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Borussia Dortmund: Der BVB hat noch einige Probleme im Spiel

Neues Jahr, alte Sorgen: Haaland-Show kaschiert BVB-Probleme

Der BVB zeigte in der Verteidigung gegen Augsburg wieder einige Unsicherheiten.
Image: Der BVB zeigte in der Verteidigung gegen Augsburg wieder einige Unsicherheiten.  © Getty

Nach seinem Dreierpack beim 5:3-Sieg gegen den FC Augsburg schwärmen alle von Erling Haaland. Bei all dem Jubel um den Neuzugang dürfen die ersten 60 Minuten aber nicht vergessen werden. Denn die Defensiv-Probleme hat der BVB mit ins neue Jahr genommen.

Das beherrschende Thema des Spieltags ist Erling Haaland und seine Tor-Show. Der erst 19 Jahre alte Stürmer, der in der Winterpause für 20 Millionen Euro von RB Salzburg zu Borussia Dortmund gewechselt ist, feierte ein Rekord-Debüt in schwarz-gelb. Doch trotz der drei Treffer des Norwegers, die ein fast entschiedenes Spiel drehten, hapert bei den Borussen noch einiges.

Ein Haaland-Beben wurde erst dadurch möglich, dass der BVB nach 58 Minuten noch mit 1:3 zurücklag. Die Gegentore fielen jeweils nach Fehlern, die einem Top-Klub nicht unterlaufen dürfen. Besonders die Dreierkette im Zentrum um Mats Hummels, Lukasz Piszczek und den erschreckend unsicheren Manuel Akanji leistete sich Böcke, die der FC Augsburg gnadenlos bestrafte.

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BVB-Gegentreffer nach individuellen Fehlern

In der 34. Minute kam Eduardo Vargas nach einem Fehlpass von Thorgan Hazard an den Ball. Der Chilene nutzte seinen Platz und vermied ein direktes Duell mit Piszczek. Stattdessen lief der Angreifer dem zu langsamen Polen schlichtweg davon und ließ eine scharfe Hereingabe folgen. Sowohl Akanji als auch Hummels reagierten nicht schnell genug und verloren die Übersicht. Florian Niederlechner, der die Abwehr alleine beschäftigte, musste nur noch vollstrecken.

Zwei Minuten nach dem Seitenwechsel schockten die Fuggerstädter die Dortmunder nach einem individuellen Bock von Akanji. Der Schweizer köpfte einen hohen Ball ohne Bedrängnis unkontrolliert zu Marco Richter. Dass diesem dann ein 23-Meter-Hammer in die Maschen gelang, war Pech für die Favre-Elf. Die Entstehung wiederum war vollkommen unnötig. Der Fehler setzte Akanji mental zu. Eine Minute später ging der Innenverteidiger kurz vor dem Fünf-Meter-Raum ins Dribbling und hatte Glück, dass die Kugel nach dem verlorenen Zweikampf direkt zu Keeper Roman Bürki rollte.

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Beim 3:1 der Augsburger dann ähnliches Spiel wie beim ersten Treffer. Vargas erarbeitete sich Raum durch sein Tempo und brachte den Ball ins Zentrum. Wieder schauten die überforderten Hummels und Akanji nur zu, wie der entflohene Niederlechner kalt abschloss. In dieser Verfassung ist die Defensive nicht bereit für Gegner wie RB Leipzig, den FC Bayern oder Paris Saint-Germain in der Champions League.

In der Abwehr mangelt es an Geschwindigkeit und Sicherheit

Die größten Probleme: Geschwindigkeits-Defizite und Unsicherheit. Viele Problemlöser und Alternativen bleiben Trainer Favre derzeit nicht. Der angeschlagene Dan-Axel Zagadou, der am kommenden Freitag gegen den 1. FC Köln wieder dabei sein dürfte, wird zum wichtigen Faktor. Denn außer dem 20-jährigen Franzosen, der vor der Winterpause immer besser wurde, steht nur noch Leonardo Balerdi bereit. Letzterem schenkte der Coach bislang nur einen Kurzeinsatz in der Bundesliga.

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Mit Julian Weigl haben die Dortmunder einen Defensivakteur für rund 20 Millionen Euro an Benfica Lissabon abgegeben. Gerüchte um Juventus Turins Merih Demiral, der sich erst vor wenigen Tagen einen Kreuzbandriss zuzog, und Marash Kumbulla von Hellas Verona verliefen im Sand. Fehlt den Westfalen noch ein Verteidiger oder ist es eine Frage der Taktik?

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BVB-Trainer Lucien Favre sieht im neuen Stürmer Erling Haaland eine zusätzliche Offensiv-Lösung (Dauer: 1:55 Min.).

Hoffnungsträger Zagadou und Wundertüte Balerdi

In der Dreier- beziehungsweise Fünferkette in der Abwehr vertraut Coach Favre auf den Außenpositionen auf extrem offensive Spieler. Sowohl Raphael Guerreiro als auch Achraf Hakimi orientieren sich meist nach vorne. Ihre Präsenz in der eigenen Hälfte hat bei den Gegentreffern gefehlt. Mit der 3-4-3-Formation tut Favre seinen langsamen Defensivakteuren aktuell keinen Gefallen.

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Sollte der BVB auf dem Transfermarkt noch einmal zuschlagen, dürfte besonders das Abwehrzentrum verstärkt werden. Sonst muss der Trainer wohl auf Zagadou bauen und den ebenfalls 20 Jahre alten Balerdi schnell eingewöhnen, um auf schwache Leistungen wie am Samstag reagieren zu können.

Ansonsten verstummt der Jubel über die Haaland-Show genau so schnell wieder, wie der Angreifer beim BVB eingeschlagen hat.

Mehr zum Autor Lars Pricken

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