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Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge exklsuv bei Sky über die Fortsetzung der Bundesligasaison

Rummenigge: Hoffen, dass ab Mai der Ball wieder rollt

Im exklusiven Skype-Interview mit Sky Sport spricht Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge nach der DFL-Sitzung über die große Solidarität der 36 Bundesligaklubs und die Hoffnung, dass im Mai der Ball wieder rollt.

Wir haben das Interview mit Karl-Heinz Rummenigge nochmal im Worlaut-Interview zusammen gefasst.

Sky Sport: Hallo Herr Rummenigge, wie geht es Ihnen aktuell?

Rummenigge: Hallo, mir geht es gut. Der FC Bayern ist glücklicherweise bisher vom Virus gut verschont worden. Dementsprechend hoffe ich, dass es so weiter geht.

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Sky Sport: Lief bei der DFL-Sitzung technisch alles reibungslos?

Rummenigge: Man muss der DFL ein großes Kompliment machen. Die haben das technisch top vorbereitet und dementsprechend auch umgesetzt. Es hat keinen Ausfall gegeben. Es war die ersten Videokonferenz, die von der DFL stattgefunden hat und alle konnten den Vorträgen, speziell von Herrn Seifert, der da auch gerade einen tollen Job innerhalb der DFL macht zum Wohle der Bundesliga und 2. Liga, folgen. Und es wurden, glaube ich, auch wichtige, interessante Beschlüsse am Ende des Tages gemeinsam entschieden.

Sky Sport: Herr Seifert sagte, dass sie Liga nie enger zusammengestanden habe. Teilen Sie dieses Einschätzung?

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Rummenigge: Ich glaube, wir sind ja nicht nur was die Gesellschaft betrifft, sondern auch im Fußball in der wahrscheinlich größten Krise, die wir je hatten. Nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten Fußballwelt. Und ich glaube, wenn man eine Krise hat, wenn es Probleme gibt, dann ist es umso wichtiger, dass man solidarisch zusammensteht. Und diese Sitzung war heute der Beweis, dass die erste und zweite Liga, die 36 Klubs, wirklich sehr solidarisch zusammenstehen. Es war sehr harmonisch. Das ist auch schon die letzte Sitzung gewesen. Bei der man sogar noch physisch anwesend sein durfte. Ich denke mal, das ist auch der Beweis, dass innerhalb der Liga schon sehr solidarisch gedacht wird und immer wurde. Ich bin sehr optimistisch, dass wir am Ende des Tages hoffentlich auch alle mit einem blauen Auge aus dieser Problematik rauskommen.

Sky Sport: Bis 30. Juni soll Liga beendet sein - ist das Ganze realistisch?

Rummenigge: Es gab heute erstmal einen Beschluss, dass bis zum 30. April auf keinen Fall der Ball rollt. Und darüber hinaus gibt es Wunschszenarien, ob die eintreffen, wissen wir heute natürlich auch nicht seriös vorauszusagen. Es wäre schön, wenn im Mai wieder gespielt werden dürfte. Das wichtigste ist für uns alle, dass wir die Saison zu Ende spielen dürfen. Idealerweise wäre für uns, von uns allen natürlich der Wunsch, dass das ab Mai wieder möglich wäre. Das wird man abwarten müssen, ob der Wunsch am Ende des Tages erfüllt werden kann. Ich glaube, es ist wichtig, dass wir als Fußballklubs, als Fußball insgesamt, in der Gesellschaft jetzt auch ein bisschen vorbildlich mit den ganzen Dingen umgehen. Und dementsprechend halte ich es für wichtig, dass wir mit dem Training ein gutes Bild abgeben. Und hoffentlich, wenn man dann wieder spielen darf auch mit diesen ganzen Dingen. Ich finde es wichtig, dass der Fußball hier auch ein Stück als Vorbild herhält.

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Sky Sport: Was wäre das Limit für ein Saisonende? Wann muss man ans Annullieren denken?

