Lewis Hamilton und Mercedes schleppen sich nur dank eines Windschattens in die Top 10, Max Verstappens Generalprobe endet in der Mauer: Die Titelkandidaten der Formel 1 haben beim Großen Preis in den Straßen von Baku ein schwieriges Abschlusstraining erlebt.
Vor allem Weltmeister Hamilton muss einen Rückschlag im Qualifying am Samstagnachmittag (14.00 Uhr live auf Sky) befürchten.
Der WM-Zweite aus England landete in der dritten freien Session zwar durch eine ganz späte schnelle Runde noch auf Rang drei hinter Überraschungsmann Pierre Gasly (Frankreich) im AlphaTauri und Red-Bull-Pilot Sergio Perez (Mexiko). Möglich wurde das allerdings durch einen Windschatten auf der langen Vollgaspassage in Richtung Ziel.
Red Bull als Favorit auf die Pole
Mercedes selbst bezifferte diesen Vorteil auf sechs Zehntelsekunden, Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas (Finnland) landete nur auf Rang 13 - und funkte gleich danach an die Box: "Ohne so einen Windschatten ist das alles, was im Auto steckt."
Trotz Gaslys überraschender Bestzeit in 1:42,251 Minuten darf Red Bull als Favorit auf die Pole Position gelten. Verstappen geht allerdings ohne optimale Vorbereitung in die Zeitenjagd: Der WM-Spitzenreiter verbremste sich schon zur Halbzeit des Trainings in der engen Altstadt und verpasste damit mehr als 30 Minuten wertvolle Testzeit. Am Ende stand Rang 15 für den Niederländer.
Vettel steigert sich
Für Sebastian Vettel ging es im Vergleich zum Vortag zumindest ein wenig bergauf. Der Heppenheimer, zuletzt in Monaco als Fünfter mit seinen ersten Punkten für Aston Martin, holte Rang elf. Teamkollege Lance Stroll (Kanada) landete gleich dahinter. Mick Schumacher war im unterlegenen Haas wie meist ganz am Ende des Feldes unterwegs, verwies seinen Teamkollegen Nikita Masepin (Russland) aber auf den letzten Platz.
Beim vergangenen Rennen in Monaco hatte Verstappen durch seinen Sieg die WM-Führung übernommen, vier Punkte trennen ihn von Hamilton. Auch in der Teamwertung liegt sein Rennstall mit einem Zähler vor Mercedes. Eine solche Doppelführung hatte es für Red Bull zuletzt im Jahr 2013 gegeben, als Vettel mit dem Rennstall zu seinem vierten und bis heute letzten Titel fuhr.
Die Ergebnisse des 3. freien Trainings:
1. Pierre Gasly (Frankreich) AlphaTauri-Honda 1:42,251 Minuten, 2. Sergio Perez (Mexiko) Red Bull-Honda 1:42,595, 3. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 1:42,697, 4. Charles Leclerc (Monaco) Ferrari 1:42,778, 5. Carlos Sainz jr. (Spanien) Ferrari 1:43,006, 6. Lando Norris (Großbritannien) McLaren-Mercedes 1:43,011, 7. Fernando Alonso (Spanien) Alpine-Renault 1:43,080, 8. Yuki Tsunoda (Japan) AlphaTauri-Honda 1:43,244, 9. Esteban Ocon (Frankreich) Alpine-Renault 1:43,294, 10. Daniel Ricciardo (Australien) McLaren-Mercedes 1:43,557, 11. Sebastian Vettel (Heppenheim) Aston Martin-Mercedes 1:43,585, 12. Lance Stroll (Kanada) Aston Martin-Mercedes 1:43,682, 13. Valtteri Bottas (Finnland) Mercedes 1:43,745, 14. Kimi Räikkönen (Finnland) Alfa Romeo-Ferrari 1:43,826, 15. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull-Honda 1:43,984, 16. Nicholas Latifi (Kanada) Williams-Mercedes 1:44,054, 17. Antonio Giovinazzi (Italien) Alfa Romeo-Ferrari 1:44,113, 18. George Russell (Großbritannien) Williams-Mercedes 1:44,434, 19. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) Haas-Ferrari 1:45,282, 20. Nikita Masepin (Russland) Haas-Ferrari 1:45,711