Bernd Hoffmann ist neuer Präsident des Hamburger SV. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende setzte sich in einer Kampf-Abstimmung denkbar knapp mit 585:560 Stimmen gegen den bisherigen Amtsinhaber Jens Meier durch. Die große Frage: Was kommt jetzt auf die HSV-Riege zu?
Hoffmann warb im Vorfeld wiederholt damit, dass es unter ihm nicht so weitergehen wird. Der 55-Jährige will aufräumen und umstrukturieren - Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen muss vorerst aber wohl nicht um seinen Posten bangen.
Was darf Hoffmann, was nicht?
Als Klub-Oberhaupt hat Hoffmann dank der Vereinssatzung auch einen Sitz im Aufsichtsrat der Fußballer inne. Er hat damit direkten Einfluss auf die AG, an der der HSV e.V. mit 76,19 Prozent größter Anteilseigner ist. Da der Aufsichtsrat den Vorstand abberufen kann, wurde in verschiedenen Medien bereits spekuliert, dass Bruchhagen seinen Job als Vorstandsboss verlieren könnte.
Davon will Hoffmann aber nichts wissen. "Ich halte es für kompletten Unfug, jetzt über die Besetzung von irgendwelchen Ämtern zu spekulieren. Den Zusammenhang zwischen der Situation im Vorstand und der auf dem Platz kann ich auch nicht erkennen", erklärt der Diplom-Kaufmann exklusiv zu Sky Sport. "Wir sind jetzt so aufgestellt, dass wir bis Saisonende nichts anderes tun sollten, als uns um den Klassenerhalt zu kümmern."
Hoffmann will Vorstand neu ordnen
Allerdings will Hoffmann den Verein im Allgemeinen und den Vorstand im speziellen perspektivisch neu ordnen. "Wir müssen uns über Zeit unterhalten, wenn beispielsweise Heribert Bruchhagen nicht mehr im Amt ist. Er hat noch einen laufenden Vertrag bis 2019 und man muss sich Gedanken machen, wie der Vorstand insgesamt aufgestellt ist", so Hoffmann.
"Das hat weniger mit Personen zu tun. Im Moment hat Heribert Bruchhagen das Sportamt auch inne und wir haben nur einen weiteren Finanzvorstand. Es gibt andere Modelle in der Liga und das werden wir ganz ergebnisoffen diskutieren. Dazu will ich die ein oder andere neue Idee einbringen."
Kommt Schmadtke?
Heißt im Klartext: Hoffmann will Bruchhagen ab der kommenden Saison einen weiteren Mann zur Seite stellen, um den 69-Jährigen zu entlasten. Ob dieser das allerdings wirklich nur als Entlastung und nicht als Entmachtung ansieht, ist fraglich.
Nach Informationen des kicker ist der zurzeit vereinslose Jörg Schmadtke ein Kandidat für einen von Hoffmann angedachten Vorstandsposten Sport. "Wir brauchen einen ganz starken Sportvorstand", sagte Hoffmann. Schmadtke gehörte beim HSV bereits 2013 zum engen Kandidatenkreis für die Stelle des Sportchefs, damals bekam allerdings Oliver Kreuzer den Job.