Werder Bremen steckt in einer Krise. Am letzten Spieltag mussten die Grün-Weißen die vierte Saisonniederlage hinnehmen. Von einem Aufstieg in die Bundesliga redet aktuell niemand.
Beim Team von Trainer Markus Anfang ist aktuell der Wurm drin. Die Leistung im Spiel gegen den SV Darmstadt 98 war schlecht. Mit einer 0:3-Niederlage ging es wieder zurück an die Weser. Nach zehn Spieltagen haben die Bremer nur 14 Punkte gesammelt. Zum Vergleich: Tabellenführer St. Pauli hat 22.
Die zweite Liga ist eben anders
Sicherlich hat es Werder nach dem Abstieg aus der Bundesliga nicht leicht. Neuer Trainer, neue Spieler, neue Liga. Da ist natürlich einiges anders. Nahezu jeder kann gegen jeden gewinnen. Die Verantwortlichen und vor allem die Fans haben aber vermutlich trotzdem deutlich mehr erwartet.
Frank Baumann, Geschäftsführer Sport, ist aufgrund der aktuellen Situation sehr besorgt. Nach der vierte Saisonniederlage reagierte er gereizt.
Saisonziele könnten verpasst werden
Vor allem die erste Halbzeit schmeckte dem Ex-Profi gar nicht. "Da waren wir sehr behäbig und pomadig". Auch wenn es zur Pause "nur" 0:1 stand, war Baumann sehr unzufrieden. Der SVW habe bisher schon zu viele Punkte verschenkt.
Außerdem habe es zu viele Spiele gegeben, in denen die Leistung einfach nicht stimmte. "Das müssen wir schnellstmöglich ändern. Sonst wird es eine Saison, in der wir wieder unsere Ziele nicht erreichen." Für einen Ex-Bundesligisten mit so viel Tradition kann das nur der sofortige Wiederaufstieg sein. An der Umsetzung haperte es aber in letzter Zeit.
Zwar hatte man am letzten Spieltag noch mit 3:0 gegen Heidenheim gewonnen, aber vor allem die zwei Partien davor schmerzen. Da setzte es nämlich eine 0:3-Niederlage gegen Dynamo Dresden und das Nord-Derby gegen den HSV verlor man ebenfalls - immerhin nur mit 0:2.
Auch Anfang ist sauer auf sein Team
Markus Anfang ist zwar erst seit Saisonbeginn Trainer in Bremen, scheut sich aber nicht davor, seine Mannschaft ordentlich zu kritisieren. Nach dem Spiel äußerte er sich klar: "So können wir kein Spiel gestalten, das ist einfach nicht gut." Insgesamt sei es einfach zu wenig.
Der Start in die zweite Halbzeit war besser. Nachdem sich Nicolai Rapp allerdings zu einem fatalen Fehlpass, der das 0:2 zu Folge hatte, hinreißen lies, war der gute Beginn schon wieder dahin. Auch bei der Standardsituation, die zum letzten Treffer des Spiels führte, war die Abwehr unkonzentriert.
Die Niederlage muss Anfang wohl doppelt geschmerzt haben. Erst im Sommer war er nämlich aus Darmstadt nach Bremen gewechselt. Im Rahmen des Spiels musste er sich deshalb immer wieder mit viel Häme der Lilien-Anhänger auseinandersetzen. Auch andere Gesänge durfte sich der Trainer anhören, teilweise aber weit unter der Gürtellinie.
Im Video: Werder verliert 0:3 gegen Darmstadt
Bremen muss zurück auf die Siegerstraße
Wenn Ducksch, Bittencourt und Co. zurück ins Oberhaus wollen, dann müssen schleunigst Siege her. Der Abstand zum dritten bzw. zweiten Platz beträgt immerhin schon fünf Punkte. Im Schnitt gab es pro Partie 1,5 Gegentore.
Auch wenn die neuen Spieler und der neue Trainer wohl noch ein bisschen mehr Zeit brauchen. Nach zehn Spieltagen nur vier Siege und zwei Unentschieden auf dem Konto zu haben ist einfach zu wenig. Sollte das so weitergehen, stehen die Bremer am Saisonende nicht auf einem Aufstiegsplatz, sondern halten wohl eher gerade so die Klasse.
Die Werder-Fans werden wohl hoffen, dass das auf keinen Fall passiert. Sonst hätte man wahrscheinlich auch zu viel Ähnlichkeit mit dem Erzrivalen Hamburger SV.
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