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DFL: Fragen und Antworten zur Sitzung am Donnerstag

Wegweisende Sitzung: Fragen und Antworten zur DFL-Konferenz

Am Donnerstag ab 11 Uhr treffen sich die Klubchefs der 36 Profivereine (natürlich nur virtuell) zu ihrer wahrscheinlich entscheidenden Sitzung während der Corona-Krise. Sky Sport hat die wichtigsten Fragen und Antworten.

Was passiert am Donnerstag?

"Die Ligavertreter werden sich wieder über Videokonferenzen zusammenschließen. Das 41 Seiten umfassende Konzept der DFL rund um die Geisterspiele wird noch einmal überprüft und diskutiert werden", erklärt Sky Reporter Alexander Bonengel: "Es wird auch über das weitere Vorgehen in den nächsten Tagen und Wochen abgestimmt werden."

Es wird eine wegweisende und eine der wichtigsten Sitzungen in der Geschichte des deutschen Fußballs werden.

Worum geht es?

Der Profifußball muss darlegen, wie er sich einen Saison-Neustart im Mai vorstellt. Nur ein schlüssiges Konzept ohne Makel kann die Politik dazu bewegen, den Weg für Geisterspiele freizumachen.

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"Die Politik hat positive Signale gesendet und es gibt gute Argumente auf Seiten des Fußballs", meint Bonengel.

Wie könnte das Szenario der DFL aussehen?

Das Szenario für einen Wiederbeginn wird von der Task Force unter Leitung von Nationalmannschaftsarzt Tim Meyer erarbeitet. Dieses sieht offenbar unter anderem vor, dass maximal circa 300 Menschen bei einem Spiel auf dem Stadiongelände sein dürfen, eingeteilt in drei Zonen a maximal circa 100 Personen. Dies berichtete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel am Dienstagabend.

Wie viele Corona-Tests werden benötigt?

Der Profifußball benötigt etwa 20.000 Corona-Tests für die ausstehenden Begegnungen. Die DFL geht von einer deutschlandweiten Testkapazität von mindestens 640.000 pro Woche aus. Der Standpunkt ist klar: Angesichts einer Kapazität von mehreren Millionen über mehrere Wochen hinweg sind 20.000 Tests für die restlichen neun Spieltage in diesem Zeitraum vertretbar.

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Das derzeit diskutierte Konzept erfordere "weniger als 0,5 Prozent der aktuellen Testkapazität", rechnete die DFL am Dienstagnachmittag in einem Statement vor. Hinzu komme, dass die bestehenden Kapazitäten derzeit nicht ausgeschöpft würden, so der Ligaverband.

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Wer unterstützt die These der DFL?

Zahlreiche prominente Politiker. Vor allem einige Ministerpräsidenten wollen grünes Licht für die Geisterspiele geben. Bayerns Regierungschef Markus Söder und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet äußerten sich dahingehend. Söder betonte aber auch, es werde "keinen Blankoscheck" für den Fußball geben.

"Der Verband der Akkreditierten Labore der Medizin hat gesagt, dass die Kapazitäten in Deutschland mehr als ausreichend seien. Das heißt, dass die Ressourcen, die der Fußball beanspruchen würde, keinen signifikanten Ausschlag geben würden", erklärt Sky Reporter Bonengel.

Letztendlich müsse "die Politik auf Anraten des Robert-Koch-Instituts ganz klar sagen, dass sie die Wiederaufnahme des Spielbetriebs für vertretbar hält."

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Sky Reporter Marc Behrenbeck spricht über die Planungen der DFL in Hinblick auf Geisterspiele. (Videolänge: 03:07 Minuten)

Wer sieht die Thematik kritisch?

Unter anderem das Robert-Koch-Institut. "Ich denke, man sollte die Tests dort anwenden, wo es medizinisch sinnvoll ist", sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade. Gesundheitsexperten wie SPD-Politiker Karl Lauterbach, Vertreter anderer Sportarten und Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider vom Paritätischen Gesamtverband haben wenig bis kein Verständnis für einen Sonderweg des Profifußballs. Auch ein Teil der Fan-Organisationen sieht das Vorgehen kritisch.

Wann wird voraussichtlich entschieden?

Bei der nächsten Konferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Länderchefs am 30. April.

DFL-Chef Christian Seifert.
Image: Christian Seifert lenkt als Chef die Geschicke der DFL.  © Imago

"Ich habe den Eindruck, dass bei der DFL eine sehr hervorragende und professionelle Arbeit geleistet wird. Die Hoffnung ist auf jeden Fall berechtigt, dass wir in absehbarer Zeit wieder Geisterspiele sehen können", meint Bonengel und ergänzt: "Wobei der Fußball dabei das Heft des Handelns nicht in der Hand hat. Die Politik muss das ganz klare Signal geben, wenn sie mit dem Konzept der DFL einverstanden ist."

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