In seinem Podcast "Einfach mal Luppen" mit seinem Bruder Felix berichtet Real-Star Toni Kroos über den Shooting-Star der DFB-Elf, der Stimmung vor dem Gruppen-Finale der EURO 2020 und dem Abschied von Sergio Ramos bei Real Madrid.
In den ersten beiden Auftritten der deutschen Nationalmannschaft stach vor allem Robin Gosens mit überragenden Leistungen heraus. Auf der linken Seite beeindruckte der 26-Jährige nicht nur den Bundestrainer und die 82 Millionen deutschen Fans, sondern auch seine Mitspieler. Allerdings waren die starken Auftritte des Serie-A-Legionärs für Toni Kroos keine große Überraschung.
"Wenn man im Ausland spielt, läuft man immer etwas unter dem Radar, das kenne ich ja. Atalanta Bergamo ist zudem vielleicht noch ein Tick unbekannter, auch wenn sie in der letzten Saison im Viertelfinale der Champions League waren. Für mich war Robin natürlich nicht unbekannt. Ich wusste, dass sie eine gute Mannschaft haben und er eine gute Rolle spielt. Rein sportlich ist es für mich keine große Überraschung."
Er ist nicht so aalglatt! Er hat keine Angst seine Meinung zu sagen. Es ist heutzutage sehr erfrischend.
Aber nicht nur sportlich ist der Spätberufene in den Augen des Mittelfeld-Regisseurs eine Bereicherung für die Nationalmannschaft: "Als Typ ist er mir sofort aufgefallen. Er ist nicht so aalglatt! Er hat keine Angst, seine Meinung zu sagen. Es ist heutzutage sehr erfrischend."
DFB-Stimmung vor dem Ungarn-Spiel gut
Diese freche Spielweise und "erfrischende" Mentalität soll auch auf die ganze Mannschaft überschwappen. Der überzeugende Sieg gegen Portugal (4:2) sorgt im Camp selbstverständlich für eine tolle Atmosphäre.
"Wir versuchen natürlich den Rückenwind mitzunehmen. Die Stimmung ist nach wie vor gut, aber es war auch Pflicht zu punkten - sonst wäre das Turnier möglicherweise schnell zu Ende gewesen", bringt Toni Kroos die Wichtigkeit des Sieges gegen CR7 & Co. auf den Punkt.
"Aber wir haben auch noch nichts erreicht. Die Stimmung da draußen hat sich etwas gedreht. Jede Euphorie ist natürlich gut. So kennen wir es auch aus den vorherigen Turnieren. Wir haben es in der eigenen Hand, aber dass hatten wir vor drei Jahren auch. Damals war es auf dem Papier gegen Südkorea schon halb gewonnen, wurde es aber nicht", mahnt Kroos vor dem Gruppen-Finale gegen Ungarn (Mi., 21 Uhr im Liveticker auf skysport.de) nachdrücklich vor der Schwere der Aufgabe.
"Da wird schon was auf uns zukommen. Tore zu erzielen und die Defensive zu knacken wird nicht so einfach. Aber wenn wir das bringen, was wir gegen Portugal gebracht haben, dann werden wir das Spiel gewinnen."
Ramos war der beste Kapitän!
Toni Kroos streift sich seit sieben Jahren das Trikot der Königlichen über. Ein Weggefährte in der Zeit war Sergio Ramos. Das Urgestein der "Galaktischen" verlässt den Verein zum 30. Juni. Für Toni Kroos unvorstellbar.
"Ich kenne Real Madrid ohne Sergio Ramos nicht. Man konnte sich nicht vorstellen, dass dieser Spieler seine Karriere nicht bei Real beendet. Ich habe es bis zuletzt auch nicht geglaubt. Ich bin fest davon ausgegangen, dass er bleibt. Man hat es auch gehofft. Wo er hingeht, weiß ich nicht."
Für Kroos war der 35-Jährige "der beste Kapitän, den ich erlebt habe. Er hat immer für die Mannschaft gekämpft - egal, ob auf dem Platz oder außerhalb."
Kroos berichtet über Abschied von Ramos
Den Respekt hat sich der "Oldie" in der ganzen Welt erarbeitet: "Wenn man hundert gegnerische Stürmer fragt, gegen wen sie nicht spielen wollen, ich glaube, da würde ziemlich oft der Name Ramos fallen", sagt Kroos.
Aber am Ende des Tages muss es ja weitergehen - trotzdem ist es schade!
Der 31-Jährige wusste über die Entscheidung von Ramos und Real Madrid frühzeitig bescheid: "Natürlich hatten wir Kontakt und haben uns vernünftig verabschiedet. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass man ihn in irgendeiner Position wieder bei Real Madrid erleben wird."
"Aber am Ende des Tages muss es ja weitergehen - trotzdem ist es schade!"
