Vor der Saison wurde Thomas Meunier von Paris Saint-Germain als rechter Verteidiger geholt, um die Lücke zu füllen, die Achraf Hakimi hinterließ, der nach Ende seiner Leihe von Real Madrid zu Inter Mailand wechselte.
Hakimi-Abgang als Zäsur
Seitdem der Marokkaner weg ist, hat sich die Statik des BVB-Systems etwas geändert. Mit Hakimi spielte Dortmund zumeist mit Dreier-, in der aktuellen Saison überwiegend mit Viererkette.
Hakimi erzielte in der vergangenen Saison in 45 Pflichtspielen neun Tore und bereitete zehn Treffer vor. Meunier kommt auf seiner etwas defensiveren Position nur auf ein Tor und zwei Assists in 31 Partien. Und auch defensiv wirkt der Belgier nicht immer sattelfest. Mit Sicherheit nicht das, was sie sich beim Vizemeister erhofft haben. Die Quittung bekommt Meunier von seinem Trainer präsentiert.
Terzic lässt Meunier außen vor
Unter Lucien Favre war der 29-Jährige bis zur Mitte der Saison noch Stammspieler, unter Edin Terzic ging es dann steil bergab. Zuletzt bekam er fast gar keine Einsatzzeiten mehr. Terzic kommentierte die Personalie Meunier vor dem Spiel gegen Union Berlin vor rund anderthalb Wochen diplomatisch.
"Er ist Teil des Kaders und ich spreche mit ihm so wie mit jedem anderen im Kader auch. Über Dinge, die es zu verbessern gilt und was wir fordern und was zuletzt nicht gut war."
Weitere Option fällt weg
Bezeichnend für Meuniers Situation war, dass Terzic wenige Tage zuvor in der Halbzeit des Spiels gegen Werder Bremen für den schwächelnden Mateu Morey Lukasz Piszczek einwechselte und eben nicht Meunier. Auch in den darauffolgenden beiden Partien gegen Union Berlin und den VfL Wolfsburg stand Piszczek in der Startelf und machte seine Sache sehr ordentlich.
Allerdings ist der "Oldie" mehr eine Behilfs- als eine Dauerlösung. Der 35-Jährige wird nach Saisonende seine Profikarriere beenden. Bliebe neben Meunier nur noch Morey, der aber wohl lange verletzt ausfallen wird, und mit Abstrichen Felix Passlack, dessen auslaufender Vertrag verlängert werden soll, als Back-Up für die Rechtsverteidigerposition.
Zwei Szenarien für den BVB
Folglich gibt es zwei realistische Szenarien, wie Dortmund hinten rechts verfährt. Szenario eins: Der neue Coach Marco Rose baut auf Meunier und bringt den Belgier in Top-Form, so dass er eine echte Verstärkung ist. Nach seinen Leistungen in der laufenden Saison ist das aber wohl nur schwer vorstellbar.
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Szenario zwei: Der BVB holt einen neuen Rechtsverteidiger. Ein durchaus realistisches Szenario, was aber nicht die höchste Priorität hat. Zwar könnte Dortmund durch einen Verkauf von Stars wie Jadon Sancho oder einem möglichen Abgang von Top-Stürmer Erling Haaland viel Geld in die Kasse gespült bekommen, doch auch dort müsste erst einmal Ersatz gefunden werden.
Hinzu kommt, dass der Verein wohl auch nach einem neuen Torwart sucht, denn Marwin Hitz und Roman Bürki werden wohl kaum eine Zukunft als Nummer eins haben. Erst wenn diese Personalien geklärt wären, würde sich der BVB wohl mit einem neuen Rechtsverteidiger beschäftigen.
Corona-Verluste plagen BVB
Fraglich aber, ob dann noch genügend Geld in der Kasse wäre, um einen Top-Mann zu holen. Schließlich müsste der BVB mit einem Teil möglicher Ablösesummen für Sancho bzw. Haaland auch noch die Corona-Verluste kompensieren, zumal - Stand jetzt - auch das Verpassen der Champions League droht.
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Dieses Video (Länge: 1:41 Minuten) zeigt eine Aussage von Michael Zorc zum kommenden Transferfenster.
"So, wie es momentan aussieht, wird ein Einnahmeverlust von 80 bis 90 Millionen Euro am Ende da stehen. Und die kommen nicht wieder. Die sind einfach weg. Und so entsprechend musst du dich aufstellen und auch dein Handeln danach ausrichten", erklärte Michael Zorc im April schon vorausblickend auf das kommende Transferfenster.