Das beeindruckende Comeback von Lewis Hamilton in Brasilien löst im Lager von Red Bull große Verwunderung aus. Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko zeigt sich angesprochen auf die WM-Chancen skeptisch - und äußert sich zu einem möglichen Protest gegen Mercedes.
Die unglaubliche Power des neuen Hamilton-Motors löste bei Dr. Helmut Marko bereits am Samstag alles andere als gute Gefühle aus. "Wir haben im Sprint das erste Mal diese Power von Lewis Hamilton auf den Geraden gesehen, da war mir schon klar, dass alles zusammenkommen muss, damit wir heute eine Chance haben", sagte der Österreich bei Sky.
Im gleichen Atemzug adelte er das neu eingesetzte Mercedes-Aggregat in höchsten Tönen: "So einen Motor haben wir von Mercedes in den letzten Jahren nicht gesehen. Unglaublich! Es ist ihnen ein Meisterwerk gelungen, in so einer entscheidenden Phase noch so eine Rakete herbeizuzaubern."
Mit dem neuen Motor gelang Hamilton in Brasilien eine historische Aufholjagd, der Rekordweltmeister raste von Startplatz zehn zum Sieg und schlug im sich zuspitzenden WM-Fight gegen seinen Rivalen Max Verstappen eindrucksvoll zurück.
Horner: "Da können wir nicht mithalten"
Doch wie ist dieser plötzliche Aufschwung zu erklären, ist doch überhaupt keine Entwicklung am Motor in dieser Phase der Saison mehr möglich? "Wir rätseln und haben auch schon die Honda-Ingenieure zu uns berufen", so Dr. Marko, der sich für die verbleibenden drei WM-Rennen trotz eines 14-Punkte-Vorsprungs seines Schützlings auf Hamilton skeptisch zeigt. "Wenn das so weitergeht, dann schaut es für die WM nicht mehr gut aus."
Auch Teamchef Christian Horner bereitet die Performance von Mercedes Sorgen: "Bei dieser Leistung können wir nicht mithalten, das hat man heute gesehen. Auch schon Freitag haben wir gesehen, dass es hart wird, gegen sie Rennen zu fahren. Das war jetzt noch Schadensbegrenzung, aber wenn das so weitergeht, wird es schwierig."
Dr. Marko bezieht Stellung zur Flexi-Wings-Debatte
Abschließend bezog Dr. Marko noch Stellung zur ewigen Posse um die Flexi-Wings von Mercedes. Ein Protest liege demnach noch in weiter Ferne. "Das wäre unser allerletztes Mittel. Wir würden zunächst versuchen, dass die Teile, bei denen wir glauben, dass sie nicht konform sind, gewechselt werden müssen. Aber um da vorgehen zu können haben wir noch nicht genügend Fakten."
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