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"Vorstadt-Kult" gegen Bundesliga-Aufsteiger: RW Koblenz will "den Tag genießen"

Die Vorstädter von Rot-Weiß haben in Koblenz dem früheren Zweitligisten TuS Koblenz den Rang abgelaufen. Am Sonntag steht im DFB-Pokal gegen Bundesligaaufsteiger Fortuna Düsseldorf das bislang größte Spiel der Vereinsgeschichte an.

Koblenz (SID) Nomen est Omen: Wer mehr über Rot-Weiß Koblenz erfahren will, muss die Homepage www.vorstadt-kult.de besuchen. "Kein Geld, keine Infrastruktur und viel Leidenschaft", beschreibt Trainer Fatih Cift mit einem Augenzwinkern seinen Klub, der dem bislang größten Spiel seiner Vereinsgeschichte am Sonntag (15.30 Uhr/Sky)) entgegenfiebert. In der ersten Runde des DFB-Pokals empfängt der Oberligist aus Rheinland-Pfalz Bundesligaaufsteiger Fortuna Düsseldorf.

Rund 10.000 Zuschauer werden im Stadion Oberwerth erwartet: Rekordkulisse für die Gastgeber, die bis vor kurzem ihre Ligaspiele wenige Meter weiter auf dem Kunstrasenplatz austragen haben. Die "große" Arena war zumeist dem Stadtrivalen TuS Koblenz vorbehalten, der nach seinem Abstieg diese Saison ebenso wie der Lokalrivale aus der Vorstadt in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar spielt, wo die kleinen Koblenzer aktuell Tabellenführer sind. Durch ein 1:0 gegen TuS war Rot-Weiß im vergangenen Mai Rheinlandpokalsieger geworden und hatte sich dadurch für den DFB-Pokal qualifiziert.

Nicht nur deshalb demonstriert Cift Optimismus vor dem Duell David gegen Goliath. "Düsseldorf war im DFB-Pokal und in der 2. Bundesliga zweimal im Stadion Oberwerth bei der TuS Koblenz zu Gast - und hat jeweils 0:1 verloren. Vielleicht ist das kein schlechtes Omen für uns", sagt der 36 Jahre alte Türke, der als Versicherungskaufmann seinen Lebensunterhalt bestreitet.

Der RW-Coach stellt aber klar, worauf es für seine Mannschaft und ihn ankommt. "Es ist unser Ziel, dem aktuellen Zweitliga-Meister so lange wie möglich Paroli zu bieten und ihn zu ärgern. In erster Linie geht es aber darum, Spaß zu haben und den Tag zu genießen. Wir haben schließlich hart dafür gearbeitet."

Dass die Fortuna für ihn nicht unbedingt ein Traumlos war, gab Cift auf Fussball.de unumwunden zu: "Ich bin ja nicht nur Trainer, sondern auch Fußballfan. Und als solcher hätte ich sehr gerne Bayern München, Borussia Dortmund oder Schalke 04 bei uns gesehen. Auf der anderen Seite ist Fortuna Düsseldorf ein Traditionsverein mit einer großen Fankultur."

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Viel mehr wusste er vor Kurzem über den zweimaligen DFB-Pokalsieger aber nicht: "Ich musste mich darüber erst einmal informieren. Düsseldorf kannte ich zuvor eigentlich nur von einem Junggesellen-Abschied."

SID jz rd

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