Borussia Dortmund droht der Super-GAU. Verpasst der BVB die Königsklasse, sind Spielerverkäufe unumgänglich. Jadon Sancho und Erling Haaland stehen bei zahlreichen Topklubs auf dem Zettel und würden viel Geld in die Kassen spülen. Eine Kader-Anpassung scheint trotzdem unausweichlich.
Borussia Dortmund überraschte beim Viertelfinal-Hinspiel bei ManCity und hat sogar noch Chancen aufs CL-Halbfinale. Jedoch müssen sich die BVB-Verantwortlichen und alle schwarz-gelben Fans darauf einstellen, dass die Hymne der Königsklasse ab der kommenden Saison nicht mehr im Signal Iduna Park gespielt wird.
Die Heimpleite gegen Frankfurt am vergangenen Wochenende hat die Chancen auf die Königsklasse schwindend gering werden lassen. Doch sollte die Champions League verpasst werden, drohen weitere Konsequenzen. Dem BVB gehen ohne die Königsklasse und durch die schon länger ausbleibenden Zuschauereinnahmen über 100 Millionen Euro durch die Lappen.
BVB wird Stars verkaufen müssen Doch damit nicht genug. Um diese Summe auszugleichen, werden Spielerverkäufe unumgänglich. Jadon Sancho gilt als Verkaufskandidat Nummer eins.
Aber auch Erling Haaland könnte ohne Königsklasse die Lust am BVB verlieren. Die Europa-Tour seines Vaters und Beraters kann schon als erstes Säbelrasseln verstanden werden.
BVB-Umbruch ist unumgänglich Mit den beiden Superstars könnte der BVB möglicherweise bis zu 250 Millionen Euro einnehmen. Geld, dass die Bosse in Teilen in den Kader reinvestieren müssen. Denn sollte der BVB das Minimalziel verpassen, wird dieser eine Frischzellenkur benötigen. Aber ein gravierender Umbruch scheint in Corona-Zeiten unmöglich. Viel mehr wird es darum gehen, welche Stars auch in der Zukunft dem BVB Erfolg garantieren und wer dabei nicht helfen kann.
Sky gibt daher einen Überblick über den kompletten Kader und erklärt, welcher Star beim BVB weiter eine Rolle spielen wird und wer ein Verkaufskandidat ist.
Zum Durchklicken: Der BVB-Kader im Check
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TOR: ROMAN BÜRKI (Vertrag bis 2023, MW: 9,8 Mio.): Die Position ist nicht die größte Baustelle im Kader. Jedoch hat der schon länger umstrittene Schweizer seinen Stammplatz verloren und gilt als Verkaufskandidat. Eine neue Nummer eins soll kommen. © DPA pa
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MARWIN HITZ (Vertrag bis 2023, MW: 1,3 Mio.): Macht seine Sache nach anfänglichen Problemen als Nummer eins ordentlich. Sein Vertrag wurde vor Kurzem bis 2023 verlängert. Wenn ein neuer Keeper kommt, wird er wohl wieder ins zweite Glied rücken. © DPA pa
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LUCA UNBEHAUN (Vertrag bis 2022): Der junge Keeper hat Perspektive, aber für höhere Aufgaben reicht es beim BVB noch nicht. Soll sich in der zweiten Mannschaft entwickeln, könnte aber auch wo anders Spielpraxis sammeln. Union soll Interesse haben. © Imago
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ABWEHR: MATEU MOREY (Vertrag bis 2024, MW: 4,8 Mio.): Der Spanier hat die Verletzungspause von Teamkollege Thomas Meunier genutzt und dem Belgier den Rang auf der rechten Seite abgelaufen. Gilt deshalb auch als klarer Kandidat für einen Verbleib. © Imago
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THOMAS MEUNIER (Vertrag bis 2024, MW: 15,5 Mio.): In den Routinier wurden große Hoffnungen gesteckt, die er bislang aber noch überhaupt nicht erfüllen konnte. Je nachdem, wie Neu-Coach Rose plant, könnte der Belgier im Sommer bereits wieder gehen. © Getty
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LUKASZ PISZCZEK (Vertrag bis 2021, MW: 0,45 Mio.): Das Vereins-Urgestein dient in dieser Saison fast ausschließlich als Kaderauffüller. Der Pole wird im Sommer seine lange Karriere beenden. © DPA pa
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FELIX PASSLACK (Vertrag bis 2021, MW: 2,5 Mio.): Der 22-Jährige kommt nur sporadisch zu Einsätzen, könnte seinen auslaufenden Vertrag aber dennoch als Back-Up verlängern. Ändert jedoch nichts daran, dass der BVB auf den Außen aktiv werden muss. © Imago
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MATS HUMMELS (Vertrag bis 2022, MW: 22,7 Mio.): Der 32-Jährige ist der absolute Abwehrchef und liefert in dieser Saison in der Defensive die konstantesten Leistungen. Tritt ab und an auch als Torschütze in Erscheinung. Wird auf jeden Fall bleiben. © DPA pa
