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Formel 1 GP von Bahrain: Fünf Erkenntnisse zu Ferrari, Red Bull & Co.

Ferrari-Ausrufezeichen & Red-Bull-Rückschlag: Fünf Lehren zum Bahrain-GP

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Ferrari feiert, Red Bull erlebt Debakel und Mercedes ist der glückliche Dritte: Die XXL-Highlights des GPs von Bahrain (Videolänge: 26:10 Min.).

Der Auftakt-GP in die Formel-1-Saison 2022 in Bahrain liefert direkt zahlreiche Gesprächsthemen - und er nährt die Hoffnung eines jeden Motorsport-Fans auf eine spannende, actionreiche Saison. Sky Sport liefert die wichtigsten fünf Erkenntnisse.

Ferrari erlebt Wiederauferstehung - und überrascht die Konkurrenz

45 Rennen musste Ferrari auf einen Grand-Prix-Sieg warten, was zugleich die zweitlängste Durststrecke der Rennstall-Historie darstellt. Doch zum Auftakt der Saison 2022 war Ferrari da. Die Scuderia lieferte in Bahrain quasi ein perfektes Rennen ab - besonders Sieger Charles Leclerc, der sich im direkten Duell mit Weltmeister Max Verstappen stark behaupten konnte und auch beim kniffligen Re-Start wenige Runden vor Rennende alles richtig gemacht hatte. "Charles Leclerc hat das wirklich sehr gut gemanagt und hatte eine super Pace. Er hat auch sehr clever verteidigt", lobt Sky Experte Timo Glock.

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Charles Leclerc gewinnt den GP von Bahrain - und gibt seinem Mechaniker in der letzten Runde noch fast einen Herzinfarkt (Videolänge: 29 Sek.).

Am Ende stand - wenn nicht nur aufgrund der eigenen Stärke, sondern auch wegen des Pechs von Red Bull - ein Doppelsieg unter dem Strich, da Carlos Sainz auf Platz zwei über die Ziellinie fuhr. Der letzte Erfolg dieser Art für Ferrari datiert bis zum Singapur-Rennen 2019 zurück. Danach verschwand die Scuderia immer mehr in der Versenkung und im tabellarischen Niemandsland des F1-Feldes. Nun gelang mit den neuen Autos und dem neuen Reglement die Wiederauferstehung!

Ein Umstand, der selbst den siebenmaligen Weltmeister und Konkurrenten Lewis Hamilton freut: "Einen großen Glückwunsch an Ferrari, ich freue mich für sie. Es ist ein episches Team und es ist gut, Carlos und Charles da zu sehen." Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff fand im Nachgang des Rennens am Sky Mikrofon lobende Worte für Ferrari: "Der Motor von Ferrari ist extrem stark - aber auch das Auto insgesamt. Wir haben gesehen, wie Leclerc immer wieder von Verstappen weggefahren ist. Ihr Grip ist wirklich gut und ich denke, sie haben auch einen Gewichtsvorteil gegenüber dem Red Bull und uns. Ferrari hat einen guten Job gemacht."

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Lewis Hamilton freut sich nicht nur über Platz drei beim GP in Bahrain, sondern auch, dass Ferrari zurück in der Erfolgsspur ist (Videolänge: 1:07 Min.)

Glock sprach in seiner Analyse von einem "Ausrufezeichen von Ferrari". Dieses dürfte der Konkurrenz im Hinblick auf die nächsten Rennen nun ordentlich zu denken geben. Besonders Red Bull zeigte sich nämlich in Person von Motorsport-Konsulent Dr. Helmut Marko von Ferraris "Renntempo überrascht". Kann die Scuderia dieses so stabil auch auf anderen Kursen halten, führt ein Titel wohl nur über die Roten.

Weiter auffällig: Alle Teams mit Ferrari-Motor wussten zu überzeugen. Neben den Ferraris schafften es auch Kevin Magnussen (Haas) und Valtteri Bottas (Alfa Romeo) unter die Top 6. Ein Zeichen dafür, dass der Motor im Vergleich zu den letzten Jahren besser funktioniert und offenbar auch besser mit dem neuen Kraftstoff E10, der seit dieser Saison in der Formel 1 eingesetzt wird, zurechtkommt.

Red Bull kassiert "kräftigen Rückschlag" & Verstappen-Schelte

Während Ferrari also einen rundum gelungenen Sonntag in Bahrain erlebte, erhielt WM-Konkurrent Red Bull kurz vor Rennende einen überraschenden sowie schmerzhaften Rückschlag. Bis zum Rennen am Sonntag lief beim Team von Weltmeister Verstappen sowohl bei den Tests als auch bei den Trainingseinheiten und im Qualifying nahezu alles perfekt. Wo man bei Red Bull hinschaute, sah man nur zufriedene Mienen.

