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Bundesliga: Borussia Dortmund vor dem Spitzenspiel gegen RB Leipzig

"Wird brennen": Leipzig als Nagelprobe für Favres "neuen" BVB

Borussia Dortmund feierte zuletzt vier Pflichtspielsiege in Folge.
Image: Borussia Dortmund feierte zuletzt vier Pflichtspielsiege in Folge.  © Imago

Der Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft - das ist nicht neu. Bei kaum einem anderen Bundesligisten trifft diese Floskel aber aktuell derart zu wie im Fall von Borussia Dortmund.

Ratlosigkeit bei Marco Reus und Mats Hummels, höhnischer Jubel für Tore des Gegners, der Trainer mehr als angezählt. Noch vor drei Wochen war die Stimmung beim BVB am Tiefpunkt.

Bei der Mitgliederversammlung kurz nach dem desolaten 3:3 zu Hause gegen den SC Paderborn nahm Hans-Joachim Watzke Lucien Favre sowie die Mannschaft in die Pflicht. Der Vereinsboss forderte eine Trendwende, doch viele glaubten zu dem Zeitpunkt nicht mehr daran, dass der BVB eine Zukunft mit Favre hat.

Favre legt taktische Sturheit ab

Vier Pflichtspielsiege später stehen die Schwarz-Gelben im Achtelfinale der Champions League, in der Bundesliga auf Platz drei und haben zwei Punkte mehr auf dem Konto als der große Rivale aus dem Süden der Republik. Von Krisengerede keine Spur mehr, die Zeit des Zweifelns ist vorbei.

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"Das war hervorragend und sehr dominant. Wir hätten sogar noch mehr Tore schießen können", kommentierte Sportdirektor Michael Zorc den Auftritt der Westfalen beim 4:0 in Mainz. Als Schlüssel erweist sich dabei immer mehr das neue Spielsystem.

Favre hat mit dem Rücken zur Wand seine taktische Sturheit abgelegt. Seit dem Hertha-Spiel lässt er seine Mannschaft hinten mit einer Dreier- statt Viererkette agieren. "Wir sind kompakter und besser bei der Balleroberung", analysierte der Schweizer, der in diesen Tagen deutlich gelöster wirkt.

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Zwischenhoch oder echter Aufschwung?

Galt Favre bislang immer als verkopft, hat er sich dieses Mal - möglicherweise auch der Situation geschuldet - auf sein Empfinden verlassen. "Es war eine Intuition, das zu machen", erklärte er seine taktische Maßnahme, die ein Zwischenhoch hervorgebracht hat. Oder ist es schon ein echter Aufschwung? Eine Antwort auf diese Frage wird es am Dienstag geben.

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Dann gastiert RB Leipzig zum Spitzenspiel im Signal Iduna Park (ab 20:20 Uhr live auf Sky Bundesliga 2 HD). Die Fußball-Fans dürfen sich exakt eine Woche vor Heiligabend auf eine vorzeitige Bescherung freuen: Flutlicht und ein mit 81.365 Zuschauern ausverkaufter Fußball-Tempel - das Ambiente für das Duell zwischen dem Tabellen-Dritten und dem Tabellenführer könnte besser nicht sein.

Auch sportlich stehen die Zeichen auf Spektakel: Während die Borussen zuletzt drei Bundesliga-Siege in Folge feierten, gewannen Leipziger sogar ihre vergangenen sechs Bundesliga-Partien und stellen mit 42 Toren die gefährlichste Offensive.

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Reus: "Da wird es sicher brennen"

"Da wird es sicher brennen", prophezeite der wiedererstarkte Kapitän Marco Reus. Die Partie wird zur Nagelprobe für den "neuen" BVB. Bislang hießen die Gegner Hertha BSC (2:1), Fortuna Düsseldorf (5:0), Slavia Prag (2:1) und Mainz 05 (4:0). Allesamt Teams, die nicht als echter Maßstab für den amtierenden Vize-Meister gelten.

Einen Zweck haben die Siege allerdings schon erfüllt: Das schwarz-gelbe Selbstverständnis ist zurück. "Das ist ein Spitzenspiel. Wir spielen zu Hause. Wir wollen gewinnen", formulierte Zorc mit drei knappen Sätzen eine klare Ansage für das Spiel gegen Leipzig.

Ein Heimsieg und der BVB wäre endgültig zurück im Titelrennen. Andersherum würde der Rückstand auf die Sachsen bei einer Niederlage auf sieben Punkte anwachsen. Und die Meisterträume rund um den Borsigplatz würden vorerst keinen Einzug erhalten.

Mehr zum Autor Robin Schmidt

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