Ferrari verzichtet auf den angekündigten förmlichen Protest gegen die Zeitstrafe, die Sebastian Vettel den Sieg in Kanada gekostet hat. Dafür will die Scuderia "Gerechtigkeit" über einen anderen Weg erlangen.
Das verriet eine Ferrari-Sprecherin am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Unmittelbar nach dem Grand Prix in Montréal hatte der italienische Rennstall noch einen offiziellen Einspruch angekündigt und eine entsprechende Erklärung bei der FIA hinterlegt. Ein finaler Einspruch wurde innerhalb der 96-Stunden-Frist jedoch nicht eingereicht.
Abgehakt hat Ferrari die Sache trotzdem noch nicht. Die Roten wollen neue Beweise vorlegen und die Rennkommissare so zu einer Neubewertung der Situation bewegen. Möglich ist dies durch den Artikel 14.1.1 des sportlichen Regelwerks. Ferrari hat den Bestimmungen nach 14 Tage ab Rennende Zeit, um das Material vorzulegen. Der Streit geht also nur in die nächste Runde.
Vettel vs. Hamilton: Das war in Kanada passiert
Beim Rennen in Montreal hatte Vettel nach einem Ausflug ins Gras und einer Beinahe-Kollision mit Mercedes-Star Lewis Hamilton in der 47. Runde nur mit größter Mühe die Führung behalten. Die Rennjury untersuchte den Vorfall und bestrafte den Deutschen, weil dieser auf gefährliche Art und Weise auf die Strecke zurückgefahren sei, so die Begründung.
Der viermalige Weltmeister war durch die Fünf-Sekunden-Strafe auf den zweiten Platz hinter Hamilton gerutscht und äußerte anschließend harsche Kritik an der Entscheidung. Im Parc Fermé vertauschte er sogar aus Protest kurzerhand die Schilder für die Plätze 1 und 2 und sorgte damit für Empörung.