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Doch wenige Runden vor Schluss änderte sich der Gesichtsausdruck bei allen Teammitgliedern. Erst verlor Verstappen auf Platz zwei liegend jegliche Power im Auto und musste seinen schleichenden Red Bull in der Box abstellen. Nur wenige Runden später ereilte Teamkollege Sergio Perez das gleiche Schicksal. Red Bull erlebte damit den Worst Case eines Rennwochenendes - nämlich in Form von null Punkten!

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Dr. Helmut Marko erklärt am Sky Mikro, warum es zum Doppelausfall kam: Zwischen Tank und Motor kam kein Benzin mehr an. ''Ein kräftiger Rückschlag'' (Videolänge: 3:42 Min.).

Am Sky Mikrofon lieferte im Anschluss Dr. Marko die Ursache für die Ausfälle. "Die Ausfallursache ist bei beiden Autos die gleiche. Wir haben kein Benzin mehr vom Tank zum Motor bekommen. Warum genau das so ist, wissen wir nicht. Das wissen wir erst, wenn wir uns die Autos genau angeschaut haben. Aber das ist etwas, das zuvor nie aufgetreten ist. Wir haben Tests gemacht, bei denen wir die Autos bis auf einen Liter leer gefahren haben. Also es muss irgendetwas kaputt gegangen sein."

Noch tappt Red Bull also im Dunkeln. Doch Verstappen sah neben den technischen Problemen noch weitere Fehler, die dem Team unterlaufen sind. Der Weltmeister kritisierte die gewählte Strategie, die nicht gut gewesen sei: "Wir hätten viel aggressiver sein müssen in den beiden Runden nach den Reifenwechseln. Da hätte ich zweimal schneller sein müssen, dann hätte ich die Führung übernommen." Allerdings bekam der Niederländer aus der Box die Anweisung, die jeweils neu aufgezogenen Reifen schonender aufzuwärmen und nicht direkt bis an die Grenze zu gehen. Ein Fehler aus seiner Sicht! Bei Red Bull stimmt es also (noch) nicht.

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Max Verstappen muss wenige Runden vor Schluss wegen Problemen aufgeben und ist nach dem Rennen sichtlich geknickt (Videolänge: 2:04 Min.).

Mercedes hadert trotz Podiumsplatz

Dies ist auch beim Konstrukteurs-Champion Mercedes der Fall. Die Silberpfeile kämpften bereits seit den ersten Tests mit dem neuen Bouncing-Phänomen, das aufgrund des Ground Effects bei den Autos auftritt. Doch anders als viele andere Teams, kann Mercedes die Schwierigkeiten noch nicht wirklich abstellen. Dennoch reichte es am Ende auch aufgrund der Red-Bull-Ausfälle für die Plätze drei (Hamilton) und vier (Russell).

Dies ist jedoch für Boss Wolff kein Grund zur Freude. "Wir müssen uns eingestehen, dass die Performance im Moment noch nicht stimmt. Auf den weichen Reifen sind wir vom Speed her mit dabei, aber der baut schnell ab. Auf den anderen beiden sind wir nicht schnell genug, und der harte Reifen war diesmal ein richtiger Griff ins Klo. Aber wir wollten es probieren. Wir wissen, wo der Anspruch liegt. Aber es gibt im Moment nicht einen Bereich, wo ich sagen würde, wir performen so, wie wir das wollen."

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Mercedes schnappt sich nach einer turbulenten Schlussphase Platz drei und vier - und ist zufrieden, denn die Erwartungshaltung bei Mercedes hat sich verändert (Videolänge: 3.34 Min.).

Viel Zeit bis zum nächsten Rennen bleibt den Silberpfeilen nicht, um sich in vielen Bereichen zu steigern. Bereits am kommenden Wochenende steht in Saudi-Arabien der nächste Grand Prix auf dem Programm. Auch deshalb geht man bei Mercedes davon aus, dass erst nach einigen Rennen erste Verbesserungen eintreten und ein wirkliches Mitfahren um Siege möglich sein wird.

Licht und Schatten bei Haas

Das wohl konträrste Rennen innerhalb eines Teams erlebte Haas mit seinen beiden Fahrern Kevin Magnussen und Mick Schumacher. Der Däne landete bei seinem Comeback in der Formel 1 auf einem sensationellen fünften Platz und bescherte Haas damit in einem Rennen alleine mehr Punkte als das Team in den vergangenen beiden Jahren in Gänze eingefahren hat.

