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Hamiltons Kampf ums Rampenlicht: Weltmeister will mit Siegen zum Titel

Ferrari wird zum Gegner auf Augenhöhe

Lewis Hamilton fuhr zuletzt beim Großen Preis von Ungarn Anfang August auf die Pole-Position.
Image: Lewis Hamilton fuhr zuletzt beim Großen Preis von Ungarn Anfang August auf die Pole-Position.  © Getty

Lewis Hamilton wird auch 2019 Weltmeister, das ist praktisch nicht mehr zu verhindern. Dennoch ist der Mercedes-Star nach drei Ferrari-Siegen in Serie unzufrieden - ihm droht eine Krönung als Nebendarsteller.

Eigentlich muss Lewis Hamilton ja nur noch ein wenig Geduld haben. Am 6. Dezember wird man ihm in Paris die schwere Silbervase für den Weltmeister der Formel 1 überreichen - das steht eigentlich schon fest, der riesige Vorsprung im WM-Klassement sollte für einen gemütlichen Herbst sorgen. Doch so richtig gelassen wirkt der Mercedes-Star in diesen Tagen nicht. Und das liegt an drei Ferrari-Siegen in Serie.

"Wenn irgendjemand bei Mercedes sich gerade entspannt fühlt", sagt der Engländer, "dann müssen wir ein Wörtchen darüber reden. Im Moment sollten wir alle Schmerzen verspüren."

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Ferrari ein Gegner auf Augenhöhe

Vor dem Großen Preis von Russland (Sonntag, ab 13:05 Uhr live auf Sky Sport 1HD) ist Ferrari urplötzlich ein Gegner auf Augenhöhe, der jedes Rennen seit der Sommerpause gewann. Noch in der ersten Saisonhälfte fuhr die Scuderia meist hinterher und warf die wenigen Chancen, die sich boten, achtlos weg. Doch nun holte zunächst Charles Leclerc die Siege auf den Highspeed-Strecken in Spa und Monza, am vergangenen Sonntag führte Sebastian Vettel auf dem engen Stadtkurs in Singapur sogar einen Doppelsieg an.

Ferraris Stärke in Belgien und Italien war auch von Mercedes durchaus erwartet worden, weil der SF90 bei allen Schwächen eines bisher ganz sicher konnte: Mit dem überlegenen Motor und der effizienten Aerodynamik ist er wie gemacht für Strecken mit langen Geraden. In Singapur wurde nun deutlich, dass Ferrari sich auch auf langsamen, kurvigen Layouts verbessert hat - die Plätze eins und zwei für die Scuderia waren aber nur möglich, weil Mercedes sich verpokerte.

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"Ich war locker schnell genug, um zu gewinnen", sagte Hamilton später, die falsche Boxenstopp-Strategie brachte ihn aber um jede Chance. Er habe "den Titel noch nicht sicher", wiederholte er daher immer wieder. Wobei es wohl nicht wirklich der Blick auf den WM-Stand ist, der den fünfmaligen Weltmeister besorgt.

65 Punkte Vorsprung

Sechs Rennen vor Schluss liegt Hamilton 65 Punkte vor seinem ersten Verfolger, dem Teamkollegen Valtteri Bottas. Und dass dieser nicht sein erster Herausforderer ist, wurde spätestens am Sonntag klar. Da wurde der Finne via Funk angewiesen, langsamer zu fahren, damit Hamilton vorne bleibt.

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Erster echter Jäger ist also Ferrari-Youngster Leclerc, der bereits 96 Punkte Rückstand auf den Titelverteidiger hat. Umgerechnet bedeutet das: Selbst wenn der Monegasse von nun an jedes Rennen gewinnt, dann genügen Hamilton sechs fünfte Plätze zum erneuten Triumph - dass ein Fahrer wie Hamilton in einem Auto wie dem W10 einen solchen Vorsprung noch verspielt, ist undenkbar.

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Nach der Sommerpause steigt in Belgien am Sonntag das 13. Formel-1-Rennen der Saison. Sky gibt auch bei der Übertragung Vollgas - Fans dürfen sich ab sofort über längere Sendezeiten und mehr F1-Pressekonferenzen im TV freuen.

Ferrari kann auf jeder Strecke gewinnen

"Lewis ist so stark, wir haben bei diesem Vorsprung sicher keine schlaflosen Nächte", sagt auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: "Aber wir sind alle wütend, weil wir es zuletzt nicht hinbekommen haben."

Ferrari wirkte dagegen in den letzten drei Rennen so stark, dass die Herausforderung für Mercedes eine völlig andere ist als vor der Sommerpause, die Scuderia kann nun tatsächlich auf jeder Strecke gewinnen. Auf die Titelentscheidung hat das wohl keinen Einfluss mehr. Aber Hamilton und Mercedes wollen sich nicht mit zweiten und dritten Plätzen zur Krönung schleppen.

Sport-Informations-Dienst (SID)

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