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Bundesliga News: Kellerduell auf Schalke - das spricht für S04 & Köln

Keller-Knaller als Endspiel: Das spricht für Schalke & Köln

Matthew Hoppe ist Schalkes Senkrechtstarter.
Image: Matthew Hoppe ist Schalkes Senkrechtstarter.  © Imago

Die Hinrunde ist noch nicht mal beendet, doch für Schalke 04 und den 1. FC Köln geht es am 17. Bundesliga-Spieltag bereits um alles. Die beiden Kellerkinder treffen am Mittwoch im direkten Duell aufeinander. Die Devise ist klar: Verlieren verboten! Sky Sport vergleicht die beiden abstiegsbedrohten Traditionsvereine anhand von vier Faktoren.

1. Aktuelle Form

Schalke 04 ist zurück auf dem Boden der Tatsachen. Nach der 4:0-Gala gegen Hoffenheim war die Euphorie noch groß, dass dieses Spiel der Auftakt für eine große Aufholjagd gewesen sein könnte. Doch das Gegenteil ist eingetreten.

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Mit der Niederlage gegen Eintracht Frankfurt sind die Königsblauen zurück am Boden der Tatsachen. Nun muss Schalke gegen Köln zwingend gewinne (Videolänge: 1:01 Min.).

Bei der formstarken Eintracht aus Frankfurt mussten sich die Königsblauen mit 1:3 geschlagen geben. Spieler wie Amine Harit oder Ozan Kabak konnten an die starken Leistungen aus dem Spiel gegen Hoffenheim nicht anknüpfen. Dasselbe gilt für Youngster Matthew Hoppe, der allerdings nach seinen drei Toren aus der Vorwoche immerhin den einzigen Schalker Treffer gegen Frankfurt erzielte.

Auch Antreiber und Leader Mark Uth tauchte gegen die SGE komplett unter. Da das Mainzer Schlusslicht überraschend beim BVB (1:1) punktete, rutschten die Knappen aufgrund der schlechteren Tordifferenz wieder ans Tabellenende. ''Jetzt muss man sehen, dass man sich zusammenrauft'', verdeutlicht Sky Reporter Dirk große Schlarmann im Hinblick auf das Kellerduell mit dem 1. FC Köln.

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Die Kölner stehen aktuell da, wo Schalke hin möchte. Und zwar auf dem Relegationsplatz mit fünf Zählern Vorsprung auf S04. Die Rheinländer haben sich durch ein 0:0 gegen Hertha BSC wieder etwas stabilisiert, nachdem sie am 15. Spieltag in Freiburg mit 0:5 baden gegangen sind. Spielerisch waren jedoch kaum Fortschritte zu erkennen. Der Effzeh tritt quasi auf der Stelle und wartet seit fünf Spielen auf einen Dreier.

Bewertung: Beide Mannschaften strotzen derzeit nicht wirklich vor Selbstvertrauen, allerdings ist bei Schalke sowohl kämpferisch als auch spielerisch eine (kleine) Weiterentwicklung zu beobachten, daher geht der Punkt nach Gelsenkirchen - 1:0.

2. Stimmung und Trainer

In der vergangenen Woche ging ein Ruck durch Schalke. Der überzeugende Auftritt gegen Hoffenheim brachte die Hoffnung zurück in den Pott. Doch trotz dieses Erfolgserlebnisses kehrte außerhalb des Platzes keine Ruhe ein. Die Personalie Jochen Schneider wurde vor dem Frankfurt-Spiel medial rauf und runter diskutiert.

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Wie der kicker berichtete, soll Schalkes Sportvorstand Schneider vor dem Aus stehen. Das Dementi seitens des Klubs sollte jedoch nicht lange auf sich warten lassen. ''Die Aussagen sind falsch. Der Aufsichtsrat arbeitet nicht daran, einen Nachfolger für Jochen Schneider zu finden'', wurde Dr. Jens Buchta, Vorsitzender des Schalker Aufsichtsrats, in einer offiziellen Mitteilung zitiert.