Klar, das Auto ist in diesem Jahr wirklich besser als im vergangenen und scheint im Feld der Formel 1 durchaus mithalten zu können, doch auch die persönliche Performance von Magnussen war mehr als nur erwähnenswert. "Ich hätte nicht mit Platz fünf gerechnet. Ich war auch einer, der gesagt hat: 'Warum denn kein junger Fahrer'. Aber Magnussen ist zurückgekommen und war sofort schnell. Er hat die Punkte eingefahren und einen tollen Job gemacht", lobt Sky Experte Ralf Schumacher den Dänen. "Er ist viel cleverer gefahren und hat sich nicht mehr in sinnlosen Fights verstrickt, wie das noch vor zwei Jahren der Fall war." Teamkollege Schumacher müsse sich nun "etwas strecken. Aber das ist auch gut. Das braucht ein junger Fahrer."

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Mick Schumacher stand kurz vor seinem ersten Punktgewinn und hakt das Wochenende in Bahrain unter ''sportlich'' ab (Videolänge: 1:16 Min.).

Der 22-Jährige erlebte im Vergleich zu Magnussen einen gebrauchten Tag - und das, obwohl er mit Platz elf sein bestes Karriere-Ergebnis in der Formel 1 einfahren konnte. Unverschuldet durch einen Kontakt mit Ocon stand das Rennen für Schumacher bereits früh unter keinem guten Stern - auch wenn er "das Auto mit einem eleganten Dreher wieder grade bekommen" hat, wie der Haas-Pilot es am Sky Mikrofon beschrieb. "Leider waren die Reifen danach schon hinüber. Generell war es ein schwieriger Tag. Ich glaube schon, dass wir mehr Pace gehabt hätten. Wir sehen es ja bei Kevin, er hat einen riesigen Job gemacht.."

Für Mick heißt nun: sich schütteln und weitermachen. Die Voraussetzungen in seinem neuen Auto sind deutlich besser als noch in seinem Rookie-Jahr. Kann er seine Lernkurve so aufrechthalten, wie es ihm bislang in seiner F1-Karriere gelungen ist, dürften die ersten WM-Punkte nur noch eine Frage der Zeit sein.

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In-Race Video: Bitterer Saisonstart für Mick – Schumacher startet mit Dreher

Rad-an-Rad-Duell & hartes Racing garantiert

Die Teams und Fahrer beendeten das erste Wochenende der Saison somit mit gemischten Gefühlen, die sich innerhalb des Rennjahres noch häufig ändern werden. Doch allgemein lässt sich für alle Beteiligten in der Formel 1 bereits nach dem ersten Grand Prix ein positiver Aspekt festhalten: Das neue Reglement im Hinblick auf die neuen Boliden verspricht actionreiche Szenen und Unterhaltung pur.

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In-Race Video: Verstappen holt sich Leclerc – dieser kontert sofort

Die Sequenz, als sich Leclerc und Verstappen über drei Runden gegenseitig mehrmals überholten und sich spektakuläre Rad-an-Rad-Duelle lieferten, dürfte vielen Beobachtern wohlwollend nach dem ersten Wochenende im Gedächtnis bleiben.

So auch F1-Sportdirektor Ross Brawn, der am Sky Mikrofon resümierte: "Es wurde erst ein Rennen gefahren, aber wir sind wirklich begeistert. Wir haben nichts gesehen, was entgegen dem lief, was wir versucht haben zu erreichen. Es war ein spannendes Rennen. Was schön ist, ist das wir keine großen Abstände bei den Top-Teams haben. Die haben das sehr gut hingekriegt."

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Der Sportchef der Formel 1, Ross Brawn, zieht nach dem ersten GP ein positive und ''spannendes'' Feedback (Videolänge: 2.32)

Auch Verstappen zeigte sich ob der neuen Regularien zufrieden. Für die kommenden Rennen erwarte er sogar noch mehr Action und Spannung: "Ich glaube es bringt schon etwas. Aber auf dieser Strecke ist es natürlich immer schwer, weil der Verschleiß der Reifen immer sehr hoch ist. Ich denke auf einer anderen Strecke wird das noch besser werden."

Vielleicht ja schon in Dschidda beim GP von Saudi-Arabien. Diesen gibt es wie gewohnt am kommenden Sonntag wieder LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport F1.

Mehr zum Autor Udo Hutflötz

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