Mohammed bin Sulayem über Strafen für politische Äußerungen

Strafen für politische Äußerungen: FIA-Boss erklärt Entscheidung

Eindeutiges Zeichen: Sebastian Vettel setzte in Ungarn ein Zeichen gegen die Unterdrückung homosexueller Menschen.
Image: Sebastian Vettel setzte in Ungarn ein Zeichen gegen die Unterdrückung homosexueller Menschen. Das soll ohne FIA-Genehmigung künftig härter sanktioniert werden.  © DPA pa

Die Formel 1 wird in Zukunft härter durchgreifen, sollten sich die Piloten entgegen der Regeln zu politischen Statements hinreißen lassen. FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem hat nun erklärt, warum es auch zu empfindlichen Strafen kommen kann.

Immer wieder machte Sebastian Vettel in den vergangenen Jahren auf den Klimawandel, die LGBTQ+-Bewegung oder Menschenrechte aufmerksam. Der ehemalige Aston-Martin-Fahrer, der zum Ende der abgelaufenen Saison seine Karriere beendet hat, setzt sich enorm für politische Themen ein.

Interviews, Statements, Aufdrucke auf Shirts oder seinem Helm und andere Aktionen - der 35-Jährige wurde oft kreativ. Ähnlich wie Mercedes-Pilot Lewis Hamilton, der das Thema Rassismus vermehrt auf den Plan rief.

Rennstrafen bei Neutralitäts-Verletzung möglich

Damit soll in Zukunft Schluss sein. Die FIA hat im Dezember ihren Internationalen Sportkodex aktualisiert und dabei das Verbot von politischen Botschaften rund um die Rennen verschärft. Dabei sicherte sich der Verband "Akzeptanz, Konsultation und Zustimmung des Weltrats" ab, wie FIA-Boss Mohamed bin Sulayem am Rande der Dakar Rallye nun unterstrich. Zuletzt gab es immer wieder Kritik an der Ausweitung der Regel.

Wird gegen das Neutralitäts-Gebot der FIA verstoßen, drohen den Fahrern in der neuen Saison empfindliche Strafen. Dabei obliege es den Stewards, sogar Rennstrafen zu erteilen. "Einige der Strafen kann man nie genau festlegen, und wenn zum Beispiel jemand an die Grenzen der Strecke geht, ist das sehr schwierig. Das muss ein Steward überprüfen und sich das noch einmal ansehen", bestätigt bin Sulayem die Möglichkeit von harten Sanktionen.

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FIA-Präsident deutlich: "So wird vom Sport abgelenkt"

Für den FIA-Präsidenten gehe es dabei vorrangig darum, die Neutralität der Formel 1 zu wahren. Der Sport soll stets im Fokus stehen. "Es geht uns darum, Brücken zu bauen. Man kann den Sport für Friedenszwecke und all das nutzen, aber wir wollen nicht, dass die FIA als Plattform für private, persönliche Ziele genutzt wird. So wird vom Sport abgelenkt", erklärt der ehemalige Rennfahrer.

Gibt es ein besonderes Anliegen, kann der Fahrer eine Aktion im Vorfeld des Rennwochenendes bei der FIA anmelden und sich eine Genehmigung dafür abholen. Garantiert ist diese allerdings keineswegs. "Was kann der Fahrer am besten? Fahren. Sie sind so gut darin, und sie machen das Geschäft, sie machen die Show, sie sind die Stars. Niemand kann sie aufhalten. Es gibt andere Plattformen, um das auszudrücken, was sie wollen", stellt bin Sulayem fest.

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Mehr zum Autor Lars Pricken

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