Zum Inhalte wechseln

Formel 1 News: Das Reife(n)-Zeugnis zum Grand Prix in Aserbaidschan

Reife(n)-Zeugnis von Baku: Vettel überragt, Mercedes-Blamage

Sebastian Vettel zeigt in Baku seine bislang beste Leistung im Aston Martin.
Image: Sebastian Vettel zeigt in Baku seine bislang beste Leistung im Aston Martin.  © DPA pa

Der Grand Prix von Aserbaidschan hat einmal mehr gehalten, was er verspricht. Action, Spannung und Überraschungen. Das Reife(n)-Zeugnis zum GP in Baku.

SEBASTIAN VETTEL: Welch einen Unterschied vier Wochen machen können: Noch Anfang Mai schien Sebastian Vettel verdammt zu einer Saison ganz nah am Ende des Feldes. 15, 15, 13, 13, so lauteten bis zum vierten Saisonrennen in Barcelona die Ergebnisse. Ein ganz zarter Aufwärtstrend war da höchstens zu erahnen. In Monaco allerdings lockerte sich der Knoten mit Rang fünf, in Baku schlug Vettel ihn nun durch. "Es hat 'Klick' gemacht", sagt er über sich und seinen Aston Martin. Rang zwei war möglich, weil in Max Verstappen und Lewis Hamilton zwei Favoriten kurz vor dem Ziel auf der Strecke blieben, viel wichtiger war aber eine Erkenntnis aus diesem Rennen. Der Aston Martin ist endlich ein Auto, das mit dem oberen Mittelfeld mithalten kann. "Überrascht" sei er gewesen, als er sogar Druck auf Ferrari ausüben konnte, sagte Vettel. Nach zwei - völlig unterschiedlichen - Stadtkursen warten nun wieder normale Rennstrecken. Dort müssen Vettel und Aston Martin ihre Leistungen bestätigen.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Sebastian Vettel feiert im Teamradio seinen zweiten Platz in Baku.

SERGIO PEREZ: Red Bull hatte sich etwas dabei gedacht, als der Rennstall im vergangenen Winter von seiner Linie abwich: Kein junger Pilot aus dem eigenen Lager bekam den Platz neben Max Verstappen, ein erfahrener Mann sollte her. Sergio Perez hatte jahrelang gewirkt wie einer, der nur das richtige Auto braucht, um in der Formel 1 sofort um Siege zu fahren. Nach fünf ziemlich ordentlichen Rennen zum Start wurde er seinem Ruf nun bereits in Baku gerecht. Perez schlüpft damit genau in die Rolle, die man sich bei Red Bull überlegt hat: Er hält den Druck hoch, teamintern und -extern. Dank der starken Ergebnisse des Mexikaners neben WM-Spitzenreiter Verstappen führt Red Bull auch die Team-WM klar an. Und ein zweiter Pilot in der Spitze gibt dem Rennstall stets eine Strategie-Option mehr. Für Mercedes ist das ein echtes Problem.

MERCEDES: Die beiden Stadtrennen in Monaco und Baku hatte man bei den Silberpfeilen schon zuvor als schwieriges Pflaster erkannt. Schadensbegrenzung wollte man daher betreiben, das ging allerdings gründlich schief: Sieben Punkte holte Mercedes in den beiden Rennen, Red Bull sammelte 62 Zähler - und der Rückstand in der Teamwertung ist plötzlich deutlich. Mercedes hatte nicht die schnellsten Autos, vergab aber zusätzlich Punkte durch einen verpatzten Stopp bei Valtteri Bottas in Monaco und Lewis Hamiltons Fahrfehler nun in Baku. Und die Serienweltmeister haben ein weiteres Problem: Der Leistungsunterschied zwischen Hamilton und Bottas ist mittlerweile gewaltig, der Finne ist kein Trumpf mehr im Kampf um die Hersteller-WM. Und alleine wird Hamilton nicht gegen Verstappen und Perez bestehen.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Reifenplatzer und vieles mehr! Sky Sport zeigt Dir nochmal die besten Szenen vom GP von Aserbaidschan in Baku. (Videolänge: 2:22 Min).

MICK SCHUMACHER: Der Sohn des Rekordweltmeisters ist angekommen an einem durchaus erwartbaren Ort: Der Hype vom Saisonbeginn flaut ab, Mick Schumacher steht am Ende des Feldes mittlerweile kaum noch im Fokus - und kam in Baku unverhofft als 13. zu seinem bislang besten Ergebnis. Das hatte natürlich mit zahlreichen Ausfällen zu tun, auch diese Chancen müssen aber erstmal ergriffen werden. "Wir waren nah an den Punkten, genau diese Art von Rennen müssen wir nutzen und dürfen nicht ausscheiden", sagte Schumacher. Das gelingt ihm, in jedem der bisherigen Rennen sah er trotz eines bockigen Autos die Zielflagge.

SPRUCH DES WOCHENENDES: "Ich hab' es ausprobiert, das funktioniert bei mir nicht." (Sebastian Vettel erzählt, dass er "als einer der wenigen Fahrer" sein kleines Geschäft nicht im Cockpit verrichtet. Niemand hatte danach gefragt, aber der Aston-Martin-Pilot war nach Platz zwei in Plauderlaune.)

Mehr Formel 1

Sport-Informations-Dienst (SID)

Weiterempfehlen: