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DFB: Darum ist Rudi Völler jetzt der richtige Mann

Völler ist genau der richtige Mann für den Weg aus der DFB-Krise

Rudi Völler ist der neue starke Mann beim DFB und soll diesen aus der Krise führen.
Image: Rudi Völler ist der neue starke Mann beim DFB und soll diesen aus der Krise führen.  © DPA pa

Der DFB hat mit Rudi Völler einen neuen starken Mann als Sportchef gefunden. Nach der langen Ära von Vorgänger Oliver Bierhoff ist Völler in der aktuellen Situation eine Toplösung. Ein Kommentar von Peer Kuni.

Drei Turniere, drei Riesenenttäuschungen.

Der Deutsche Fußball-Bund befindet sich derzeit in der größten Krise seiner Geschichte. Um all die Unruhen und Probleme bis zur Heim-EM, die bereits in 18 Monaten ansteht, schnell in den Griff zu bekommen, musste eine starke Persönlichkeit gefunden werden, die kurzfristig die vielen Baustellen beheben kann. Diese Persönlichkeit heißt nun Rudi Völler.

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Expertise, Erfahrung, Führungsfigur

Der 62-jährige gebürtige Hanauer kennt die Nationalmannschaft bereits als Aktiver, absolvierte von 1982 bis 1994 90 Länderspiele und erzielte dabei 47 Tore. Sein größter Erfolg war der WM-Sieg 1990 in Italien. Zudem stand Völler von 2000 bis 2004 als DFB-Teamchef selbst an der Seitenlinie und führte die Nationalelf in Japan und Südkorea 2002 zum Vize-WM-Titel.

Doch nicht nur die große DFB-Vergangenheit spricht für Völler als richtige Wahl für die Bierhoff-Nachfolge. Als Sportdirektor und Sportchef von Bayer 04 Leverkusen fungierte Völler von 2005 bis zu seinem Ausscheiden im vergangenen Sommer und verfügt somit über eine große Expertise und viel Erfahrung auf Spitzenniveau in dieser Funktion. Mit Leverkusen hat er viele Höhen und Tiefen durchlebt.

Rudi Völler
Image: Rudi Völler übernimmt ab dem 1. Februar den Posten als DFB-Sportchef.  © Imago

Sympathieträger mit Kultstatus

Die größte Herausforderung für Völler wird es aber sein, wieder eine positive Stimmung rund um die Nationalmannschaft zu erzeugen. Denn die Fans haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr von jener abgewendet, weil sie sich nicht mehr mit diesem Team identifizieren konnten. Anders als Bierhoff gilt Völler als Sympathieträger und besitzt einen Kultstatus. Mit Völler als Gesicht des DFB stehen die Zeichen auf eine Versöhnung mit den Fans deutlich besser.

Als starke Persönlichkeit wird der neue Sportchef zudem den nach der verpatzten Katar-WM in die Kritik geratenen Bundestrainer Hansi Flick aus der Schusslinie nehmen, da Völler viel Aufmerksamkeit in den Medien auf sich ziehen wird. Völler hatte bereits klargemacht, dass er Flick die volle Rückendeckung gibt. Diese braucht Flick und der DFB braucht jetzt eine Führungsfigur mit klaren Visionen.

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Image: Bundestrainer Hansi Flick bekommt mit Völler einen neuen Vorgesetzten.  © DPA pa

Völler braucht noch Unterstützung

Die DFB-Taskforce um Präsident Bernd Neuendorf und Vize-Präsident Hans-Joachim Watzke hatte Völler als 1a-Option auserkoren und damit letztendlich auch die Wunschlösung bekommen. Dass sich so viele Größen des deutschen Fußballs wie Watzke, Karl-Heinz Rummenigge, Oliver Kahn oder auch Matthias Sammer sich demonstrativ und einheitlich hinter Völler stellen, zeigt, wie viel Vertrauen und Wertschätzung der ehemalige Teamchef genießt.

Klar ist aber auch, dass der neue starke Mann keine One-Man-Show wie Bierhoff machen soll und wird. Völler braucht noch (mindestens) einen Nebenmann, der sich um weitere administrative Aufgaben wie die Nachwuchsförderung oder die DFB-Akademie kümmert. Damit kann sich Völler dann voll und ganz auf die A-Nationalmannschaft konzentrieren.

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18 Monate Zeit für schnellen Erfolg

Für den DFB lässt Völler seine Rolle als Mitglied im Gesellschafteraussschuss der Bayer AG bis zur EM 2024 ruhen und hat bereits seine volle Motivation für die neue Ausgabe zum Ausdruck gebracht. Es ist aber davon auszugehen, dass der in zwei Jahren dann 64-Jährige sich anschließend wieder seinen Aufgaben in Leverkusen widmet. Völler könnte somit nur eine Übergangslösung für die kommenden 18 Monate sein.

Doch auch wenn Völler letztendlich nur anderthalb Jahre DFB-Sportchef sein sollte, in der jetzigen Situation ist er aufgrund seiner Persönlichkeit, Erfahrung, Expertise, Beliebtheit und Führungsfigur der richtige Mann in der Krise für diese Position - auch aufgrund des Mangels an Alternativen.

Der DFB braucht jetzt Erfolg. Mit Völler stehen die Chancen dafür gut.

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