Am Samstag peilt der BVB beim 1. FC Köln den sechsten Saisonsieg an. Auf Kapitän Marco Reus und seinen potenziellen Ersatzmann muss Edin Terzic allerdings verzichten. Wie reagiert der Coach auf die Ausfälle?
Es gibt gute Nachrichten für alle BVB-Fans. Marco Reus soll demnächst wieder am Training teilnehmen. Einen Wermutstropfen für Trainer Edin Terzic gibt es allerdings: Der Kapitän wird wohl erst nächste Woche wieder auf dem Rasen stehen - am Wochenende beim 1. FC Köln wird Reus noch fehlen (15:30 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport Bundesliga).
Die Außenbandverletzung des 33-Jährigen sei "erfreulicherweise nicht so schlimm wie am Anfang befürchtet", sagte Terzic am Donnerstag auf der Pressekonferenz. Der 48-malige Nationalspieler war im Derby gegen Schalke 04 (1:0) böse umgeknickt.
Aber nicht nur für Marco Reus kommt das Spiel beim 1. FC Köln zu früh. Auch sein potenzieller "Ersatzmann", Giovanni Reyna, wird aufgrund einer Zerrung sieben bis zehn Tage ausfallen. Der 19-Jährige wäre prädestiniert, um das Spiel des BVB zu strukturieren und die Offensive zu delegieren. Aber braucht es unbedingt eine Zehn im Dortmunder Spiel? Wie wird Terzic auf die offensiven Ausfälle reagieren? Nun ist Kreativität gefragt!
Brandt als Reus-Ersatz
Neben Reyna ist auch Julian Brandt eine adäquate Alternative für die Position im offensiven Zentrum. Dort fühlt sich der 26-Jährige auch am wohlsten. Doch dem gebürtigen Bremer fehlt die Konstanz in seinen Leistungen. Mit seinen Dribblings und Flankenläufen konnte Brandt zuletzt aber auf der Außenbahn überzeugen. Für Manuel Baum ist Brandt eine logische Lösung: "Er ist ein sehr kreativer Spieler und abschlussstark", sagte der ehemalige Schalker Trainer in Matchplan - die Taktik-Challenge (jeden Donnerstag 21 Uhr auf Sky Sport News).
System-Änderung
Edin Terzic lässt bevorzugt im 4-2-3-1-System spielen. Durch die Ausfälle von Reus und Reyna hätte der Coach die Option auf ein weiteres Spielsystem zurückzugreifen - eines ohne einen echten Zehner: 4-3-3.
Für Terzic ist es scheinbar nicht nur ein Gedankenspiel. "Es gibt nicht nur personelle Optionen, sondern auch systemtechnische Optionen. Man kann das System umstellen und vielleicht ohne klare Zehn spielen. Das sind alles Alternativen, die wir uns überlegen werden."
Mit den Rückkehrern Karim Adeyemi und Donyell Malen hat Terzic zwei pfeilschnelle Außen im Kader. Brandt müsste "nur" auf die mögliche Doppel-Acht mit Jude Bellingham weichen. Salih Özcan oder Emre Can wären mögliche Abräumer im defensiven Mittelfeld.
Wer besetzt das Sturmzentrum?
Im Sturmzentrum war bislang Neuzugang Anthony Modeste gesetzt. Doch der 34-Jährige hat Ladehemmung. Nur ein Treffer aus acht Pflichtspielen für den BVB steht auf dem Tor-Konto.
Terzic sieht die Schuld aber nicht zwingend beim Stoßstürmer alleine: "Wir müssen nicht mehr Flanken schlagen, sondern bessere." Dabei helfen könnten vielleicht die erwähnten Adeyemi und Malen. Die schnellen Flügelflitzer sollen mit ihrer Geschwindigkeit über die Außenbahn zur Grundlinie laufen und den Ball präzise auf den Kopf von Modeste flanken. Vielleicht platzt ja dann endlich auch der Knoten beim Franzosen, der mit seiner Spielweise genau diese Hereingaben benötigt, um seine extrem gefährliche Kopfballstärke einsetzen zu können.
Der 39-jährige Coach verströmt bei der Personalie Modeste für alle BVB-Fans weiter Optimismus. "Tony hat sehr gut trainiert. Besonders in dieser Woche hat sehr sehr viele Tore erzielt. Er macht einen guten und frischen Eindruck." Dennoch weiß auch der Trainer, dass Modeste nicht zufrieden ist. "Man sieht es ihm an, dass er mit seiner Torausbeute auch unzufrieden ist. Er ist hier hergekommen, um Tore zu erzielen. Wir selber wissen auch, dass wir einen Stürmer brauchen, um unsere Ziele zu erreichen."
Derby-Held Moukoko angeschlagen
Terzic ergänzt: "Wir sehen ihn auf einem sehr guten Weg und wir sind uns sicher, dass es nicht mehr lange dauern wird, und dann wird er wieder über seine Tore jubeln." Ob er ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub seine Chance bekommen wird, weiß wohl nur Terzic. Eine Alternative scharrt mit den Hufen.
Da Moukoko mit seinem Tor am vergangenen Spieltag gegen den FC Schalke 04 im Derby Borussia Dortmund zum Sieg schoss und sich damit bei den Fans unsterblich machte, räumten ihm viele Experten zuletzt gute Chancen ein, beim Auswärtsspiel in Köln in die Startelf zu rutschen.
Allerdings war der 17-Jährige in dieser Woche angeschlagen von der U21 abgereist. Nicht die besten Voraussetzungen für einen Einsatz von Beginn an ...
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