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BVB News: So verändert Neu-Coach Edin Terzic Borussia Dortmund

Mit Emotionen, Moukoko & klarer Ausrichtung: Neuer BVB unter Terzic

Neu-BVB-Coach Edin Terzic (l.) könnte Talent Youssoufa Moukoko (r.) zu seinem ersten Startelfeinsatz verhelfen.
Image: Neu-BVB-Coach Edin Terzic (l.) könnte Talent Youssoufa Moukoko (r.) zu seinem ersten Startelfeinsatz verhelfen.  © Imago

Seit Sonntag ist klar: Edin Terzic übernimmt den Cheftrainerposten beim BVB und löst damit Lucien Favre ab. Mit dem Personalwechsel an der Seitenlinie wird auch eine Veränderung auf dem Platz stattfinden. Dies wurde bei der Antritts-Pressekonferenz des neuen Trainers deutlich.

"Glaube", "Mut" und "Wille" waren drei häufig verwendete Begriffe in der öffentlichen Antrittsrede des neuen Cheftrainers bei Borussia Dortmund. Edin Terzic machte damit sofort deutlich, was für ein Typ er ist. "Er ist deutlich emotionaler als Favre", vergleicht Sky Reporter Jesco von Eichmann die beiden Übungsleiter miteinander. "Terzic war die emotionale Komponente unter Favre und hat deswegen eine ganz andere Art, Spieler anzusprechen."

Terzic wird das Team emotionalisieren

Und genau um diese Art von Ansprache wird es für Terzic in der kurzen Vorbereitung auf das nächste Pflichtspiel am Dienstagabend gegen Werder Bremen (20:30 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport Bundesliga) vorrangig gehen. "Er muss der Mannschaft jetzt nicht das Fußballspielen beibringen, sondern er wird versuchen, zu emotionalisieren und den Spielern die Aggressivität zurückzugeben, die in den letzten Spielen gefehlt hat", erklärt von Eichmann.

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Terzic, der nur 30 Kilometer von Dortmund entfernt geboren wurde, scheint prädestiniert für diese Aufgabe, immerhin sei er bereits als Neunjähriger auf der Tribüne im damaligen Westfalenstadion gestanden. "Da war klar, für wen das Herz schlägt", offenbart der 38-Jährige auf der Pressekonferenz. Zudem arbeitet Terzic seit 2010 - mit zwei Jahren Unterbrechung, als er unter Slaven Bilic bei Besiktas und West Ham United tätig war - für den BVB, kennt den Verein in- und auswendig und weiß daher, dass Borussia Dortmund für mutigen und aggressiven Fußball steht.

Terzic: Ein Verfechter des Offensiv-Fußballs

Diesen will er auch zukünftig spielen lassen. Weg von der geduldigen Spielweise, die der sachliche, ruhige Favre favorisiert hatte. "Er ist ein junger Typ, weiß aber ganz genau, welchen Fußball er sehen will. Er ist ein Verfechter des Offensiv-Fußballs", ordnet von Eichmann die Aussagen von der Pressekonferenz ein.

Dies wird vor allem durch eine bestimmte Erklärung von Terzic deutlich. "Es gibt den Ansatz, ein Tor weniger zu kassieren als der Gegner. Ich bin eher dafür, ein Tor mehr zu schießen."

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Neu-BVB-Trainer Edin Terzic spricht über seine Verbundenheit zum Verein und seine fußballerische Idee: ''Ich bin dafür, ein Tor mehr zu schießen anstatt ein Tor weniger zu bekommen'' (Videolänge: 46 Sekunden).

Es wird also schnell klar: Terzic will aggressiven, mutigen und offensiven Fußball sehen. Die Frage, die jedoch bleibt, ist die nach der Formation und dem Personal. In welchem System und mit welchen Spielern will der neue Coach seinen Premieren-Dreier beim SV Werder einfahren?

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Moukoko vor Startelf-Debüt

Der offensive Grundgedanke lässt den Schluss zu, dass Terzic mit einer echten Neun, einem Strafraum-Stürmer agieren möchte. Da Torgarant Erling Haaland nach wie vor verletzungsbedingt ausfällt und zuletzt offensiv wenig Durchschlagskraft entwickelt wurde, scheint das Startelf-Debüt von Youngster Youssoufa Moukoko immer wahrscheinlicher zu werden.

Das Talent würde dabei an vorderster Front agieren - nicht in der Doppelspitze eines 3-5-2 oder als Stürmer im 3-4-2-1, wie es zuletzt beim 1:5-Debakel gegen den VfB Stuttgart praktiziert wurde. "Es ist schwierig zu sagen, auf welche Formation Terzic letztendlich setzen wird. Da er aber ein Verfechter des Offensiv-Fußballs ist, würde sich eher ein 4-2-3-1 anbieten", schätzt von Eichmann ein.

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Der Sportdirektor Michael Zorc spricht auf der Pressekonferenz über Neu-Trainer Edin Terzic (Videolänge: 1:04 Minuten).

Systemumstellung von Dreier- auf Viererkette

Hinter Moukoko dürfte der neue Coach auf High-Speed setzen - namentlich: Jadon Sancho, Kapitän Marco Reus und Giovanni Reyna. Die Edeltechniker und offensiv ausgerichteten Mittelfeldspieler benötigen jedoch eine gewisse Absicherung dahinter, die in diesem Fall von den aggressiven und keinen Zweikampf scheuenden Emre Can und Jude Bellingham übernommen wird. Auch Thomas Delaney würde vom Spielertypus genau in dieses Aufgabenfeld passen. Allerdings war der Däne zuletzt angeschlagen, weshalb ein Startelfeinsatz wohl noch etwas zu früh kommt.

In der Viererkette dahinter wird wohl zunächst kein Platz für Dan-Axel Zagadou sein. Der junge Franzose, der zuletzt in der Dreierkette neben Abwehrchef Mats Hummels und Manuel Akanji aufgelaufen ist, muss sich in der Innenverteidigung hinten anstellen. Auf links ist Raphael Guerreiro gesetzt, auf rechts dürfte Mateu Morey das Vertrauen bekommen, der bereits in den vergangenen Wochen immer wieder den verletzten Routinier Thomas Meunier ersetzt hatte. Der Belgier hat am Montag zwar wieder beim Training mitgewirkt, ein Einsatz - zumindest von Beginn an - kommt gegen Bremen aber noch zu früh.

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Der neue BVB-Trainer Edin Terzic spricht bei der Vorstellungs-PK über die zurückliegenden Tage bei den Dortmundern (Videolänge: 1:27 Minuten).

Terzic will "Mindset justieren"

Es zeigt sich also: Terzic wird an einigen Stellschrauben - personeller und taktischer Natur - drehen. Das Wichtigste für ihn wird aber die Art und Weise des Fußballs sein, den seine Mannschaft auf den Platz bringt. Es soll eine Reaktion zu sehen sein und das in Erinnerung gerufen werden, was "vor gar nicht so langer Zeit" noch gut funktioniert hat. Um die eigenen Stärken wieder hervorzurufen, müsse nun innerhalb kürzester Zeit das "Mindset justiert" werden.

Am Dienstagabend ab 20:30 Uhr wird Fußball-Deutschland sehen, ob dies dem neuen Chef an Dortmunds Seitenlinie bereits gelungen ist. Dafür muss der BVB nur ein Tor mehr schießen als der Gegner.

Voraussichtliche Aufstellung (4-2-3-1): Bürki - Morey, Akanji, Hummels, Guerreiro - Can, Bellingham - Sancho, Reus, Reyna - Moukoko.

Mehr zum Autor Udo Hutflötz

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