Beim DFB-Team ist gegen England Wiedergutmachung angesagt. Bundestrainer Hansi Flick wird den Klassiker mit einer veränderten Aufstellung angehen.
Der Gruppensieg und der Einzug ins Final Four der Nations League sind nach der Niederlage gegen die Ungarn außer Reichweite. Und doch geht es im Klassiker gegen England am Montag (20.45 Uhr im LIVETICKER) um viel mehr als nur ums Prestige.
"Die Zeit der Experimente ist vorbei", sagte Bundestrainer Hansi Flick und fordert nach der schwachen Leistung vom Freitagabend eine Reaktion seiner Mannschaft.
Ein Erfolgserlebnis gegen die Three Lions wäre auch deshalb wichtig, weil vor der WM mit dem Testspiel gegen den Oman am 16. November nur noch ein weiteres Länderspiel ansteht.
So könnten Trainer und Mannschaft mit einem etwas positiveren Gefühl Richtung Katar blicken.
Rüdiger fehlt gesperrt
Fest steht, dass Flick nicht mit der gleichen Elf wie gegen Ungarn in das vorletzte Spiel vor dem Großereignis geht. Der Bundestrainer wird auf mehreren Positionen rotieren.
Eine Änderung muss er ohnehin vornehmen. Antonio Rüdiger sah gegen Ungarn die zweite Gelbe Karte im laufenden Wettbewerb und ist für die Partie in Wembley gesperrt. Für den Real-Verteidiger wird aller Voraussicht nach Nico Schlotterbeck in die Abwehr rücken.
Auf links wird wohl Robin Gosens von Inter Mailand diesmal den Vorzug gegenüber David Raum erhalten. Der Shooting-Star der EM im Vorjahr hat seit über einem Jahr verletzungsbedingt kein Länderspiel mehr bestritten. In Bestform wäre er für das deutsche Spiel mit seinem mutigen, dynamischen Auftreten auf der Außenbahn aber ein Gewinn.
Havertz statt Werner?
Im Sturmzentrum wird diesmal höchstwahrscheinlich Kai Havertz beginnen. Die Alternativen auf dieser Position sind ohnehin rar. Timo Werner hing gegen Ungarn wie zuletzt häufiger im DFB-Team in der Luft. Lukas Nmecha ist mit Kniegelenkbeschwerden bereits abgereist.
Und der in der Vergangenheit auch auf der Neun aufgebotene Serge Gnabry ist in der aktuellen Verfassung nicht einmal auf dem rechten Flügel ein Startelfkandidat. Gegen Ungarn wurde der Bayern-Angreifer in der Halbzeit ausgewechselt, nachdem ihm zuvor so gut wie überhaupt nichts gelungen war.
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Vierter Startelf-Neuling nach Schlotterbeck, Gosens und Havertz wird Jamal Musiala sein.
"Jamal wird morgen spielen", bestätigte Flick auf der Pressekonferenz am Sonntagabend. "Für ihn wird es im Wembley-Stadion sicher auch was Besonderes."
Musialas Einsatz hatte Flick bereits nach dem Ungarn-Spiel angedeutet, als der Youngster erst nach 69 Minuten in die Partie kam: "Er hätte uns sicherlich in der ersten Halbzeit auch gutgetan, aber wir haben uns für elf andere Spieler entschieden."
Wer der fünfte Neuling sein wird, hängt davon ab, in welch taktischer Formation Flick die Mannschaft gegen England aufs Feld schickt.
Ginter oder Kehrer?
Gegen Ungarn funktionierte das System mit der Dreierkette plus zwei aufgerückten Außenverteidigern in der zweiten Halbzeit wesentlich besser. In diesem System könnte auch der Freiburger Matthias Ginter den rechten Part der hinteren Dreierreihe einnehmen.
Allerdings werden die Engländer im heimischen Wembley-Stadion mit Sicherheit nicht so tief stehen wie die Ungarn. Deshalb ist wohl doch von der klassischen Viererkette auszugehen, in der Thilo Kehrer den rechten Part übernehmen wird.
Der Ex-Schalker war gegen Ungarn zur Pause in die Partie gekommen.
Die voraussichtliche Aufstellung gegen England:
Ter Stegen - Kehrer, Süle, Schlotterbeck, Gosens - Kimmich, Gündogan - Musiala, Müller, Sane - Havertz.