Zum Inhalte wechseln

Bundesliga: Köln deklassiert Bremen - Dreigestirn um Tigges, Skhiri und Maina begeistert

Baumgart überrascht mit Tor-Bewertung: Köln berauscht von Dreigestirn

Mit 7:1 haben die Kölner beim Bundesliga-Restart Werder Bremen überrollt und deklassiert. Das Highlight des Tor-Spektakels war das Traumtor von Steffen Tigges - auch wenn sein Trainer an einem anderen Treffer mehr Gefallen fand.

Ein ums andere Mal rollte eine rote FC-Angriffswelle auf das Werder-Tor zu, gleich sieben Treffer erzielte die Mannschaft von Steffen Baumgart - das gelang zuletzt vor knapp 40 Jahren. Die Bremer waren nach dem Debakel so konsterniert wie verärgert, Clemens Fritz nannte den Auftritt "eine Frechheit", Leonardo Bittencourt meinte anschließend: "Wir wurden vorgeführt." Die Kölner hingegen starten mit viel Selbstvertrauen in das neue Bundesliga-Jahr, ein Dreigestirn begeisterte beim Sieg gegen Bremen besonders.

Tigges mit drei Scorer-Punkten und Traumtor

Doppelpack und Torvorlage, das erste Mal überhaupt drei Torbeteiligungen in einem Bundesliga-Spiel: Steffen Tigges erlebte den besten Abend seiner Profi-Karriere. Für alle in der Mannschaft sei es ein "perfekter Tag" gewesen, meinte der sichtlich zufriedene FC-Stürmer nach dem Spiel bei Sky.

Sein Traumtor zum zwischenzeitlichen 3:0 war der Hingucker am Samstagabend, als Köln ein weiteres Mal die Bremer auskonterte, der herausstürmende Jiri Pavlenka den Ball direkt in die Füße von Tigges spielte und dieser den Ball aus 46 Metern ins Tor chippte. "Ich habe eigentlich gewartet, weil ich mir nicht sicher war, ob ich wirklich schießen soll", sagte der 24-Jährige nach dem Spiel über seinen grandiosen Lupfer.

Baumgart: "Viel besser hat mir sein erstes Tor gefallen"

Sein Trainer Steffen Baumgart freute sich für seinen Schützling und dessen Traumtor, "viel besser hat mir aber sein erstes Tor gefallen", überraschte der FC-Trainer mit der persönlichen Bewertung der Tore. Seine Begründung: "Der Ablauf, den er bei seinem ersten Tor gemacht hat, das ist ein Ablauf, den wünsche ich mir von ihm."

Vor dem berauschenden Sieg gegen Bremen hatte der FC seit Mitte Oktober kein Bundesliga-Spiel mehr gewonnen, die letzten vier Partien verloren die Kölner vor der Winterpause allesamt. Umso mehr freute sich Baumgart für seine Mannschaft, "der große Unterschied ist, dass wir trainieren und Abläufe einstudieren konnten", meinte der FC-Coach. So war auch Tigges gegen Bremen mit den Abläufen anders vertraut als noch im November, "es spricht für das Spiel und unsere Mannschaftsleistung, dass heute einfach alles funktioniert hat", meinte der Doppeltorschütze.

Doch nicht nur sich selbst wollte er ins Rampenlicht stellen, "zwei Tore in so einem Spiel ist schon extrem besonders", fand zwar der FC-Stürmer, "Flaco (Ellyes Skhiri, Anm. d. Red.) hat aber auch zwei Tore geschossen, wir haben eine riesige Teamleistung gesehen."

Mehr Fußball

Skhiri als wichtiger Faktor - Sorge nach Verletzung

Aus dieser ragte neben Tigges auch Skhiri als wichtiger Faktor heraus. Er war Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld, brachte sich immer wieder in die Offensivaktionen ein und steuerte neben seinen zwei Treffern auch eine Torvorlage zum 1:0 bei. Besonders sehenswert war sein Seitfallzieher-Tor zum zwischenzeitlichen 6:1.

Einziger Wermutstropfen: In der 67. Minute musste er angeschlagen ausgewechselt werden, nachdem er im Spiel umgeknickt war. "Ich mache drei Kreuze, wenn es bei Ellyes Skhiri nichts schlimmes ist", sagte Baumgart auf der Pressekonferenz. "Wir hoffen, dass er am Dienstag spielen kann."

Maina wirbelt Bremer-Abwehr auseinander

Neben Tigges und Skhiri war auch Linton Maina einer der treibenden Kräfte beim Torfeuerwerk gegen Werder Bremen. Immer wieder wirbelte der Flügelspieler auf der rechten Seite, traf zum 1:0 und bereitete das sechste und siebte FC-Tor zudem vor. Andauernd setzte er seine Teamkollegen in Szene oder dribbelte sich selbst sehenswert durch die löchrige Bremer Abwehr. Mit dieser starken Leistungen komplettierte er das Kölner Dreigestirn, das auch kommenden Gegnern Probleme bereiten könnte.

"Jetzt ist der 1. FC Köln auferstanden", meinte Sky Expertin Julia Simic nach dem Offensivspektakel, mit dem sich die Kölner aus den tristen Wochen vor der Winterpause befreiten. Die zwischenzeitliche 5:0-Führung nach 36 Spielminuten war zugleich die früheste Fünf-Tore-Führung in der FC-Vereinshistorie, nun warten die Bayern am kommenden Dienstag.

Kölner Dreigestirn auch gegen Bayern erfolgreich?

Tigges, Skhiri und Maina: Drei Spieler mit je drei Scorer-Punkten schafften zuletzt eben jene Bayern im Herbst 2020. Kein Wunder, dass solche Statistiken für Euphorie in Köln sorgen. "Zieht den Bayern die Lederhosen aus", hallte es durch das Stadion. Ob es dazu kommen wird, bleibt abzuwarten. "Wir spielen unseren Fußball, wir werden auch da versuchen, unser Ding durchzuziehen", kündigte Baumgart an.

Klar ist: Mit der Teamleistung und den ansehnlichen Offensivaktionen des Kölner Dreigestirns muss sich Baumgarts Mannschaft in München - aber auch in den Wochen danach - nicht verstecken.

Mehr zum Autor Yannick Smuda

Weiterempfehlen: