Auch im zweiten Jahr in Folge scheint die Corona-Krise die Formel 1 in Atem zu halten. Nachdem die vergangene Saison aufgrund der Pandemie extrem eingekürzt werden musste, plante die F1 in diesem Jahr ein Mammutprogramm mit 23 Grands Prix. Nun scheint aber der erste davon auf der Kippe zu stehen.
Laut des Fachportals Autoweek soll nämlich die Austragung des Formel-1-Rennens im kanadischen Montreal am 13. Juni wegen der Corona-Pandemie in Gefahr sein. Im Bericht heißt es, dass der Grand Prix aufgrund der Einreiseregelungen des Landes sowie finanzieller Schwierigkeiten der Veranstalter nach 2020 auch in diesem Jahr nicht stattfinden könne.
Quarantäne-Vorschriften kollidieren mit engem Rennkalender
Die Finanzierung ist in diesem Jahr noch schwieriger als sonst, da keine Fans in Montreal vor Ort sein können und so hohe Einnahmesummen fehlen. Zudem ist derzeit bei der Einreise noch eine 14-tägige Quarantäne nötig. Diese ist für den rund 2000 Personen umfassenden Formel-1-Tross aber nicht umsetzbar, da eine Woche zuvor in Baku/Aserbaidschan gefahren wird. Selbst eine Verkürzung der Quarantäne auf sieben Tage, wie für andere Profisportler in Kanada, würde nichts bringen.
"Wichtig ist, dass das Rennen in Montreal bleibt", sagte Bürgermeisterin Valerie Plante der Zeitung La Presse: "Wenn es dieses Jahr nicht klappt, muss es nächstes Jahr klappen, weil uns das wichtig ist." Eine Durchführung 2021 sei schwer vermittelbar, da auch Steuergelder verwendet werden, die an anderer Stelle dringender gebraucht werden.
Springt erneut Istanbul ein?
Spekuliert wird deshalb über eine Verlegung des Grand Prix ins türkische Istanbul. Noch in dieser Woche soll es demnach eine Entscheidung geben. Eine Bestätigung für diese Pläne gibt es bislang aber noch nicht.
Ein Grund dafür könnten die stark steigenden Infektionszahlen in der Türkei sein. Ab Mittwoch verschärft die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan die Beschränkungen zum Infektionsschutz. Das Gesundheitsministerium meldete erst am Dienstag 59 187 Neuinfektionen, den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie. Vor allem Istanbul ist mit rund 800 Fällen pro 100 000 Einwohner sehr stark betroffen. Die Strecke am Bosporus war bereits im November 2020 in der Corona-Krise eingesprungen.
