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2. Bundesliga: Später Schock für Top-Trio! Bielefeld & HSV verspielen Sieg - VfB blamiert sich

Turbulentes Finish! Arminia & HSV straucheln - VfB blamiert sich

Der Sonntag der 2. Bundesliga hat in den Schlussminuten für Furore gesorgt: Sowohl Bielefeld als auch der HSV kassierten den Last-Minute-Ausgleich, der VfB verliert gegen Wehen Wiesbaden in letzter Minute. FCN-Keeper Mathenia fliegt nach einer Notbremse vom Platz.

Tabellenführer Bielefeld strauchelt - baut Vorsprung aber aus

Arminia Bielefeld hat auf dem Weg zum achten Aufstieg in die Bundesliga beim Restart nach der Coronapause die Vorentscheidung verpasst. Die Ostwestfalen kamen zum Wiederbeginn gegen Aufsteiger VfL Osnabrück nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus, bauten ihren Vorsprung an der Tabellenspitze der 2. Liga aber dennoch auf sieben Punkte aus. Vom Relegationsplatz trennen den Spitzenreiter acht Zähler.

Marcos Alvarez (90.+4) glich für die lange harmlosen Osnabrücker in der Nachspielzeit aus. Mit seinem 17. Saisontor hatte Kapitän Fabian Klos die Arminia in der 17. Minute in Führung gebracht. Der 32-Jährige verwandelte einen Elfmeter souverän, nachdem er selbst von Joost van Aken gefoult worden war. Beim Tabellenführer, der seit acht Spielen ohne Niederlage ist, lief nach zwei Monaten Zwangspause noch nicht alles optimal. Doch die Gastgeber hatten auf der leeren Alm bis in die Schlussphase alles im Griff.

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"Es gibt noch Optimierungsbedarf", meinte Sport-Geschäftsführer Samir Arabi bei Sky: "Aber die Mannschaft hat sehr große Entschlossenheit und Willen gezeigt." Positiv: Stürmer Andreas Voglsammer gab bei seiner Einwechslung (72.) sein Comeback nach dem Mittelfußbruch im Februar.

Für die seit neun Spielen sieglosen Osnabrücker wird es trotz des Punktgewinns langsam ungemütlich: Der Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz beträgt nur zwei Punkte. Gegen die selbstbewussten Bielefelder fehlte dem Aufsteiger vor allem in der Offensive lange die Durchschlagskraft.

Auswärtsfluch kostet Stuttgart erneut Punkte

Seine unerklärliche Auswärtsschwäche könnte dem VfB Stuttgart im Kampf um die Bundesliga-Rückkehr noch zum Verhängnis werden. Der ambitionierte Zweitligist verlor beim Abstiegskandidaten SV Wehen Wiesbaden in letzter Sekunde noch 1:2 (0:0) und hat damit aus den vergangenen neun Auswärtsspielen lediglich einen Erfolg verbucht. "Schreckgespenst" Manuel Schäffler (50.) und Philip Tietz (90.+7) mit einem Handelfmeter nach Videobeweis trafen für die Gastgeber, Nicolas Gonzalez glich aus (83.).

In der Tabelle rutschten die Schwaben auf den Relegationsrang drei ab - was sich in der Anfangsphase überhaupt nicht angedeutet hatte. Die Stuttgarter ließen keinerlei Zweifel daran aufkommen, dass sie vorhatten, ihre schwache Bilanz zu verbessern. Der VfB war von Beginn an bereit für die vermeintlich ungleiche Aufgabe, agierte körperlich präsent und ließ auch immer wieder seine individuelle Qualität aufblitzen. Vor allem Daniel Didavi sprühte vor Spielfreude.

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Sobald die Gäste in die gefährliche Zone rund um den Strafraum vordrangen, fehlte allerdings Konsequenz. Und das weckte unangenehme Erinnerungen: Schon das Hinspiel hatte der VfB nach Belieben dominiert, am Ende aber 1:2 verloren. Beide Gegentreffer erzielte damals: Manuel Schäffler.

