Zum Inhalte wechseln

2. Bundesliga: HSV gastiert bei Hannover, Nürnberg trifft auf Paderborn

Sechs-Tore-Wahnsinn: HSV verspielt 3:0 - Big Points für F95 & Club

Spektakel im Unterhaus! Der Hamburger SV verspielt eine Drei-Tore-Führung in Hannover. Der 1. FC Nürnberg und Fortuna Düsseldorf landen Big-Points.

Hannover 96 - Hamburger SV 3:3 (0:2)

3:3 nach 3:0: Der Hamburger SV ist trotz eines überragenden Aaron Hunt im Nordduell bei Hannover 96 noch eingebrochen und hat einen möglichen Sieg im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga leichtfertig verspielt. Nachdem Hunt das Team von Daniel Thioune mit einem Dreierpack (14., 34. und 50.) souverän in Führung gebracht hatte, glichen Genki Haraguchi (56. und 84.) sowie Marvin Duksch (68.) für die tapferen 96er noch aus.

Mit dem scheinbar schon sicheren dritten Sieg in Serie wären die Hamburger wieder bis auf zwei Punkte an Tabellenführer VfL Bochum herangerückt, durch das bittere Unentschieden liegt der HSV nun punktgleich mit der SpVgg Greuther Fürth auf Rang zwei - mit vier Zählern Rückstand auf Bochum.

Hunt traf für die Hamburger, bei denen Toptorjäger Simon Terodde nach seiner Quarantäne zunächst nur auf der Bank saß, gleich mit der ersten Gelegenheit (14.). Beim Schuss des 34-Jährigen mit seinem schwächeren rechten Fuß machte 96-Keeper Michael Esser eine sehr unglückliche Figur.

20 Minuten später schlenzte Hunt den Ball unhaltbar ins linke Eck, kurz nach Wiederanpfiff traf er zu seinem ersten Dreierpack für den HSV. Die Entscheidung? Weit gefehlt. Duksch und zweimal Haraguchi stellten den Spielverlauf auf den Kopf.

Die Hamburger, die zu Ehren des verstorbenen ehemaligen Präsidenten Peter Krohn mit Trauerflor spielten, zeigten sich eigentlich bis in die Schlussphase hinein konzentriert, effizient und defensiv stabil. Und so kam das Team von Kenan Kocak, das wegen einiger Corona-Turbulenzen sein erstes Spiel seit gut vier Wochen bestritt und auf Angreifer Hendrik Weydandt (Speicheldrüsenentzündung) verzichten musste, erst spät zur Entfaltung - und nutzte die wachsende Verunsicherung beim HSV eiskalt aus.

1. FC Nürnberg - SC Paderborn 2:1 (1:1)

Der 1. FC Nürnberg hat den Negativtrend von vier Spielen in Folge ohne Sieg gestoppt und sich entscheidend von den Abstiegsrängen abgesetzt. Im Heimspiel gegen den Erstliga-Absteiger SC Paderborn gelang dem Club ein 2:1 (1:1).

Mehr dazu

Den letzten Sieg für den FCN hatte es am 21. Februar mit dem 1:0 in Karlsruhe gegeben. Manuel Schäffler (37.) sorgte per Kopf mit seinem zehnten Saisontor für das Führungstor gegen die Ostwestfalen. Die Vorarbeit hatte Kapitän Enrico Valentini geleistet.

Christopher Antwi-Adjei (44.) gelang nach Vorlage von Dennis Srbeny der Ausgleich, dabei düpierte er mit seiner Schnelligkeit die FCN-Abwehr. Tom Krauß (75.) entschied die Begegnung zugunsten der Nürnberger mit einem Distanzschuss.

Endlich konnte Nürnberg auch zu Hause einen Dreier einfahren, der Erfolg gegen den SCP war erst der vierte Sieg in einem Heimspiel in dieser Saison.

Beide Teams agierten sehr diszipliniert und ließen den Gegner kaum zur Entfaltung kommen. Torchancen blieben damit Mangelware. Die Gastgeber wirkten zwar optisch überlegen, aber Paderborn war sehr effektiv und nutzte eiskalt die Chance zum 1:1-Ausgleich.