Rummenigge: Erstmal versuchen wir jetzt, auf jeden Fall die Saison zu Ende zu spielen. Es geht ja hier um sportliche Meriten, es geht ja darum: Wer wird deutscher Meister? Wer qualifiziert sich für die Champions League? Für den Europapokal? Und wer muss in den sauren Apfel beißen und absteigen? Wer steigt aus der 2. Liga hoch? Und es geht natürlich auch um das finanzielle Problem, was für alle 36 Klubs da ist. Ich denke mal beide Themen sind so wichtig, dass man jetzt erstmal ein bisschen aus Sicht fahren sollte und dann hoffentlich idealerweise ab Mai der Ball rollen darf. Selbst wenn im Mai der Ball noch nicht rollen darf, weil ganz einfach die Politik oder die gesundheitliche Problematik uns so begleitet, dass man das nicht darf oder kann, selbst dann müssen wir auf jeden Fall die Saison zu Ende spielen. Weil es ganz einfach wichtig ist, dass wir die Saison nicht abbrechen. Ich glaube, wenn wir die Saison abbrechen werden muss, dann werden alle 36 Bundesligaklubs große finanzielle Leiden haben und die gilt es ja zu verhindern.

Sky Sport: Was kann außer Solidaritätsfond noch getan werden, um finanzielle Notlagen abzuwenden?

Rummenigge: Ich fand es erstmal wichtig, dass sich die vier Champions-League-Teilnehmer dazu entschlossen haben, diesen Solidaritätsfond zur Verfügung zu stellen. Ganz einfach, um damit zu gewährleisten, dass die DFL notleidenden Klubs, die Liquiditätsprobleme haben, unter die Arme greifen kann. Wir wollen auch ganz zielbewusst, dass die DFL das macht. Wir wollen da nicht als Klub eingreifen und irgendwelche Summen verteilen, sondern das ist ausschließlich der DFL vorbehalten. Was kann man darüber hinaus machen? Ich glaube, unser aller Wunsch wäre es ganz einfach, mit den TV-Anstalten eine Lösung zu finden. Ich glaube, wir haben ja mit allen TV-Anstalten, ins besondere auch mit ihrem Haus, mit Sky, einen sehr guten und wichtigen Partner. Und sich sage speziell in Zeiten einer Krise zeigt sich auch, wie stark und wie gut eine Partnerschaft gelebt wird. Vielleicht gibt es da Ansätze, dass am Ende des Tages mit Herrn Seifert, mit ihrem Vorsitzenden in der Geschäftsführung, da Lösungen angedacht werden. Die es der Bundesliga am Ende des Tages ganz einfach ermöglichen, dass sie in dieser finanziellen Problematik am Ende überlebt haben.

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Sky Sport: Was wird im Zusammenspiel zwischen Behörden und Vereinen in nächster Zeit besonders wichtig sein?

Rummenigge: Ich glaube, erstmal ist es wichtig, dass wir der Politik totales Vertrauen schenken. Die Politik hat das bisher in Deutschland sehr gut gemacht. Wir sollten hier mit der Politik gemeinsam Lösungsansätze besprechen, diskutieren und am Ende des Tages auch der Politik unterwerfen. Ich glaube, es ist wichtig: Die Politik gibt die Vorgaben. Und wir als Fußball müssen dem folgen. Und der Fußball kann dann irgendwann, wenn hoffentlich mal wieder etwas Licht im Tunnel ist, auch eine Vorbildrolle übernehmen. Und als Zeichen, dass jetzt mit dem hoffentlich rollenden Ball, auch ein Zeichen der Besserung nach außen kundgetan wird. Aber wie gesagt, die Politik muss uns die Vorgaben geben. Wir sind alle mit den entscheidenden Leuten in Kontakt. Der Herr Seifert hat viel Kontakt mit dem Herrn Spahn. Mein Kollege Aki Watzke mit dem Herrn Laschet in Nordrhein-Westfalen. Ich habe hier mit dem Herrn Söder viel Kontakt. Und wir tun gut daran uns mit diesen Protagonisten, speziell in der Politik, gut abzustimmen.

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