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MANUEL AKANJI (Vertrag bis 2023, MW: 34,4 Mio.): Sein Vertrag wurde laut Medienberichten bereits 2019 bis 2023 verlängert. Zeigte zuletzt nach Verletzung ordentliche Auftritte. Sitzt nicht ganz so fest im Sattel wie Hummels, dürfte aber bleiben. © DPA pa
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DAN-AXEL ZAGADOU (Vertrag bis 2022, MW: 18,2 Mio.): Die Verletzung des Franzosen könnte die Planungen verändern. Gut möglich, dass der BVB den Vertrag verlängert. Man hat dann entweder langfristig einen IV oder kann ihn ohne Druck verkaufen. © DPA pa
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RAPHAEL GUERREIRO (Vertrag bis 2023, MW: 39,2 Mio.): Der Portugiese gehört auch in dieser Saison zu den stärksten Borussen. Ist unumstritten und flexibel einsatzbar - entweder links sowohl offensiv als auch defensiv oder im ZM. Bleibt beim BVB. © Getty
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NICO SCHULZ (Vertrag bis 2024, MW: 6,1 Mio.): Kam 2019 für etwas mehr als 25 Mio. Euro, konnte sich aber nie wirklich durchsetzen. Fraglich, ob ihm das in der kommenden Saison gelingt. Könnte trotz langem Vertrag ein Wackelkandidat sein. © Getty
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MARCEL SCHMELZER (Vertrag bis 2021): Ähnlich wie bei Piszczek endet auch beim zweiten Urgestein die Zeit beim BVB - nach 13 Jahren. Sein Abgang nach der Saison steht fest. © DPA pa
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ZENTRALES MITTELFELD: AXEL WITSEL (Vertrag bis 2022, MW: 17,7 Mio.): Der Belgier fällt bereits seit Monaten mit einem Kreuzbandriss aus. Allerdings dürfte er pünktlich zur neuen Saison wieder fit sein & kann so weiter Einsätze im BVB-Trikot sammeln. © DPA pa
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EMRE CAN (Vertrag bis 2024, MW: 23,2 Mio.): Beim ''Aggressive Leader'' wechseln sich in dieser Saison häufig Licht und Schatten ab, doch an seinem Status als Führungsspieler ändert das nichts. Diesem soll er auch unter Rose beim BVB gerecht werden. © Getty
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THOMAS DELANEY (Vertrag bis 2022, MW: 9,1 Mio.): Der Däne ist beim BVB nicht unumstritten, wechselt häufig zwischen Bank und Startelf. Er träumt immer noch von der Premier League. Kommt ein Angebot aus England, könnte Delaney im Sommer gehen. © Imago
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MAHMOUD DAHOUD (Vertrag bis 2022, MW: 11 Mio.): Trägt seit 2017 das BVB-Trikot, kommt aber erst in dieser Saison so richtig in Tritt. Ist der spielstärkste Akteur im Zentrum und wird wohl auch im kommenden Jahr in Schwarz-Gelb auflaufen. © Getty
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JUDE BELLINGHAM (Vertrag bis 2023, MW: 45 Mio.): Der Youngster absolviert bislang eine starke Debüt-Saison in Dortmund, zeigt sein enormes Potential und kommt bereits auf wettbewerbsübergreifend 37 Einsätze. Ein Mann, dem die Zukunft beim BVB gehört. © Imago
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OFFENSIVES MITTELFELD: GIOVANNI REYNA (Vertrag bis 2025, MW: 39,9 Mio.): Der US-Amerikaner durchlebt aktuell eine Leistungsdelle. Fraglich, ob er im Hinblick auf den wahrscheinlichen Sancho-Abgang in dessen Fußstapfen treten kann. Wird aber bleiben. © Imago
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JULIAN BRANDT (Vertrag bis 2024, MW: 50 Mio.): Ähnlich wie Reyna tut sich auch der DFB-Kicker in dieser Saison schwer und hinkt seinen guten Auftritten aus der Vergangenheit hinterher. Wird immer wieder mit einem Abgang in Verbindung gebracht. © Imago
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MARCO REUS (Vertrag bis 2023, MW: 16,1 Mio.): Beim Kapitän überwiegt in dieser Saison der Schatten. Kann dem BVB-Spiel nicht wie gewünscht seinen Stempel aufdrücken. Vielleicht entzieht ihm Rose die Binde, damit er wieder befreiter aufspielen kann. © DPA pa
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Reinier (bis 2022 von Real Madrid ausgeliehen, MW: 13,6 Mio.): Der junge Brasilianer hat bislang beim BVB keinen wirklichen Eindruck hinterlassen. Kommt nur auf Kurzeinsätze. Gut möglich, dass die Leihe mit Real vorzeitig aufgelöst wird. © Imago