Jahn Regensburg - Erzgebirge Aue 1:1 (1:0)

Jahn Regensburg hat einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt verpasst. Das Team von Trainer Mersad Selimbegovic Erzgebirge Aue verspielte beim 1:1 (1:0) einen Sieg, der den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf sieben Punkte vergrößert hätte. So bleibt der Jahn nach nur einem Sieg in den letzten acht Spielen in Abstiegsgefahr.

Jann George brachte die Gastgeber schon in der fünften Minute in Führung. Doch Sören Gonther glich in der Schlussphase aus (85.). Aue, das bereits den 16. Gegentreffer in der Rückrunde kassierte, muss sich trotz nur zwei Erfolgen in den vergangenen neun Partien wohl keine Sorgen machen: Der Abstand zur gefährlichen Zone beträgt noch elf Punkte.

In einem ordentlichen Zweitligaspiel erwischte der Jahn einen Traumstart: George schloss eine sehenswerte Kombination über Andreas Albers und Charalambos Makridis mit der frühen Führung ab. In der Folge bemühten sich beide Seiten um Offensive, klare Torchancen sprangen aber kaum heraus.

Nach der Pause nahm die Intensität der Zweikämpfe zu, der Spielfluss blieb auf der Strecke. Regensburg verlegte sich vorwiegend darauf, die Führung zu verwalten. Das rächte sich, als Gonther nach Hackentrick von Pascal Testroet ausglich.

Darmstadt 98 - Fortuna Düsseldorf 1:2 (1:1)

Fortuna Düsseldorf hat seine minimalen Chancen auf die Bundesliga-Rückkehr gewahrt. Die Mannschaft von Trainer Uwe Rösler meldete sich durch das 2:1 (1:1) bei Darmstadt 98 zurück und verkürzte den Rückstand auf den Relegationsplatz.

Nach den beiden jüngsten Rückschlägen gegen Bochum (0:3) und in Sandhausen (0:0) sorgten Luka Krajnc (20.) und Dawid Kownacki (62.) wieder für ein Erfolgserlebnis. Serdar Dursun (37., Foulelfmeter) traf für die Lilien, die nach drei Spielen ohne Niederlage einen kleinen Dämpfer im Abstiegskampf hinnehmen mussten.

Die Fortuna tat sich zwar lange schwer, ging nach dem Kopfballtor von Krajnc nach einer Ecke dennoch in Führung. Darmstadt machte den zielstrebigeren Eindruck und belohnte sich, nachdem Dursun von Düsseldorfs Keeper Florian Kastenmeier im Strafraum zu Fall gebracht worden war.

Auch nach der Pause blieb Darmstadt zunächst gefährlicher, Erich Berko (46.) scheiterte aber an Kastenmeier. In der hektischsten Phase der Partie vollendete Kownacki trocken aus rund 20 Metern. Auf der Gegenseite traf Fabian Schnellhardt (64.) die Latte.

SV Sandhausen - Würzburger Kickers 1:0 (1:0)

Die Würzburger Kickers haben das erste Spiel nach der Entlassung ihres Trainers Bernhard Trares verloren und taumeln dem Abstieg aus der 2. Bundesliga ungebremst entgegen. Im Kellerduell beim Vorletzten SV Sandhausen unterlag das abgeschlagene Schlusslicht 0:1 (0:1). Der SVS schöpft dagegen nach dem ersten Sieg seit fünf Wochen wieder Hoffnung, bleibt aber auf einem Abstiegsplatz.

Kevin Behrens (45.) per Handelfmeter erzielte das erste Tor für die Gastgeber nach zuletzt drei Spielen ohne Treffer, Julius Biada (59.) traf die Latte für die ersatzgeschwächten Sandhäuser: Ivan Paurevic und Denis Linsmayer waren positiv auf Corona getestet worden und mussten in häusliche Quarantäne.

Die Kickers hatten Trares an Karfreitag entlassen, für den Aufsteiger war es der dritte Trainerwechsel der laufenden Saison. Ralf Santelli, Cheftrainer im Nachwuchsleistungszentrum, sowie Sportvorstand Sebastian Schuppan betreuten die Mainfranken in Sandhausen und werden dies auch noch "bis auf Weiteres" tun. Der Rückstand auf den Relegationsplatz 16 beträgt nach 26 Spielen zehn Punkte.

Sport-Informations-Dienst (SID)

Weiterempfehlen: