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Champions League News: Sensation im Bernabeu: Die Sheriffs von Tiraspol

Auch mit Schattenseiten: Die schrägen Sheriffs von Tiraspol

Mit seinem Tor zum 2:1 wurde Sebastien Thill zum Helden des FC Sheriff.
Image: Mit seinem Tor zum 2:1 wurde Sebastien Thill zum Helden des FC Sheriff.  © DPA pa

Die Freude bei den Spielern von Sheriff Tiraspol kannte nach dem Abpfiff keine Grenzen. Kurz vor Schluss gelang dem moldauischen CL-Neuling die Riesensensation mit einem Lucky Punch gegen Real Madrid. Sky stellt die Protagonisten des Abends vor.

Den Sieg von Sheriff Tiraspol gegen den 13-maligen Champions-League-Sieger Real Madrid hatte wohl niemand so richtig auf der Rechnung. Spätestens seit dem späten Tor von Sebastien Thill zum 2:1-Endstand ist der moldauische Klub in aller Munde. Sky stellt drei wichtige Akteure Tiraspols vor, das als erster CL-Neuling seit Leicester City seine ersten beiden Spiele in der Königsklasse gewinnen konnte.

Athanasiadis (fast) unüberwindbar

Der Torwart: Giorgos Athanasiadis ist aktuell ausgeliehen von AEK Athen und spielt erst seit dieser Saison beim FC Sheriff. Der 1,91 Meter große Grieche hatte gegen Benzema und Co. einen arbeitsreichen Dienstagabend und bekam ordentlich etwas zu tun. 31 Schüsse gaben die Madrilenen ab, elf davon kamen auf sein Tor, zehn Mal konnte er eingreifen. Nur bei Benzemas Elfmeter war Athanasiadis machtlos. Seine starke Performance brachte ihm nach dem Spiel den Man-of-the-Match-Award ein.

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Dafür musste er während des Spiels einmal richtig einstecken. In der 76. Minute bekam der Keeper den Ball mit Wucht an den Kopf und musste kurz behandelt werden, was ihn in der Folge nicht davon abhielt weiter zu glänzen.

Athanasiadis hatte schon immensen Anteil daran, dass Tiraspol es überhaupt in die Champions League geschafft hat. Schon in der Qualifikation gegen Dinamo Zagreb zeigte er eine Top-Leistung und konnte seinen Kasten in beiden Spielen sauber halten.

Eine Familie voller Nationalspieler*innen

Der Siegtorschütze: Mit seinem Last-Minute-Schocker machte sich Sebastien Thill bei den Tiraspol-Fans unsterblich. Per Dropkick knallte er den Ball in der 89. Minute ins Real-Tor. Die Gelbe Karte für das Trikotausziehen dürfte ihm herzlich egal gewesen sein. Der Luxemburger träumt schon länger von der Champions League, was sein Waden-Tattoo erahnen lässt. Dort ist er selbst zu sehen, über ihm eine Gedankenwolke und darin der Henkelpott.

Nun hatte der 27-Jährige entscheidenden Anteil am zweiten CL-Sieg und der Übernahme der Tabellenführung in Gruppe D vor Real Madrid, Inter Mailand und Schachtjor Donezk. Er und sein Teamkollege Jasurbek Yaxshiboyev sorgten für die einzige Gefahr gegen Real und glänzten mit ihrer Effizienz.

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Thill, der wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss und dadurch verursachten Unfällen mit anschließender Fahrerflucht schon ein mehrjähriges Fahrverbot auferlegt bekam, ist der Sohn von Nathalie und Serge Thill. Beide sind in Luxemburg bekannt, denn sie spielten wie auch ihr Sohn für die luxemburgischen Nationalmannschaften. Auch Sebastiens Brüder sind Profifußballer und Nationalspieler. Vincent und Oliver kicken beide in der ersten ukrainischen Liga für Vorskla Poltava.

Trainer Vernydub spielte für Chemnitz

Der Trainer: Yuruy Vernydub ist der Architekt des "Sensation von Madrid". Der Ukrainer ist seit Dezember 2020 Trainer beim FC Sheriff und verlor nur zwei der 37 Spiele mit Tiraspol. Beides waren jedoch Finals im Supercup und im Pokal. Der 55-Jährige führte sein Team mit 16 Punkten Vorsprung und einer Torbilanz von 116:7 zur 19. moldauischen Meisterschaft.

Als Spieler machte Vernydub auch mal einen Abstecher nach Deutschland. Für den Chemnitzer FC absolvierte der ehemalige Innenverteidiger sieben Zweitliga-Spiele. Im Sommer 1994 war nach nur einer Saison in Deutschland schon wieder Schluss und Vernydub wechselte zu Torpedo Zaporizhya.

Die Schattenseite des Märchens

Die Schattenseite: Der Klub vertritt ein Land, zu dem er gar nicht gehört. Tiraspol liegt in Transnistrien, einem nur 4100 Quadratkilometer großen Landstrich im Osten von Moldau an der Grenze zur Ukraine. Die Region hat sich 1990 für unabhängig erklärt, sie ist de facto ein eigener Staat mit eigener Verwaltung und Währung - obwohl kein Land sie als solchen anerkennt. Knapp 500.000 Menschen leben dort.

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Tatsächlich ist Transnistrien auch eher eine Firma. Eine Firma namens Sheriff, die, der Name lässt es vermuten, im Juni 1993 von ehemaligen Polizisten aus der Sowjetunion als Sicherheitsfirma gegründet wurde. Daraus ist ein Großkonzern entstanden, der in Transnistrien 60 Prozent des Bruttosozialprodukts erwirtschaftet: Sheriff gehören eine Wohnungsbaugesellschaft, eine Supermarktkette, ein TV-Sender, Banken, Casinos und vieles mehr.

Dem Konzern wird aber auch Schmuggel und Geldwäsche vorgeworfen. Doch das dürfte Spieler und Fans nach der Sensation von Madrid erstmal weniger interessieren.

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