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Auch Schneider hatte sich unmittelbar vor der Partie in Frankfurt zu diesen Spekulationen geäußert. ''Ich mache meinen Job. Das ist das, was ich beeinflussen kann. Auf die Dinge, die ich nicht beeinflussen kann, verschwende ich weder Zeit noch Energie'', schilderte der 50-Jährige am Sky Mikro.

Diese Nebenkriegsschauplätze sind gerade in einer solch bedrohlichen Lage alles andere als förderlich. Auch nicht für den Trainer. Doch Christian Gross, der Ende Dezember als neuer Cheftainer vorgestellt wurde, hat den Knappen neues Leben eingehaucht.

Unter seiner Leitung feierte S04 den ersten Sieg in der Bundesliga nach zuvor 30 Spielen ohne Dreier. Zudem stärkte er längst abgeschriebenen Profis wie Amine Harit den Rücken, die es ihm zumindest im Spiel gegen Hoffenheim zurückgezahlt haben. Hier muss natürlich abgewartet werden, wie nachhaltig dieser Aufschwung ist.

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Effzeh-Trainer Markus Gisdol sieht den Druck zu gewinnen ein bisschen mehr bei Schalke, weiß aber um die Wichtigkeit des Spiels: ''Können Vieles gerade rücken'' (Videolänge: 1:07 Min.).

Und in Köln? Dort wurde unter der Woche Tacheles gesprochen. Der leblose Auftritt gegen Freiburg wurde von allen Beteiligten aufgearbeitet. Horst Heldt, Geschäftsführer Sport, fand dabei klare Worte. Er sei "sauer" über dieses desaströse 0:5 des Effzeh beim SC Freiburg, "nicht akzeptabel" und "mehr als enttäuschend und ärgerlich" sei der Auftritt gewesen. "Wir können und werden", sagte der Sportgeschäftsführer, "nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Hier geht es um den 1. FC Köln."

Trainer Markus Gisdol bekam bis auf Weiteres das Vertrauen geschenkt. ''Wir machen das, wovon wir überzeugt sind. Wir halten daran fest, so lange wir überzeugt sind'', so Heldt. Eine weitere Niederlage gegen Hertha BSC hätte aber womöglich das Fass zum Überlaufen gebracht.

Im Krisengipfel auf Schalke steht Gisdol erneut mächtig unter Druck. ''Wir können in diesem Spiel vieles geraderücken'', verdeutlichte der Trainer vor dem Kellerduell auf der obligatorischen Pressekonferenz.

Bewertung: Trotz des ersten Sieges gibt's auf Schalke nach wie vor viel Diskussionsstoff. Gross ist in dieser Saison bereits der vierte Trainer bei Königsblau. Köln setzt dagegen auf Kontinuität. Gisdol hat bereits im Vorjahr bewiesen, dass er den Karren aus dem Dreck ziehen und eine Siegesserie starten kann. Beim Effzeh ist mehr Geschlossenheit als auf Schalke zu sehen. Punkt für Köln, und damit der Ausgleich - 1:1

3. Offensive

Sowohl Schalke als auch Köln haben in dieser Spielzeit erst 13 Tore erzielt. Das ist natürlich deutlich zu wenig. Bei Königsblau scheint der Knoten jedoch etwas geplatzt zu sein. Hoppe erzielte beim 4:0-Erfolg über Hoffenheim drei Tore und diese auch noch in Weltklasse-Manier. Den vierten Treffer steuerte Harit bei, der zudem die anderen drei Tore vorbereitete.

Auch in Frankfurt war Hoppe zur Stelle, als er das Zögern von Martin Hinteregger ausnutzte und eiskalt zum zwischenzeitlichen 1:1 traf. Schalke hat also wieder einen Torjäger, der zumindest zum jetzigen Zeitpunkt eine gewisse Torgefahr ausstrahlt.

