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Boykottiert England die WM in Russland?

Nach Nervengift-Anschlag

In Großbritannien mehren sich die Stimmen, die einen Boykott der Nationalelf an der WM in Russland fordert.
Image: In Großbritannien mehren sich die Stimmen, die einen Boykott der Nationalelf an der WM in Russland fordert.  © Getty

Nach dem Attentat auf den Doppelagenten Sergej Skripal und seiner Tochter Julia wird der Ton zwischen Großbritannien und Russland rauer. Die britische Premier-Ministerin Theresa May erklärte, es sei "sehr wahrscheinlich", dass Russland hinter dem Anschlag stecke. Es mehren sich Stimmen, die einen Boykott der WM fordern.

Bei den Attentaten wurde das in Russland produzierte Nervengas Nowitschok verwendet und May will nun Antworten vom Kreml. Die 61-Jährige forderte Putin auf, sich bis zum heutigen Dienstag um Mitternacht zu erklären. Andernfalls droht Großbritannien mit einer Reaktion. Neben einer Verschärfung der Sanktionen gegen Russland werden dabei auch Stimmen laut, dass die Three Lions nicht zur WM in Russland fahren sollten.

Außenminister Boris Johnson ließ schon verkünden: "Es ist schwer vorstellbar, wie die britische Vertretung bei dem Event in normalen Bahnen verlaufen soll."

Boykott mehrerer Teams?

Der frühere Sicherheitsberater Lord Ricketts geht einen Schritt weiter und fordert: "Ein größerer Boykott von einigen Nationen der WM würde ein starkes Zeichen setzen, um zu zeigen, dass Russland nicht länger als verantwortungsbewusstes Land angesehen wird." Mit Tim Farron fordert ein weiterer Politiker sogar, dass Russland die Weltmeisterschaft komplett entzogen wird.

Auch die Zeitungen beteiligen sich an der Diskussion. So fragte beispielsweise die Daily Mail auf der Titelseite: "Wie können wir jetzt zu Putins WM fahren?"

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Sollte England wirklich ernst machen, wäre es das erste Mal seit den 80er Jahren, dass eine große Nation einem bedeutenden Sport-Turnier fernbleibt. Damals boykottierten die USA und Russland die olympischen Spiele bei der jeweils anderen Nation.

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