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Boateng 2.0: Wie viel Sinn macht Barcas Not-Transfer Braithwaite?

Boateng 2.0: Wie viel Sinn macht Barcas Not-Transfer Braithwaite?

Martin Braithwaite bei seiner Vorstellung beim FC Barcelona.
Image: Martin Braithwaite bei seiner Vorstellung beim FC Barcelona.  © Getty

Dank einer Sonderregelung in Spanien hat der FC Barcelona Ende Februar noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und Martin Braithwaite verpflichtet - für 18 Millionen Euro. Sky Sport blickt auf die Sinnhaftigkeit dieses Transfers.

Es ist schon etwas skurril. Im Sommer wollte der FC Barcelona noch den schillernden und extrovertierten Superstar Neymar verpflichten. Rund ein halbes Jahr später geben die Katalanen dann auch einen Transfer für einen Offensivspieler bekannt. Allerdings handelt es sich dabei nicht um die Verpflichtung des brasilianischen Nationalspielers, sondern um Martin Braithwaite von CD Leganes.

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Ein Name, der nur wenigen Fußball-Fans etwas sagt und den die Wenigsten nur annähernd mit dem großen FC Barcelona in Verbindung gebracht hätten.

Seit Donnerstag, den 20. Februar ist der Deal jedoch fix. Bis 2024 unterschrieb der dänische Nationalspieler bei den Katalanen - dank einer Sonderregelung in Spanien. Nach den langwierigen Verletzungen der beiden Angreifer Luis Suarez und Ousmane Dembele war es Barca trotz des geschlossenen Transfermarktes erlaubt, noch einen vereinslosen Spieler oder einen Profi aus Spanien zu verpflichten. Am Ende fiel die Wahl also auf Braithwaite, für den die Katalanen 18 Millionen Euro an Kellerkind Leganes überweisen.

Avanciert Braithwaite zu Boateng 2.0?

Doch wie viel Sinn macht dieser Transfer überhaupt für Barca und den Spieler? Ein ähnlicher Fall in der jüngsten Vergangenheit lässt Braithwaite auf eher weniger Einsatzzeiten hoffen.

Im Winter 2019 leihte Barcelona Kevin-Prince Boateng von US Sassuolo aus, um für die vordere Angriffsreihe noch eine weitere Option neben Suarez, Lionel Messi und Co. zu haben. Doch in dem halben Jahr kam Boateng wettbewerbsübergreifend gerade einmal auf vier Einsätze; 29 wären insgesamt möglich gewesen.

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Keine Spielberechtigung in der Champions League

Gut möglich, dass es auch Braithwaite ähnlich ergehen wird. Bei seiner Vorstellung sprach Präsident Josep Maria Bartomeu bereits von einem "Backup" für die offensive Dreierreihe um Messi, Antoine Griezmann und Ansu Fati. Eine Formulierung, die zeigt, dass der Däne eher selten von Beginn an spielen und wohl eher nur in den "kleinen" Partien zum Zug kommen könnte.

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In der Champions League ist der 28-Jährige sowieso nicht spielberechtigt, da die Meldefrist für die Kader in der K.o.-Phase bereits Anfang Februar abgelaufen ist. Somit stellt sich durchaus die Frage, wie viel Sinn der Transfer des Angreifers für Barca überhaupt macht? Aus sportlicher Sicht könnte die Antwort darauf eher ernüchternd ausfallen.

Braithwaite mit unglücklicher Vorstellung

Dass die Katalanen für Braithwaite nämlich sportlich eine Nummer zu groß sein könnten, hat sich bereits mit Abstrichen bei der Vorstellung gezeigt. Der Däne machte bei der Vorführung seiner technischen Skills nicht den sichersten Eindruck.

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Messi 2.0 verpflichtet! Martin Braithwaite zeigt seine Skills bei der Vorstellung und empfiehlt sich auf Anhieb für die Start-Elf. 😅 #skycl #championsleague #ucl #cl #uefa #sport #sports #instasport #instasports #instadaily #europa #europe #fussball #football #daily #news #skysport #fussball

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Besonders neben den hochveranlagten Messi und Griezmann fällt Braithwaite in diesem Bereich deutlich ab. Dennoch lesen sich seine jüngsten Statistiken gar nicht so schlecht - wenn auch nicht ganz Barca-like.

Braithwaite mit guten Zahlen

Bei seiner letzten Station bei CD Leganes war Braithwaite in 48 Spielen an 21 Treffern beteiligt (13 Tore, acht Assists). Seine beste Zeit erlebte der Angreifer allerdings beim FC Toulouse in der Ligue 1, wo er von 2013 bis 2017 auflief. Damals gelangen ihm in 150 Spielen 40 Tore und 15 Vorlagen.

Für Braithwaite, für den mit seinem Engagement beim FC Barcelona ein "Traum in Erfüllung geht", gilt es nun, seine wenigen Chancen so gut wie möglich zu nutzen und seine Zahlen annähernd aufrechtzuerhalten.

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Gelingt dies, könnte sich die Verpflichtung des Dänen letztendlich konträr zum ersten Eindruck doch auch sportlich auszahlen - und zudem finanziell.

Zahlt sich der Transfer für Barcelona aus?

Da Braithwaite aller Voraussicht im Sommer mit Dänemark bei der Europameisterschaft vertreten sein wird und sich somit auf großer Bühne präsentieren kann, darf Barca nach der Spielzeit womöglich auf höher dotierte Angebote als die selbst aufgebrachten 18 Millionen Euro hoffen. Weil Dembele und Suarez im Sommer bei normalem Heilungsverlauf wieder zurück im Kader sein sollten, dürfte Barcelona dann bei einem möglichen Angebot verhandlungsbereit sein.

Und dann hätte sich der ursprünglich leicht skurril anmutende Not-Transfer zu einem Win-Win-Geschäft für die Katalanen entwickelt ...

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