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Sky Experte Surer: Baku wird für Hamilton ein Prüfstein

Vor dem Aserbaidschan Grand Prix

Sky Experte Marc Surer glaubt an ein Comeback von Nico Rosberg, Ferrari traut er nicht mehr viel zu.
Image: Marc Surer glaubt, dass sich Lewis Hamilton diesmal auf seiner Angststrecke besser anstellt.

Lewis Hamilton ist wieder da. Aber kann er in Aserbaidschan auch nachlegen? Im vergangenen Jahr wurde es für den dreimaligen Weltmeister dort peinlich. Sky Experte Marc Surer spricht im Interview über die Chancen des Briten in Baku.

Sky Sport: Marc, in Montreal ist Hamilton stark zurückgekommen und wieder mitten drin im Titelkampf. Geht er jetzt sogar als Favorit ins Rennen von Baku?

Marc Surer: Absolut! Man hat in Montreal gesehen: Wenn Hamilton will, dann kann er. Gerade in Baku war er letztes Jahr dermaßen blitzschnell, dass man mit ihm rechnen muss. Der Crash im Qualifying hat ihn damals gestoppt, ansonsten wäre alles drin gewesen. In den Trainings war er teilweise zwei Sekunden schneller als der Rest. Er hat etwas nachzuholen und wird voll motiviert sein.

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Mit dem Stadtkurs in Aserbaidschans Hauptstadt hat der Brite noch eine Rechnung offen. Hier blamierte er sich 2016 bis auf die Knochen.

Sky Sport: Dass Hamilton letztes Jahr aus Überheblichkeit die Streckenbegehung und den Simulator geschwänzt hat, ließ ihn in Verbindung mit dem Unfall nicht gerade gut aussehen. Glaubst du, er hat aus seinen Fehlern gelernt?

Marc Surer: Ich denke schon. Das war ihm wirklich sehr peinlich letztes Jahr. Er hat vollkommen übertrieben und sich selbst aufgrund der schnellen Zeiten überschätzt. Da ist mit ihm der Gaul durchgegangen. Das wird er dieses Jahr um jeden Preis vermeiden.

Sky Sport: Die Einstellung ist immer wieder ein Thema beim dreifachen Weltmeister. Erst kürzlich haben wir über verschlampte Tests berichtet. Sind sein größtes Problem nicht die Reifen, sondern schlichtweg seine Mentalität?

Marc Surer: Fest steht: Hamilton hat die Saison nach Rosbergs Abgang auf die leichte Schulter genommen. Das gleiche gilt für die Reifenproblematik. Aber die zwei schlechten Ergebnisse in Sotschi und Monaco haben ihn wachgerüttelt. Er weiß, dass er sich Mühe geben muss. Und dann funktioniert es auch, wie man in Montreal gesehen hat.

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Image: Die Zielgerade in Baku: Hier werden die Formel-1-Boliden bis zu 370 km/h schnell.  © Getty

Sky Sport: Geschwindigkeiten von 370 km/h, aber auch viele enge Kurven: Wie steht es denn um Mercedes' Chancen in Aserbaidschan?

Marc Surer: Das Rennen ist für Mercedes und Hamilton schon ein Prüfstein. Trotz der langer Gerade bleibt es ein Stadtkurs. Damit haben sich die Silberpfeile bislang schwer getan. Sie müssen beweisen, dass sie das Anwärmen der Reifen im Griff haben, dann sollten sie gut unterwegs sein. Baku ist zwar wie Monaco in viel schneller, ich glaube trotzdem, dass die Reifen kein besonderes Problem an diesem Wochenende werden. Für die starken Motoren gibt es mit der langen Gerade auf jeden Fall einen klaren Vorteil. Armer Red Bull, muss man da sagen.

Sky Sport: Vielleicht eine Chance für die Underdogs, Williams und Force India? Letztes Jahr hat Perez mit Platz drei alle überrascht…

Marc Surer: Mir scheint, dass der Force India auf jeder Strecke gut geht. Er hat immer eine Chance. Es wird vor allem wieder ein heißes Duell mit den Williams, die letztes Jahr sauschnell auf der Geraden waren. Massa und Stroll können mit ihrer Aerodynamik einen Vorteil rausholen. Deswegen glaube ich, dass vor allem der Williams am Wochenende eine gute Rolle spielen wird.

Kann Ferrari wie beim Stadtkurs in Monaco mit dem Qualifying punkten?
Image: Kann Ferrari wie beim Stadtkurs in Monaco mit dem Qualifying punkten?  © Getty

Sky Sport: Um Ferrari ist es diese Woche ruhig. Was können wir nach der Montreal-Klatsche von der Scuderia erwarten?

Marc Surer: Über die werden wir definitiv reden. Der Ferrari ist auf jeder Strecke stark, Räikkönen und Vettel kriegen die Reifen immer auf Temperatur. Das könnte im Qualifying wieder ein riesiger Vorteil sein. Da es in Aserbaidschan schwierig ist, zu überholen, musst du unbedingt vorne stehen. Das ist fast Monaco-mäßig. Daher hat Ferrari sehr gute Chancen, es erneut auf den Punkt hinzubekommen.

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