Davon kann beim Effzeh aktuell nicht die Rede sein. Die Offensive ist das große Problem der Gisdol-Truppe. Den letzten Treffer erzielten die Kölner am 12. Dezember beim 1:0-Sieg bei Mainz 05, also vor über einem Monat. Elvis Rexhbecaj hieß der damalige Torschütze, der ansonsten nicht wirklich dafür bekannt war, Tore zu erzielen.

Der eigentlich gesetzte Stürmer Sebastian Andersson fehlt bereits seit Wochen wegen anhaltender Knie-Probleme. Sein Back-Up Anthony Modeste ist nur noch ein Schatten seiner selbst und konnte bislang nicht an die Top-Leistungen vergangener Jahre anknüpfen.

Bewertung: Hier hat S04 klar die Nase vorn. Die Königsblauen strahlen aktuell mehr Torgefahr aus. Punkt für Schalke, und damit die erneute Führung - 2:1

4. Defensive

In der Defensive sieht die Ausgangslage anders aus. Denn Schalke 04 ist die Schießbude der Liga. 42 Gegentore nach 16 Spieltagen sprechen Bände. Gegen Hoffenheim stand zum ersten Mal in dieser Saison die Null, auch wenn die Gross-Truppe in der ersten Halbzeit mächtig Glück hatte, nicht in Rückstand zu geraten.

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Die alte und Nummer eins, Ralf Fährmann, hielt die Knappen zu diesem Zeitpunkt in der Partie. Doch auch ein wiedererstarkter Fährmann konnte die drei Gegentore am darauffolgenden Wochenende in Frankfurt nicht verhindern.

Diese großen Probleme in der Defensive hat der Effzeh derweil nicht. Die Kölner sind in der Abwehr recht stabil, wenn man den Ausrutscher in Freiburg einmal ausklammert. Mit 27 Gegentreffern stehen die Rheinländer deutlich besser als Schalke dar.

Beim Auswärtsspiel in Leipzig Ende Dezember erkämpften sich die Domstädter sogar ein 0:0, und das gegen eine der besten Offensivreihen der Liga. In Dortmund landeten sie sogar einen 2:1-Auswärtscoup.

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Wie will Markus Gisdol die Kölner Offensive verbessern? Durch die bessere Defensiv-Leistung leidet die Torgefährlichkeit im Team (Videolänge: 1:39 Min.).

''In unserer Situation ist es wichtig, erstmal zu Null zu spielen, denn dann hast du in der Regel einen Punkt. Auch wenn das nicht schön ist, aber wir müssen punkten. Und das können wir machen, wenn wir eine ganz stabile Defensive haben'', erklärte Gisdol.

Bewertung: In puncto Kompaktheit und Stabilität sind die Kölner den Schalkern um Längen voraus. Das 5:0-Debakel gegen Freiburg sollte ein einmaliger Ausrutscher gewesen sein. Punkt für Köln, und damit lautet der Endstand: 2:2!

Fazit: Für beide Mannschaften ist das Kellerduell am Mittwoch (ab 18:30 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky) von enormer Bedeutung. Sollte Schalke dieses Spiel verlieren, würden die Kölner mit acht Punkten davonziehen. Auf der anderen Seite könnten die Königsblauen den Effzeh mit einem Sieg noch tiefer in die Abstiegsstrudel ziehen. Dann dürfte es auch für Kölns Trainer Gisdol sehr eng werden.

Der Druck ist auf beiden Seiten enorm hoch, doch bei einer Schalke Niederlage würden die Chancen auf den Klassenerhalt drastisch sinken. Erst Recht, wenn man die kommenden Aufgaben, u.a. gegen Bayern, Leipzig, Union und Dortmund, in Betracht zieht.

Der Vergleich hat gezeigt: Beide Mannschaften dürften sich ungefähr auf Augenhöhe begegnen. Ein Remis wäre für Schalke aber fast schon zu wenig ...

Mehr zum Autor Florian Poenitz

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