Franz Beckenbauer hat am Rande seines Golf-Charity-Turniers in Bad Griesbach erneut die Spieler der deutschen Nationalmannschaft scharf kritisiert
Den Grund für das Vorrunden-K.o. der Deutschen liegt in den Augen des Ehrenpräsidenten des FC Bayern "eindeutig an der Einstellung. So kann man keine Weltmeisterschaft spielen. Das war Arbeitsverweigerung. Es hat jeder nur das Nötigste getan", betonte der 72-Jährige.
Beckenbauer ist vor allem über das schlechte Abschneiden der eigentlichen Top-Favoriten bei der Endrunde verwundert: "Wann gab es schon mal eine Weltmeisterschaft, bei der die Brasilianer, die Argentinier, die Spanier und die Deutschen als Titelverteidiger frühzeitig heimgefahren sind? Das hat es eigentlich noch nie gegeben."
Löw vor großen Herausforderungen
Für den Weltmeister von 1974 steht Bundestrainer Joachim Löw vor großen Aufgaben: "Hat er noch das Einfühlungsvermögen? Hat er noch die Kraft und die Überzeugung, um die Mannschaft durchzumischen, neuen Spielern eine Chance zu geben, sich zu etablieren? Das ist eine Herausforderung. Wenn er sich der stellen will, dann soll er das tun."
"Einsatz von manchen Spielern bedenklich"
Aber nicht nur die Arbeitsweise von Löw stellt Beckenbauer auf den Prüfstand, auch in Sachen Personal muss ein Umbruch her: "Da waren einige, die bei der Weltmeisterschaft nicht das gebracht haben, was man von ihnen verlangt hat, vor allem einsatzmäßig. Das ist bedenklich", so der "Kaiser".
Beckenbauer von Kovac überzeugt
Vom neuen Bayern-Trainer Niko Kovac ist Bayerns Ehrenpräsident jedenfalls überzeugt: "Niko Kovac war selbst ein großartiger Spieler und war auch erfolgreich mit den diversen Mannschaften, die er trainiert hat. Also er kann's! Das Können hat er. Jetzt braucht er nur noch die Überzeugung, dass er mit der Mannschaft auf dem richtigen Weg ist - und die hat er. Dann denke ich, wird die Erfolgsgeschichte weitergehen."