Am Sonntag vollendete der 31 Jahre alte Angreifer kurz nach dem Seitenwechsel einen Konter aus dem Bilderbuch. Während die Stuttgarter in ihren Bemühungen zusehends planlos wirkten, hätten Daniel Kyereh und Jeremias Lorch für Wiesbaden in der 72. Minute erhöhen können. Den Chancenwucher bestrafte Gonzalez.

Trotz 2:2 in Fürth: HSV klettert auf direkten Aufstiegsplatz

Der Hamburger SV hat trotz einer holprigen Vorstellung einen direkten Aufstiegsplatz übernommen. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking kam bei der SpVgg Greuther Fürth nicht über ein 2:2 (1:1) hinaus, profitierte aber von der Niederlage des VfB Stuttgart und ist neuer Zweiter. Die Hanseaten gehen nun mit einer ordentlichen Ausgangsposition in die Spitzenspiele am 24. Mai gegen Tabellenführer Bielefeld und dann vier Tage später in Stuttgart.

Harvard Nielsen brachte Fürth in der 35. Minute in Führung. Joel Pohjanpalo (41.) und Jeremy Dudziak (48.) drehten das Spiel, doch Nielsen (90.+4) glich spät noch aus. Der HSV konnte so auch seine negative Auswärtsbilanz (nur ein Sieg aus elf Spielen seit September) nicht entscheidend aufbessern.

Der HSV, der sich im Quarantäne-Camp in Herzogenaurach vorbereitet hatte, reiste mit einem "sehr guten Gefühl" (Sportvorstand Jonas Boldt) nach Fürth. Doch zunächst war von den Norddeutschen wenig zu sehen - bis auf eine Großchance von Jairo Samperio in der 20. Minute: Der Offensivspieler hatte bereits Fürths Keeper Sascha Burchert umkurvt, traf aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz.

Ansonsten fehlte den HSV-Aktionen die Entschlossenheit. Dies war zunächst auch das Manko bei den gefällig spielenden Fürthern. Die nutzten aber gleich die erste Chance durch Nielsen per Kopf eiskalt aus. Der HSV zeigte sich aber nicht geschockt und schlug schnell zurück. Nach der Führung hatten die Hamburger das Geschehen weitgehend im Griff, vergaben aber einige gute Möglichkeiten. Das sollte sich rächen.

Nach Rot gegen Mathenia: St. Pauli müht sich zum 1:0 gegen Nürnberg

Trotz 35 Minuten in Überzahl hat der FC St. Pauli erst in der Schlussphase einen wichtigen Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg unter Dach und Fach gebracht. Der eingewechselte Viktor Gyökeres war in der 84. Minute mit einem Flachschuss zum 1:0 (0:0)-Erfolg erfolgreich.

Gäste-Torhüter Christian Mathenia hatte nach einer Notbremse gegen den Hamburger Torjäger Henk Veermann nach Videobeweis in der 55. Minute die Rote Karte gesehen, Schiedsrichter Daniel Siebert aus Berlin zunächst auf Eckball entschieden.

Eigentlich waren die Gäste einem dreifachen Punktgewinn sogar näher als die Hanseaten. Besonders in der ersten Halbzeit agierten die Franken sehr kontrolliert und beherrschten weitgehend das Geschehen auf dem Rasen des Millerntorstadions. Die beste Nürnberger Torchance vergab Nikola Dovedan, der Österreicher verfehlte in der 43. Minute das leere Tor.

Auch in Unterzahl geriet die Mannschaft von Trainer Jens Keller selbst in der Schlussphase lange Zeit kaum in Gefahr. Sichtlich unzufrieden und unüberhörbar trieb St. Paulis Trainer Jos Luhukay die Norddeutschen in den letzten Spielminuten immer wieder nach vorne - letztlich dann doch erfolgreich.

Sport-Informations-Dienst (SID)

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