Wenn es am Wochenende zum Duell zwischen Kiel und dem FC Schalke kommt, geht es damit für Dominick Drexler auch gegen die alte Liebe. Von Romantik will der Spielmacher allerdings nichts wissen. Wichtig für den Arbeiter ist nur der erste Saisonsieg.
Mit der Verpflichtung von Drexler war die Schalker Kaderplanung für die angebrochene Saison grundsätzlich abgeschlossen. Zwar holten sich die Königsblauen mit Martin Fraisl noch einen zusätzlichen Torwart und auch der verletzte Danny Latza könnte noch ersetzt weden, doch Spielmacher Drexler war das letzte geplante Puzzleteil für das neue FC Schalke.
Bis zum Transfer des Ex-Kölners fehlte dem Absteiger noch ein klassischer Spielmacher, der den neuen Knipser vom Dienst Simon Terodde mit Bällen füttert und kreative Lösungen im Mittelfeld findet. Drexler ist prädestiniert für diese Rolle und passt obendrein zur Arbeiter-Mentalität, die im Pott gelebt und geliebt wird. Denn: Der 29-Jährige ist ein echter Malocher.
Kreativspieler Drexler will seine Malocher-Qualitäten zeigen
"Ich möchte immer gewinnen. Das versuche ich in den Trainingseinheiten auch auf meine Mitspieler zu übertragen. Das kann auf dem Platz auch mal eklig sein, aber am Ende des Tages sind wir Fußballer und müssen auch erfolgreich sein", erklärt Drexler seine Bissigkeit auf dem Spielfeld und verspricht: "Das werde ich auch nicht ablegen." Eine Ansage, die viele Schalke-Fans gerade nach der 1:3-Auftaktpleite gegen den Hamburger SV gerne hören dürften.
Tatsächlich gehört Drexler mit seiner Spielweise zu einer seltenen Gattung. Der versierte Techniker ziert sich nicht davor, selbst in Zweikämpfe zu gehen und in den richtigen Momenten auch Mal ein Foul zu ziehen. Physisch geht der Zehner oft an seine Grenzen, will sich für den Sieg auch in den nächsten Spielen aufopfern. "Ich bin jemand, der gut beißen und auch über Grenzen hinweggehen kann", erklärt der Neuzugang.
Ist Drexler fit genug für 90 Minuten?
Eine wichtige Eigenschaft, bedenkt man, dass der Kreativspieler erst kurz vor Saisonstart verpflichtet wurde und so weite Teile der anspruchsvollen Vorbereitung nicht mit der Mannschaft absolvieren konnte. "Ich bin noch nicht so lange da. Ich habe gehört, die Vorbereitung war sehr hart, da habe ich ein paar Einheiten verpasst", weiß Drexler, gibt aber auch zu bedenken: "Man holt sich die Spielfitness auch über die Spiele. Ich zumindest."
Dass der ehemalige Kölner aktuell noch nicht voll im Saft steht, sei angesichts seiner Willenskraft zweitrangig. Nachdem es gegen den HSV schon für 70 Minuten gereicht hat, bot Drexler für Kiel die vollen 90 Minuten an. "Es ist, glaube ich, egal, ob ich jetzt schon bei 40, 50, 60 oder 100 Prozent bin. Am Ende des Tages ist es eine Willensfrage", meint Drexler, der wohl auch angesichts des Gegners Lust auf 90 Minuten Kampf hat.
Trotz Rückkehr nach Kiel: Ein Spiel wie jedes andere
Am Sonntag kommt es zum Duell mit Drexlers alter Liebe Holstein Kiel (ab 13:30 Uhr live auf Sky Sport Bundesliga 2 und mit Sky Ticket im Stream). Zwei Jahre spielte der Offensivmann für die Störche, entwickelte sich dort zu einem der Top-Scorer der 2. Bundesliga im Aufstiegsjahr 2017/2018 und so auch zum Bundesliga-Profi. Trotz der persönlichen Note im Spiel will der Jetzt-Schalker ohne große Romantik auf die Partie blicken.
"Es ist völlig egal, gegen wen wir spielen", stellt Drexler klar, der jedes Spiel gleich angehen möchte. Gegen Kiel bräuchte man ebenso wie gegen Villingen im Pokal oder einen Spitzenklub 100 Prozent Leistung und "als Schalke 04 eine breite Brust". Ein Sieg gegen seinen Ex-Klub ist auch deshalb dringend nötig, weil die Königsblauen nach der HSV-Schlappe Gefahr laufen, schon zu Saisonbeginn in einen kleinen Negativ-Strudel zu geraten.
Erfahrener Drexler soll Negativ-Strudel verhindern
Zwar sind Startschwierigkeiten bei der komplett neu zusammengewürfelten Truppe nicht ungewöhnlich oder gar besorgniserregend. Doch wird der Rückstand auf die Aufstiegsfavoriten früh zu groß, spiegelt sich das auch in den Köpfen der noch unverbrauchten Neuzugänge schnell wieder. Es braucht Erfolgserlebnisse, um sich einzuspielen und einen Rhythmus zu finden.
Der zweitliga-erfahrene Drexler soll dabei zum Erfolg beitragen. In seinen Jahren für Kiel (2017/2018) und Köln (2018/2019) in der 2. Bundesliga erzielte der kreative Malocher in 64 Spielen stolze 21 Treffer und legte zudem 29 Tore auf. Eine Wahnsinnsquote, an die der neue Schalke-Spielgestalter schnell anknüpfen soll.
Ob Kiel das richtige Pflaster ist, um bei den Gelsenkirchenern durchzustarten und der angedachten Leader-Rolle gerecht zu werden, wird sich zeigen. Ein Nachteil sind die Insiderkenntnisse Drexlers und das kleine bisschen Extra-Motivation aber sicherlich nicht.
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