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Bundesliga News: Das machen die Vereine mit ihren fünf Wechsel

Impulsgeber, Talente & Co.: Die Liga nutzt die Wechsel-Revolution

Marcel Schmelzer (l.) und Mateu Morey (r.) von Borussia Dortmund sind große Profiteure der neuen Regelung.
Image: Marcel Schmelzer (l.) und Mateu Morey (r.) von Borussia Dortmund sind große Profiteure der neuen Regelung.  © Imago

Seit dem Bundesliga-Restart gilt eine neue Wechselregelung. Statt drei dürfen die Klubs nun fünf Auswechslungen während einer Partie vornehmen. Sky Sport zeigt, wie die Vereine die neuen Optionen nutzen.

Am 16. Mai schrieb der FC Schalke 04 Geschichte. Bei der 0:4-Derbyklatsche gegen den BVB nahmen die Königsblauen als erster Klub in der Historie der Bundesliga fünf Auswechslungen in einem Spiel vor. Seitdem nutzten die Trainer die neue Option immer öfter - auf unterschiedlichste Art.

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Die Halbzeit-Rochade

Auch das haben die Schalker gegen Dortmund vorgemacht: Mit Wiederbeginn der zweiten Halbzeit schmiss Coach David Wagner mit Rabbi Matondo und Guido Burgstaller gleich zwei neue Spieler in die Partie. Allgemein ist das Wechseln zur Halbzeitpause sehr beliebt bei den Bundesliga-Trainern geworden.

In den vier Spieltagen seit der Regeländerung gab es in 36 Partien stolze 29 Auswechslungen zum Seitenwechsel. Auf die Spitze hat es Peter Bosz von Bayer Leverkusen am 28. Spieltag gegen den VfL Wolfsburg getrieben (Endstand: 1:4). Zur zweiten Halbzeit brachte der Niederländer als erster Coach gleich drei neue Akteure auf einen Schlag. Das größte Wechselspiel fand am vergangenen Wochenende in der Partie zwischen Mainz und Hoffenheim statt. Zusammen tauschten beide Mannschaften zum zweiten Durchgang fünf Mal.

Frühe Impulsgeber

Neben dem Schonen angeschlagener oder ausgelaugter Spieler bieten die zwei neuen Wechsel vor allem die Chance, mehr Einfluss auf das Spielgeschehen zu nehmen. Die Trainer müssen sich die Möglichkeiten nun nicht mehr aufsparen, können früher mehr Impulse von Außen geben.

Ein Beispiel dafür hat der SC Freiburg am vergangenen Wochenende gegen Leverkusen geliefert. Wegen des 0:1-Rückstandes hat Christian Streich in nur neun Minuten alle fünf Wechsel vollzogen und seine halbe Mannschaft ausgetauscht. In der Folge wurde das Spiel schneller und Freiburg kam noch zu Chancen, konnte diese allerdings nicht nutzen. Einfluss hatte das Wechselspielchen auf die Partie aber in jedem Fall. Der Moment der Überraschung hat der Wechselnde damit auf seiner Seite.

Ein Slot für die Talentförderung

In einer Hinsicht kommt das neue Regelwerk besonders den jungen Spielern zu Gute. Sind die hochkarätigen Profis auf der Bank schon eingewechselt, bleibt durch die zusätzlichen Auswechslungen oft der vierte oder fünfte Slot frei. So können auch Vereine mit breiten Kadern ihren Youngsters mit Spielzeit etwas Gutes tun.

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Die besten Beispiele dafür findet man beim FC Bayern, Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach. Am vergangenen Wochenende feierte je ein Talent des Klubs sein Bundesliga-Debüt. Für die Münchner Oliver Batista-Meier, beim BVB Mateu Morey und für die Gladbacher der fast drei Jahre verletzte Mamadou Doucoure. Alle drei waren der jeweils fünfte Wechsel des Vereins.

Spielzeit für die Bankdrücker

Ob man es als einen Gefallen betrachten will, oder darin eine Chance für die ausgemusterten Profis sieht, sei dahingestellt. Dass Spieler, die in dieser Saison kaum eine Rolle spielen, wieder gegen den Ball treten dürfen, hat nur Vorteile.

So haben Profis wie Gladbachs Ibrahima Traore, Herthas Matthew Leckie oder auch BVB-Verteidiger Marcel Schmelzer wieder ein wenig Spielzeit bekommen. Letzterer absolvierte alle vier Saisonspiele nach der Corona-Pause und dankte es Lucien Favre gegen Paderborn mit einer Vorlage und seinem ersten Bundesliga-Treffer seit 2013. Eine Win-win-Situation.

Negative Aspekte? Fehlanzeige

Viele äußerten vor der Regel-Revolution Bedenken. Der kritischste Punkt: das Zeitspiel. Doch dagegen hat die FIFA ein Konzept entwickelt. So ist es den Trainern nur erlaubt, die fünf Wechsel mit maximal drei Unterbrechungen vorzunehmen (Halbzeitpause exklusive, da keine Spielzeit verloren geht). Damit kann nur so viel Zeitspiel betrieben werden, wie vor der Erhöhung auf fünf Auswechslungen.

Unterm Strich hat sich die neue Regel also bewährt. Die Coaches nehmen die zusätzlichen Optionen dankend an, beschleunigen das Spiel mit frischen Kräften, schonen ausgepowerte Spieler, geben Youngstern eine Chance und auch die Bankdrücker erhalten mehr Spielzeit.

Stand jetzt soll die das Konzept Ende 2021 wieder zurück auf drei Auswechselungen gesetzt werden. Funktioniert das System in anderen Profi-Ligen ähnlich gut, ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass uns diese Regel länger erhalten bleibt.

Mehr zum Autor Lars Pricken

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