Carlos Sainz verlängert seinen Vertrag bei Ferrari - bis 2024! Damit sind beide Cockpits bei der Scuderia für die kommenden zweieinhalb Jahre fest vergeben. Ein Rückschlag also für Mick Schumacher? Mitnichten, denkt Sky Redakteur Udo Hutflötz. Ein Kommentar.
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Carlos Sainz hat seinen Vertrag bei Ferrari verlängert. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Charles Leclerc sprechen die beiden über diese Entscheidung.
Dabei hätte es aus deutscher Sicht so schön sein können. Die Kombination Ferrari mit dem Namen Schumacher lässt wohl alle Motorsport-Herzen schneller schlagen. 2006 absolvierte F1-Legende Michael Schumacher sein letztes Rennen für den Traditionsrennstall. Nach der aktuellen Saison - also 17 Jahre später - hätte es die Vertragskonstellation von Sohn Mick bei Haas und von Ferrari-Pilot Sainz zugelassen, dass der 23-Jährige bei der Scuderia in die großen Reifenspuren seines Vaters fährt.
Durch die Vertragsverlängerung von Sainz muss dieser romantische Gedanke (vorerst) wieder verworfen werden. Doch für Mick Schumacher, der durch die Vergangenheit seines Vaters, seiner Ausbildung in der Ferrari Young Driver Academy und seiner Berufung als Ferrari-Ersatzfahrer in dieser Saison automatisch mit einem Cockpit bei der Scuderia in Verbindung gebracht wird, ist dies kein Rückschlag! Ganz im Gegenteil.
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Es dürfte sich sogar als guter Schachzug von Ferrari erweisen im Hinblick auf die eigene sowie auf Mick Schumachers Zukunft. Der Druck für Mick, sich so schnell wie möglich für höhere Aufgaben zu empfehlen, ist erstmal weg. Frühestens 2025 wird bei Ferrari wieder ein Platz frei. Er kann nun befreit auffahren und Erfahrungen en masse sammeln. Dafür sitzt er nach den Eindrücken der ersten drei Rennen in dieser Saison genau im richtigen Auto, das aufgrund der engen Zusammenarbeit mit der Scuderia auch als "weißer Ferrari" bezeichnet wird.
Micks oberste Aufgabe: Sieg im teaminternen Duell gegen Magnussen
Hat sich der Youngster in der vergangenen Saison bei Haas aufgrund der Schwäche des Autos zunächst ausschließlich und mit Erfolg auf das teaminterne Duell mit Nikita Mazepin konzentrieren können, lernt er nun im zweiten F1-Jahr den direkten Fight mit anderen Fahrern und Teams. Der neue Haas VF-22 kann im aktuellen Rennjahr mit dem Gros des Feldes mithalten und sogar in die Punkte fahren - siehe Kevin Magnussen, der bereits zwölf Zähler auf dem Konto hat.
Für Mick dürfte das Gleiche gelten, nur hat er es bislang nicht zeigen können. Nach Platz elf in Bahrain, seinem Fehlen in Saudi-Arabien nach Quali-Crash und Platz dreizehn in Australien, sollen nun baldmöglichst die ersten WM-Punkte auf sein Konto einlaufen. Im nächsten Schritt gilt es dann, erneut das teaminterne Duell zu gewinnen. Diesmal gegen den im Vergleich zu Mazepin deutlich stärkeren, schnelleren und erfahreneren Magnussen.
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Mick Schumacher verliert im Qualifying die Kontrolle über sein Auto und crasht heftig. Mittlerweile hat er selbst Entwarnung gegeben (Videolänge: 1:54 Min.).
Schumacher zu Ferrari? Nur aufgeschoben, nicht aufgehoben
Meistert Mick diese Aufgabe, wird es ihn in seiner Entwicklung weiterbringen - und das auf eine natürliche, gesunde Art und Weise. Nicht umsonst weiß Mick, dass sich zukünftig bei guter Leistung "Möglichkeiten ergeben werden", wie er im Sky Interview im Hinblick auf ein Cockpit bei den Roten verrät.
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Nach der Vertragsverlängerung von Carlos Sainz bei Ferrari verrät Mick Schumacher seine Ambitionen bei der Scuderia in der Zukunft. Außerdem spricht der Haas-Pilot über das bevorstehende Wochenende in Emilia-Romagna.
Ein vorschnelles Aufsteigen zu einem Topteam wie Ferrari hätte zu viel Gefahr eines Rückschlages mit sich gebracht. Bereits andere talentierte Fahrer wie Pierre Gasly vor einigen Jahren im Red Bull sind am Überspringen von "natürlichen" Entwicklungsstufen gescheitert und wurden zurückgeworfen.
Mick Schumacher geht mit Haas den für ihn aktuell richtigen Weg. Ferrari hat nach wie vor durch die enge Verbindung zwischen den Rennställen die Hand auf ihm und wird seine Entwicklung bis ins kleinste Detail beobachten. Setzt er diese genauso wie bisher fort, wird Mick 2025 aller Voraussicht nach den "weißen Ferrari" gegen die "Rote Göttin" austauschen. Und dann hätten auch alle F1-Romantiker endlich ihre erhoffte Traumkonstellation ...