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THORGAN HAZARD (Vertrag bis 2024, MW: 42,5 Mio.): Der Belgier fehlte in dieser Saison häufig verletzt und kommt so nur auf insgesamt 19 Spiele. In diesen gelangen ihm aber immerhin sieben Scorerpunkte. Steigerungspotential ist da. Wird bleiben. © Getty
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JADON SANCHO (Vertrag bis 2023, MW: 117,6 Mio.): Der Engländer wird den BVB nach Sky Infos nach dieser Saison mit großer Sicherheit verlassen - unabhängig vom sportlichen Abschneiden. Dortmund kann mit einem Transfererlös von rund 100 Mio. rechnen. © Getty
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ANSGAR KNAUFF (Vertrag bis 2023): Das Talent feierte jüngst gegen ManCity sein Startelf-Debüt für den BVB. Hat angedeutet, dass er Potenzial besitzt. Seine zukünftige Spielzeit wird sich auch danach richten, was der BVB auf dem Transfermarkt tut. © Imago
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TOBIAS RASCHL (Vertrag bis 2022): Für den 21-Jährigen ist die Konkurrenz beim BVB zu groß. Kam in dieser Saison ausschließlich für die zweite Mannschaft zum Einsatz. Gut möglich, dass es ihn im Sommer wegzieht. © Imago
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STURM: ERLING HAALAND (Vertrag bis 2024, MW: 110 Mio.): Der Norweger wird sicher die ''Soap'' des Sommers. Klar ist: Der BVB braucht einen Backup für ihn. Sollte er gehen, wird auch ein neuer Sturmführer benötigt. © Imago
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YOUSSOUFA MOUKOKO (Vertrag bis 2022, MW: 12,3 Mio.): Mit seinen gerade einmal 16 Jahren bringt er es schon auf insgesamt 19 Einsätze in dieser Saison. Der BVB wird ihn weiter Schritt für Schritt heranführen und ihn für die Zukunft aufbauen. © Imago
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STEFFEN TIGGES (Vertrag bis 2024): Hinter Haaland und Moukoko nur Stürmer Nummer drei. An diesem Status wird sich wohl auch zur kommenden Saison wenig ändern, da Dortmund offensiv nachlegen wird, sollte Haaland gehen. Dürfte aber dennoch bleiben. © DPA pa
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LEIHSPIELER: LEONARDO BALERDI (an Olympique Marseille ausgeliehen, Vertrag beim BVB bis 2024, MW: 5,7 Mio.): Der junge Innenverteidiger ist bei OM nur Ergänzungsspieler. Wird wohl zum BVB zurückkehren, aber ohne große Rolle. © DPA pa
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MARIUS WOLF (an den 1. FC Köln ausgeliehen, Vertrag beim BVB bis 2023, MW: 9,5 Mio.): Gehört beim Effzeh zu den Leistungsträgern und besten Spielern in dieser Saison. Für die Ansprüche des BVB wird es aber wohl nicht genügen. © Imago
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SERGIO GOMEZ (an SD Huesca ausgeliehen, Vertrag beim BVB bis 2022, MW: 6,2 Mio.): Der offensive Mittelfeldspieler kommt beim spanischen Erstligisten nicht über Kurzeinsätze hinaus. Deshalb wird es auch zur kommenden Saison nicht für den BVB reichen. © Imago
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IMMANUEL PHERAI (an PEC Zwolle ausgeliehen, Vertrag beim BVB bis 2022, MW: 1,3 Mio.): Anders sieht es beim 19-Jährigen aus, der bei Zwolle Stammspieler ist. Doch der regelmäßige Sprung in den BVB-Kader wird auch in der nächsten Saison zu groß sein. © Imago
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FESTSTEHENDE TRANSFERS - ZUGÄNGE: SOUMAILA COULIBALY: Der 17-jährige Innenverteidiger kommt von der U19 von Paris Saint-Germain. © Getty
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ABGÄNGE: JEREMEY TOLJAN: Der 26-Jährige Außenverteidiger ist seit zwei Jahren an den Serie-A-Klub US Sassuolo ausgeliehen und wird im Sommer endgültig wechseln. Der BVB erhält für den gebürtigen Stuttgarter fünf Millionen Euro. © Imago
Am Samstag muss der BVB im Tospiel beim VfB Stuttgart (ab 17:30 Uhr live auf Sky Sport Bundesliga 1) ran. Gegen die Schwaben nahm das Unheil in der Hinrunde seinen Lauf.
Nach der 1:5-Heimpleite musste Lucien Favre gehen und die Borussia kämpft seitdem mit der Konstanz. Will der BVB doch noch das Wunder Königsklasse schaffen, muss gegen den VfB eine Serie im Saisonendspurt gestartet werden.
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