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Formel 1: Regen-Roulette in Spa! Hamilton holt Pole vor Vettel

Qualifying in Belgien

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton sichert sich in einem packenden Qualifying die Pole in Spa vor Ferrari-Star Sebastian Vettel.
Image: Mercedes-Pilot Lewis Hamilton sichert sich in einem packenden Qualifying die Pole in Spa vor Ferrari-Star Sebastian Vettel.  © Getty

Weltmeister Lewis Hamilton hat die Konkurrenz beim Großen Preis von Belgien buchstäblich im Regen stehen lassen. Der Brite geht am Sonntag vor Sebastian Vettel von Platz eins ins Rennen.

Auf den Tag genau 27 Jahre nach dem Formel-1-Debüt von Michael Schumacher auf der Ardennen-Achterbahn legte der Mercedes-Frontmann in 1:58,179 Minuten eine Bestzeit vor, an der sich auch Sebastian Vettel die Zähne ausbiss.

Ferraris Topmann steht nach seinen 1:58,905 beim Start am Sonntag in der ersten Reihe neben Hamilton.

Ocon und Perez mit sensationellem Ergebnis

Die zweite Reihe bilden sensationell Esteban Ocon (Frankreich/2:01,851) und Sergio Perez (Mexiko/2:01,894), die das "neue" Team Racing Point Force India mit einem Paukenschlag etablierten.

"Als der Regen kam, hatten wir von einer Sekunde auf die andere plötzlich völlig andere Bedingungen", sagte Hamilton: "Es war richtig hart, und ich bin jetzt sehr glücklich." Vettel gestand Hamilton zu, "dass er verdientermaßen auf der Pole steht. Q3 war interessant und hat alles nochmal verändert."

Hamilton holt sich Spa-Rekord

Im zweiten Abschnitt hatte Vettel in 1:41,501 einen Streckenrekord für den sieben Kilometer langen Hochgeschwindigkeitskurs aufgestellt. Den bisherigen hielt seit Anfang April der Schweizer Neel Jani, der einen Hybrid-Porsche 919 in 1:41,770 um den Kurs gejagt hatte. Die zuletzt gültige Bestzeit hatte Hamilton im Qualifying 2017 in 1:42,553 aufgestellt.

Pünktlich zum entscheidenden dritten Qualifying-Abschnitt hatte der Himmel über den Ardennen seine Schleusen geöffnet. Die Fahrer wechselten auf Intermediate-Reifen, dennoch gab es einige spektakuläre Dreher, die aber allesamt folgenlos blieben. Hamilton, der zuletzt schon im Qualifying von Budapest vom Regen profitiert hatte, nutzte die Gunst der Stunde und untermauerte seinen Ruf als Regenspezialist.

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Spezial-Design: Ferrari gedenkt Genua-Opfern

Vettel war nach dem Trainingsauftakt am Freitag beeindruckt von der Leistungsfähigkeit seines Ferrari gewesen. "Die Autos sind so gut und so schnell wie noch nie, die Fliehkräfte ziehen ganz schön am Körper." Die Strecke in Spa, auf der die Fahrer aus der berüchtigten Eau Rouge förmlich auf die Kemmel-Gerade fliegen und dort teilweise auf 325 km/h beschleunigen, biete nicht viel Zeit zum Nachdenken. "Beim Einlenken in die Kurven muss man sich schnell entscheiden", sagte Vettel.

Auf den Autos von Vettel und Räikkönen prangt in Spa ein Logo der Morandi-Brücke in Genua, die am 14. August einstürzte und 43 Menschen in den Tod riss. Unter dem Logo steht der Schriftzug "Nei Nostri Cuori" - In unseren Herzen.

Ferrari erinnert mit einem Design an das Unglück am 14. August, als eine Brücke in Genua einstürzte und 43 Menschen in den Tod riss.
Image: Ferrari erinnert mit einem Design an das Unglück am 14. August, als eine Brücke in Genua einstürzte und 43 Menschen in den Tod riss.  © Getty

Hülkenberg startet von ganz hinten

15. im Qualifying wurde Nico Hülkenberg (Emmerich), der Renault-Pilot muss allerdings ebenso wie Bottas am Sonntag aus der letzten Reihe starten. Renault und Mercedes haben Motorenkomponenten gewechselt und damit bei Hülkenberg und Bottas das zulässige Saisonkontingent überschritten.

Am Ende des Feldes setzte Lokalmatador Stoffel Vandoorne im McLaren-Renault sein glückloses Wochenende fort. Beim Versuch, Bottas im dritten Training ausgangs der Eau Rouge zu überholen, geriet Vandoorne nach links auf den Seitenstreifen, drehte sich auf dem feuchten Gras und landete auf der gegenüberliegenden Seite in den Leitplanken.

Anschließend beschwerte sich der Belgier über Bottas: "Er hat mich einfach auf das Gras gedrängt." Der Automobil-Weltverband FIA untersuchte den Vorfall und verwarnte Bottas wegen "potenziell gefährlicher Fahrweise". Da es die erste Verwarnung für den Finnen in der laufenden Saison ist, muss Bottas keine weiteren Konsequenzen befürchten.(sid)

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