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Ralf Schumacher: "Leclerc hat Vettel da, wo er ihn haben wollte"

Schumacher: "Leclerc hat Vettel da, wo er ihn haben wollte"

Ralf Schumacher beleuchtet in seiner Kolumne bei Sky die wichtigsten Themen rund um den Formel-1-Zirkus.
Image: Ralf Schumacher beleuchtet in seiner Kolumne bei Sky die wichtigsten Themen rund um den Formel-1-Zirkus.  © Sky

Sky Experte Ralf Schumacher beleuchtet in seiner Kolumne die wichtigsten Themen rund um den Formel-1-Zirkus. Dieses Mal geht es um den eskalierenden Konkurrenzkampf bei Ferrari und das kommende Rennen in Japan.

Ferrari hat gerade eine sehr schwere Situation, weil Teamchef Mattia Binotto beide Fahrer einfangen muss. Man muss Sebastian Vettel das ein oder andere Mal erklären, dass er für Charles Leclerc Platz machen muss und nur Zweiter werden darf - aber ohne ihn zu brechen. Denn man braucht natürlich beide Fahrer, um Punkte für das Team zu sammeln. Aktuell ist das natürlich verdammt schwer. Der Konkurrenzkampf ist einfach zu groß und es fängt an, intern ein bisschen politisch zu werden.

Vettel ist ein fairer Teamkollege

In Sotschi hat Vettel nach dem Start seine Chance gesehen und hätte die Führung freiwillig wahrscheinlich nicht abgegeben. Das Team hat das dann mit den Boxenstopps ganz elegant gelöst. Ich bin aber dennoch der Meinung, dass wenn ein Tausch vereinbart ist, man sich auch daran halten muss.

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Insgesamt glaube ich aber schon, dass Vettel ein sehr fairer Teamkollege ist. Ich habe da eher das Gefühl, dass Leclerc schon genau weiß, was er will. Er hat Vettel eh schon da, wo er ihn haben wollte. Den Nummer-eins-Status hat er ihm weggenommen. Er muss jetzt nicht mehr für ihn fahren, sondern umgekehrt, weil Ferrari die Zukunft schon eher in ihm sieht.

Mercedes könnte schneller, wenn sie wollten

Erfreulicher ist bei der Scuderia dagegen die Entwicklung des Autos. Vom Motor her war man ja schon das ganze Jahr voraus. Jetzt hat man einfach auch das Auto dazu gebaut und die Schwachstellen aussortiert.

Trotzdem hat Mercedes immer noch das bessere Paket. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass die Silberpfeile schneller könnten, wenn sie wollten. Aber es macht gerade überhaupt keinen Sinn für Mercedes, das jetzt zu zeigen. Bald ist die WM-Mission erfüllt und dann kann man sich schon auf das nächste Jahr konzentrieren.

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Bei Red Bull ist das etwas anderes. Die haben immer noch das Thema mit dem neuen Motorhersteller Honda, der zwar einen guten Job macht, aber sie sind noch nicht ganz da, wo sie sein sollen. Außerdem haben sie nur einen starken Fahrer und tun sich deswegen auch mit der Entwicklung nicht ganz leicht. Sie haben super Rennen gehabt, sind aber noch zu inkonstant.

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Enges Rennen in Suzuka

In Japan erwarte ich ein enges Rennen zwischen Mercedes und Ferrari. Mercedes sehe ich in gewissen Streckenabschnitten stärker, speziell im ersten, wo die S-Kurven sind. Aber die Geraden werden den Ferrari, die ja angeblich 70 PS mehr haben, zugutekommen. Red Bull wird wahrscheinlich ein Update kriegen, weil Honda speziell in Japan natürlich ein gutes Resultat erzielen will. Dann hat Max Verstappen sicher auch eine Chance aufs Podium zu fahren.

Aktuell müssen wir müssen nur hoffen, dass das Wetter mitspielt. Für das Rennwochenende ist in Suzuka ein schwerer Sturm vorhergesagt. Die Sicherheit ist natürlich das wichtigste und da ist es im schlimmsten Fall durchaus denkbar, dass ein Grand Prix sogar abgesagt wird. (Anmerkung: Am Freitag wird entschieden, ob das 3. Freie Training ausfällt und das Qualifying auf Sonntagmorgen 2:00 Uhr deutscher Zeit verschoben wird.)

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